Diözese Mainz / Worms. – Die
„Anna-Leonie und Dieter Weyland Caritas-Stiftung“ hat das unter dem Dach der
Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung angelegte Kapital um die Jahreswende die
Zwei-Millionen-Euro- Hürde überspringen lassen. Stiftungsdirektor Wilhelm
Schulze und der Wormser Caritasdirektor Georg Diederich dankten am 2. März in
den Räumen der Caritas-Sozialstation St. Lioba dem Stifterehepaar Anna-Leonie
und Dieter Weyland für die Errichtung der mit einem Startkapital von 20.450
Euro ausgestatteten Stiftung, deren Ertrag für die Altenhilfe des
Caritasverbandes Worms unter besonderer Berücksichtigung der Sozialstation St.
Lioba bestimmt ist. Sie hoffe, sagte Anna-Leonie Weyland zugleich im Namen
ihres Mannes, dass ihr Beispiel viele Menschen dazu anstecke, durch
Zustiftungen oder Spenden das Stiftungskapital aufzustocken.
Die Arbeit des Caritasverbandes für
alte Menschen und die Sozialstation St. Lioba, die erste und älteste der
Bundesrepublik, seien immer mehr auf zusätzliche finanzielle Unterstützung
angewiesen, sagte Caritasdirektor Diederich. Mit Bezug auf die aktuellen Zahlen
des Armutsberichtes der Bundesregierung erinnerte er an die zunehmende Armut.
13 Prozent der Menschen in unserem Lande lebten unterhalb der Armutsgrenze,
darunter auch immer mehr alte Menschen. Besondere Anstrengungen erfordere die
Betreuung demenzkranker Menschen, für die der Caritasverband Worms im Sommer eine
Wohngemeinschaft eröffnen wolle. Die Sozialstation, so Steffen Schön, deren
Leiter, versorge mit ihren (in Voll- und Teilzeit) 43 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern um die 200 Patientinnen und Patienten in Worms und seinen
Vororten. Sie unterhalte 21 Dienstfahrzeuge. In der Ökumenischen Hospizhilfe
engagieren sich 29 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 18 Menschen
haben sie im vergangenen Jahr bis zum Tod begleitet. Hermann-Josef Thomas, der
Leiter des zwischen 1996 und 1999 umgebauten und gründlich renovierten
Caritas-Altenheims berichtete, das Burkhardhaus beherberge 73 alte Menschen,
die von (in Voll- und Teilzeit) 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsorgt
werden. Großer Beliebtheit erfreue sich die beim Burkhardhaus angesiedelte
Seniorenakademie, die auch Einführungskurse in den Umgang mit Computern und
Internet und den Gebrauch des Handys biete, darüber hinaus vielfache
Begegnungsmöglichkeiten eröffne.
Zuvor hatte Stiftungsdirektor
Wilhelm Schulze einen Rückblick auf die Entwicklung der Wilhelm Emmanuel von
Ketteler-Stiftung gegeben, die vier Jahre nach ihrer Gründung ein
Stiftungskapital von über zwei Millionen Euro erreicht hat. Die Ende 2000 von
Kardinal Karl Lehmann gegründete „Caritative Gemeinschaftsstiftung für das Bistum
Mainz“ hat damit ihr Anfangskapital von einer Million DM (511.291,88 Euro)
annähernd vervierfacht. Derzeit bestehen unter ihrem Dach 16 unselbständige Stiftungen
mit einem Gesamt-Stiftungskapital von 2.031.980 Euro. 13 der unselbständigen
Stiftungen haben einen caritativen Stiftungszweck, zwei fördern Aufgaben
einzelner Pfarrgemeinden und eine fördert eine Schule. Die Stiftung hat im
vergangenen Jahr aus ihren Erträgen überwiegend caritative Projekte mit
insgesamt 73.410 Euro gefördert. Die Erträge der unselbständigen Stiftungen
sind jeweils für deren satzungsgemäße Aufgaben bestimmt.
Als Dachstiftung lässt die Wilhelm
Emmanuel von Ketteler-Stiftung viele Möglichkeiten zu, erläuterte Schulze.
Unter ihrem Dach können unselbständige Stiftungen mit eigener Zweckbestimmung
errichtet werden, wie es das Ehepaar Weyland getan hat. Zur Stiftung und zu
allen Unterstiftungen sind Zustiftungen und Spenden möglich. Auch kann man
verfügen, dass nach dem Tod ein Teil des Vermögens oder das verbleibende
Restvermögen als unselbständige Stiftung oder Zustiftung in die Wilhelm Emmanuel
von Ketteler-Stiftung eingebracht werden soll. „Mit einer Stiftung kann man
dauerhaft und nachhaltig zur Sicherung bestimmter sozialer Zwecke beitragen“,
sagte Schulze. Darauf werde die soziale Arbeit der Caritas angesichts
zurückgehender öffentlicher und kirchlicher Förderung immer mehr angewiesen
sein. Schulze erinnerte daran, dass noch heute bestehende Stiftungen bereits im
Mittelalter errichtet worden sind und seitdem Früchte tragen.
J. Otto Weber
Kontakt:
Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung, Holzhofstraße 8,
55116 Mainz
Fon: 06131/2826-288 – Fax :
06131/2826-287
E-Mail:
ketteler-stiftung@bistum-mainz.de
Internet:
www.ketteler-stiftung.de