Viele Begegnungen beim Besuch von Schwester Demiana
Wie jedes Jahr besuchte uns dieses Jahr Sr Demiana, die Leiterin der Mahaba School im Müllgebiet Ezbet-el-Nakhl in Kairo.
Zuvor verbrachte sie einige Tage zur Erholung in der Abtei der Benediktinerinnen Engelthal in Altenstadt. Sie feierte mit uns Gottesdienst in Hahnheim, Guntersblum, Nierstein und Oppenheim, freute sich Bekannte wieder zu sehen und sich mit Ihnen auszutauschen. In den Gottesdiensten gab sie kurze Bericht über Ereignisse in der Schule und stellte uns beispielhaft die Laufbahn eines erfolgreichen Schülers und einer erfolgreichen Schülerin vor.
Zwei Beispiele für erfolgreiche Karrieren:
Viele der Absolventinnen und Absolventen sind nach wie vor der Schule eng verbunden. So sind aktuell Lehrerinnen ehemalige Schülerinnen der Mahaba School.
Eine dieser Lehrerinnen stammt aus einem sehr armen Elternhaus. Ihr Vater hat nachts die Mahaba School bewacht, gegen Einbrüche, Vandalismus und Feuer in den Behausungen der Umgebung. Trotz ihrer Armut haben die Eltern die Tochter auf die Schule geschickt und können heute stolz auf sie sein.
Ein anderes Beispiel ist ein junger Arzt, Kalid, 30 Jahre alt. Seine Eltern gehörten zu den Ärmsten im Armenviertel. Sr Demiana unterstützte sie finanziell. Sie übernahm das Schulgeld, sonst wäre ein Schulbesuch nicht mögliche gewesen. Nach der Mahaba School besuchte er das Gymnasium und studierte Medizin. Von Sr Demiana erhielt er in dieser Zeit das Geld für den Busfahrschein, um zur Uni zu fahren. Heute ist er Arzt im staatlichen Dienst und nach Feierabend arbeitet er in der Klinik, die zusammen mit der Mahaba School zum Salam-Center gehört.

Diese Karrieren können uns Ansporn sein, den Ärmsten der Armen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, damit sie Ihr Leben erfolgreich führen können.Die Summe der Spenden, die mittlerweile aus ganz Deutschland kommen, übertraf dieses Jahr deutlich das Ergebnis alle vorangegangenen Jahre.
Die Caritas des Bistums Mainz konnte im September 10.000 Euro auf das Konto der Schule überweisen. Unsere Hilfe gilt vornehmlich den Kindern, die ihre Schulausbildung abbrechen müssten, da ihre Familien aufgrund von Schicksalsschlägen nicht mehr in der Lage sind, das fällige Schulgeld zu bezahlen. Mit den 10.000 Euro kann so ca. 50 Kindern geholfen werden.
In ihrem Bericht bedankte sich Sr Demiana bei allen Spendern ganz herzlich:
"Ich freue mich, dass wir uns nun schon mehrmals getroffen haben und dass Sie an unserem Dienst an den Kindern teilhaben. Gott sei Dank erreichen wir immer noch unsere Ziele, nämlich Unwissenheit, Armut und Krankheit durch unseren Dienst im Bildungs- und Gesundheitssektor zu bekämpfen und das Lebensniveau in unserer Gesellschaft zu verbessern. Ich danke ihnen sehr herzlich für ihre Unterstützung."
Text: Dr. Hans Eckert, Bilder: Dr. Eckert und Mahaba School, Kairo