Wiesbaden/Fulda/Limburg/Mainz - 23. Mai 2023. Klimaschutz ist eine entscheidende soziale Frage unserer Zeit. So lautete das Fazit beim Jahresempfang der Hessen-Caritas am Dienstagabend in Wiesbaden. "Der Klimaschutz ist ein Weg, um Armut zu lindern und soziale Gerechtigkeit voranzubringen", sagte die Mainzer Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg, die bei der Veranstaltung offiziell den Vorsitz der Hessen-Caritas vom Limburger Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner übernahm. "Als Caritas setzen wir uns dem Slogan der diesjährigen Caritas-Kampagne entsprechend ein - für einen Klimaschutz, der allen nutzt.
"Vor rund 150 Gästen - darunter Bischof Peter Kohlgraf, Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Staatssekretär Oliver Conz, Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst- nahm Freisberg die hessische Politik in die Pflicht: "Wir fordern einen sozial gerechten Klimaschutz, der benachteiligte Menschen und die Sozialwirtschaft konsequent mitdenkt", sagte sie. "So braucht es mehr energetische Sanierungen von günstigen Wohnungen und Sozialwohnungen. Auf Bundesebene gilt es, sich für eine gemeinwohlorientierte Reform der Modernisierungsumlage einzusetzen."
Teilnehmende der Talkrunde v.l.n.r.: Moderator Pitt von Bebenburg, Chefreporter Frankfurter Rundschau; Staatssekretär Oliver Conz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Regina Freisberg, Vorsitzende der Hessen-Caritas und Caritasdirektorin für die Diözese Mainz; Anette Bacher, Bereichsleitung CariJob; Prof. Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz; Michael Vötsch, Vorstand Leitung Nachhaltigkeitsmanagement & avanti-Koordination, KATE Umwelt & EntwicklungFoto: Hessen Caritas
In einer von Pitt von Bebenburg moderierten Talkrunde sprach sich die Hessen-Caritas-Vorsitzende für nachhaltige Mobilitätskonzepte aus, inklusive eines starken öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt und auf dem Land. Der "hessenpass mobil" bedeute hier "einen Schritt in die richtige Richtung". "Als Leistungserbringer der Wohlfahrtspflege stehen wir vor der Herausforderung, die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in unseren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Altenhilfe und Eingliederungshilfe sowie der Behindertenhilfe und Psychiatrie zu finanzieren. Investitionen in den Klimaschutz müssen ein Bestandteil der hessischen Landesrahmenverträge werden."
Die Hessen-Caritas ist der Spitzenverband der drei hessischen Diözesancaritasverbände Fulda, Limburg, Mainz und besteht seit circa 50 Jahren. Sie vertritt die sozialpolitischen Interessen der verbandlichen Caritas sowie ihrer Mitglieder gegenüber dem Land Hessen, den Parteien und Fraktionen, den hessischen kommunalen Spitzenverbänden, den Sozialleistungsträgern und sonstigen Behörden auf Landesebene.
In mehr als 1.300 Einrichtungen der Hessen-Caritas helfen insgesamt ca. 32.000 Ehrenamtliche und fast 30.000 hauptamtliche Mitarbeitende pro Jahr rund 700.000 Bürgerinnen und Bürgern. Die Hessen-Caritas ist in nahezu allen Feldern der sozialen Arbeit aktiv. Sie bietet in ihren Diensten und Einrichtungen Hilfe für Kinder und Jugendliche, für alte und kranke Menschen, für Menschen mit Behinderungen, für verschuldete Menschen, für Suchtkranke, Wohnungslose und Migranten - für Menschen mit Sorgen.
v.l.n.r. Angela Dorn, Dr. Markus Juch, Eva Welskop-Deffaa, Pitt v. Bebenburg, Oliver Conz, Regina Freisberg, Tarek Al-WazirFoto: Hessen Caritas
Beim traditionellen Jahresempfang der Hessen-Caritas kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Verwaltung und Wohlfahrtspflege zu einem sozialpolitischen Thema in den Austausch. (jik)