Thema

Erziehung und Beziehung

Das Leben mit Kindern kann sinnstiftend und erfüllend sein, gleichzeitig voller Herausforderungen und manchmal auch verbunden mit Überforderungen oder auch Konflikten.

Wenn Eltern das Gefühl haben, das Elternsein wächst ihnen über den Kopf, kann ein Blick von außen guttun. Die Erziehungsberatungsstellen und die Ehe-, Familien- und Lebensberatungen in der Diözese Mainz unterstützen Familien und Paare in Erziehungs- und Partnerschaftsfragen, bei der Entwicklung von Kindern oder Problemen in Kindergarten und Schule. Genauso aber auch bei Familienkrisen, Trennung, Scheidung oder Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Eltern, Kinder und Jugendliche, die Hilfe, Rat und Unterstützung in ihrer Lebens- bzw. Familiensituation suchen, haben einen Rechtsanspruch auf Beratung. Sie können sich an eine der Erziehungsberatungsstellen in der Diözese Mainz wenden.

Die interdisziplinären Teams der Beratungsstellen unterstützen die Ratsuchenden bei der Klärung von Problemen bzw. suchen gemeinsam und ressourcenorientiert nach Lösungsansätzen.

Die Ehe- Familien- und Lebensberatungsstellen in der Diözese Mainz begleiten und unterstützen ebenfalls Einzelne, Paare und Familien beim Aufbau tragfähiger Beziehungen, bei der Bewältigung von Paar- und Familienkonflikten, bei Fragen der Sexualität und der Verarbeitung von Trennung und Scheidung. Ziele sind auch hier Veränderungsperspektiven zu entwickeln und diese im Alltag umzusetzen.

Die Beratungsangebote der Caritas sind offen für alle - unabhängig von Weltanschauung, Herkunft, sexueller Identität und Konfession und auf Wunsch anonym. Jugendliche können auch ohne das Wissen ihrer Eltern die Beratung in Anspruch nehmen.

Hessen:

Hessen liegt bundesweit auf einem der letzten Plätze, was die Ausstattung mit Erziehungsberatung angeht (4180 Kinder/Jugendliche pro Vollzeitstelle, das sind 1000 Kinder/Jugendliche mehr als im Bundesdurchschnitt).
In Hessen existieren keine einheitlichen Bemessungsgrundlagen für die Ausstattung mit Erziehungsberatung, deswegen ist die Ausstattung sehr unterschiedlich.
Seit 2010 wurden in Hessen insgesamt 22 Vollzeitstellen Erziehungsberatung abgebaut, während die Anzahl der Kinder und Jugendlichen gleichgeblieben ist.
In anderen Bundesländern wurden im gleichen Zeitraum 20 - 50 Stellen neu geschaffen.
Ein starker Anstieg, teilweise eine Verdoppelung, der Fallzahlen führt zu teils erheblichen Wartezeiten in den Beratungsstellen.
Die aktuelle Studienlage zu der Situation von Kindern und Jugendlichen nach Corona zeigt eindeutig: Starke Zunahme vor allem von Angststörungen, Depressionen und Essstörungen.
Die langen Wartezeiten für ambulante und stationäre Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie führen auch zu mehr Anfragen in den Erziehungsberatungsstellen.
Im Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" wurde die Erziehungsberatung als niedrigschwellige psychosoziale Beratung nicht mitgedacht.