Mainz. Die Altenhilfe-Einrichtungen im Bistum Mainz bitten Angehörige um Verständnis, dass ein Besuch am Muttertag nicht für alle und nur eingeschränkt möglich sein wird. "Nach vielen Wochen strenger Besuchsverbote ist der Wunsch nach Nähe groß. Das ist sehr verständlich", sagte Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick am Donnerstag. "Die geltenden Schutzbestimmungen lassen aber nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern in der Einrichtung zu. Es geht weiterhin darum, Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern und die Gesundheit aller Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich zu schützen."
Sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz waren die Besuchsregelungen in dieser Woche gelockert worden - allerdings unter strengen Vorgaben. In Hessen darf jeder Bewohner einmal pro Woche für eine Stunde Besuch von einem Familienmitglied oder einer anderen nahestehenden Person empfangen. In Rheinland-Pfalz ist es ein eine Stunde pro Tag. In beiden Bundesländern gelten die bekannten strengen Abstandsvorgaben und Hygieneregeln.
"Wir finden es richtig, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner wieder Besuch empfangen dürfen", sagte Ulrike Schaider, Leiterin der Einrichtung St. Elisabeth in Bensheim. "Allerdings sind diese Besuche sehr aufwändig zu organisieren." So müssten Besuchsräume und gegebenenfalls Schleusen eingerichtet, Mundschutz und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden und alle Beteiligten umfassend informiert werden. Bei Bewohnern mit Demenzerkrankung sind unter Umständen weitere Schutzmaterialien wie Handschuhe und Kittel sinnvoll. Die Verordnungen in beiden Bundesländern sehen zudem vor, dass die Einrichtungen die Einhaltung der Regeln kontrollieren und dokumentieren.
"Wir bitten alle Angehörigen, sich per Telefon zu melden und Besuchstermine vorab zu vereinbaren und die Vorgaben zum Wohle unserer Bewohnerinnen und Bewohner einzuhalten", sagte Steffen Schön, Leiter des Burkhardhauses in Worms. Schon in den vergangenen Wochen waren die 25 Einrichtungen der Altenhilfe im Bistum Mainz kreativ, haben digitale Kontakte per Tablet oder "Balkongespräche" ermöglicht, spezielle Besucherboxen mit Sichtscheiben eingerichtet oder auch Hofkonzerte organisiert.
Der Diözesancaritasverband setzt sich mit Blick auf die gelockerten Besuchsmöglichkeiten für eine Ausweitung der Covid-19-Tests als wichtiger Bestandteil des Hygienepaketes in den Einrichtungen der Altenhilfe und Eingliederungshilfe ein. "Dies wird von der Politik zwar immer wieder angekündigt, ist in der Praxis aber noch nicht flächendeckend umgesetzt. Hier gibt es große regionale Unterschiede", so Adick. (jik)