Worms. Die Beauftragte des Generalvikars im Bistum Mainz, Stephanie Rieth, hat im Rahmen der "Armutswochen" die Caritas im Wormser Nordend besucht. Sie zeigte sich beeindruckt, wie Caritas in diesem bunten, vielfältigen Viertel voller Herausforderungen unterstützt. "Auf Augenhöhe herausfinden, was Menschen brauchen und entsprechende Angebote machen - das ist ein Auftrag von Kirche", sagte sie.
Zunächst erhielt die Bevollmächtigte des Generalvikars gemeinsam mit Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick einen Einblick in die Gemeinwesenarbeit und die Allgemeine Sozialberatung, die sich größtenteils aus Kirchensteuermitteln finanzieren. "Wir haben das Ohr an den Menschen", erläutert Sozialarbeiterin Tanja Lemper die Beratung und die Lotsenfunktion des Stadtteilbüros. "Bei uns sind erst mal alle richtig. Dann schauen wir gemeinsam, wo die Menschen im Hilfesystem weitere Unterstützung finden." Das hat sich bei den Menschen im Nordend herumgesprochen. "Geh zur Caritas", rät man sich im Nordend in schwierigen Situationen.
Im zweiten Stopp, dem Gesundheitsladen, werden Menschen ohne Zugang in unser Gesundheitssystem behandelt. Ehrenamtliche Ärzt:innen und Pflegekräfte sind hier in der Erstversorgung tätig. Profitiert hat auch Klient Herr W., der früher auf der Straße gelebt hat und nun in einer WG lebt. "Mein Gesundheitszustand hat sich heute deutlich verbessert", erzählt er im Gespräch mit Stephanie Rieth von seiner Behandlung im Gesundheitsladen, der größtenteils durch Spenden finanziert wird. "Heute geht es mir gut." Die ehrenamtliche Ärztin Eva Hess berichtet, wie schnell es passiert, dass Menschen aus dem Krankenversicherungssystem hinaus katapultiert werden. "Und es ist so schwer, aus dieser Spirale wieder rauszukommen." Hilfestellung geben in Zukunft auch so genannte Gesundheitsmittler, die von der Hildegardis-Stiftung im Bistum Mainz unterstützt werden.
Letzte Station des Besuches war die Spiel- und Lernstube der Caritas. Bis zu 24 Kinder von 6 bis 14 Jahren kommen täglich hierher. Sie können spielen, kochen, die Werkstatt oder Bücherei nutzen und werden bei den Hausaufgaben unterstützt. Eine wichtige Anlaufstelle auch für die ganze Familie. Die Kinder ließen es sich nicht nehmen, Stephanie Rieth ihre Spiel- und Lernstube zu zeigen.
Der Deutsche Caritasverband (DCV) ruft auch in diesem Jahr mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein (SkF) und dem SKM Bundesverband zu den Armutswochen auf. Vom bundesweiten Auftakt am 16. Oktober 2025 in Mainz bis zu dem vom Papst ausgerufenen Welttag der Armen am 16. November 2025. "Unser Ziel ist es, den Scheinwerfer auf das Thema Armut zu richten und Menschen in Krisen nicht allein zu lassen", so Diözesancaritasdirektorin Adick. "An dieser Stelle braucht es eine niedrigschwellige Erstberatung, wie sie die Allgemeine Sozialberatung der Caritas ermöglicht. Rückläufige Kirchensteuern machen hier eine Mitverantwortung der Kommunen erforderlich."
Pressemitteilung
Stephanie Rieth besucht Caritas-Armutswochen
Erschienen am:
06.11.2025
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Mainz e.V.
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55128 Mainz
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