Umfassende Testserie bringt Klarheit über Covid-19-Infektionen im Stift St. Martin

Bingen. Ein umfassende Testserie im Stift St. Martin in Bingen hat Klarheit über die
Infektionen mit dem Coronavirus gebracht: Insgesamt 20 Bewohner und Bewohnerinnen aus
verschiedenen Wohnbereichen des Seniorenzentrums sind demnach infiziert. Fünf von ihnen
werden im Heilig-Geist-Hospital behandelt. "Leider müssen wir einen zweiten Todesfall
beklagen", so Einrichtungsleiter Wolfgang Siebner am Montag. Eine über 90-jährige Bewohnerin
mit schweren Vorerkrankungen sei am Karsamstag im Krankenhaus gestorben. Der
Diözesancaritaserverband fordert unterdessen ausreichend Testmöglichkeiten für Einrichtungen
der Alten- und Behindertenhilfe.

Das Stift hat in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt einen zweiten Quarantänebereich geschaffen. Der Zugang zu den beiden Quarantänebereichen im Stift ist nur noch über Schleusen möglich. Die dort tätigen Mitarbeitenden tragen spezielle Schutzkleidung und versorgen ausschließlich die erkrankten Bewohner, um eine Übertragung in die nicht betroffenen Wohnbereiche zu verhindern.  Zudem tragen alle Mitarbeitenden im Haus Schutzmasken nach FFP2 Standard.

Zehn bereits zuvor positiv getestete Mitarbeitende befinden sich nach wie vor in häuslicher
Quarantäne. "Dennoch werden die gut 100 Hausbewohner aller Wohnbereiche gut versorgt und
medizinisch begleitet", betont Einrichtungsleiter Siebner. "Ich danke allen Mitarbeitenden
für ihr großes Engagement, Pflegekammer und dem Caritasverband Mainz für die personelle Unterstützung und dem Katholischen Klinikum Mainz für die Bereitstellung von Pflegeschutzausstattung. Mein Dank gilt aber auch allen Angehörigen, die unsere Maßnahmen mit großem Vertrauen begleiten."

Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick fordert mit Blick auf die Erfahrungen im Stift St.
Martin ausreichend Testmöglichkeiten für Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe. "Wenn zu einem frühen Zeitpunkt so umfassend getestet wird, gewinnen wir einen Überblick über die Ausbreitung des Virus und können zum Schutz unserer Bewohnerinnen und Bewohner die richtigen Maßnahmen ergreifen und die Organisationsstruktur anpassen."