Der Caritasverband für die Diözese Mainz begeht in
diesem Jahr sein 90jähriges Bestehen. Am 3. Juli 1917 wurde der Verband durch
Domkapitular Dr. Ludwig Bendix im Frankfurter Hof in Mainz gegründet. Aus
diesem Anlass wird die Leitung des Diözesancaritasverbandes – Domkapitular
Hans-Jürgen Eberhardt und Diözesancaritasdirektor Peter Deinhart, streckenweise
auch Weihbischof Dr. Werner Guballa - vom 9. bis 18. Juli mit Fahrrädern auf
eine „Tour de Caritas“ gehen. Sie werden dabei begleitet durch ehren- und hauptamtliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. Die im Kern 15köpfige Gruppe wird
quer durch die Diözese Mainz unterschiedliche Dienste und Einrichtungen der
Caritas besuchen und damit den Blick darauf lenken, auf wie vielen Feldern der
sozialen Arbeit der Caritasverband in der Diözese Mainz tätig ist. Etappenweise
werden viele weitere Fahrradfahrer die Tour begleiten. Die Tour de Caritas
führt von Mainz über Rüsselsheim und Offenbach, Dreieich und Darmstadt,
Bensheim und Heppenheim, Lorsch und Bürstadt nach Worms. Von dort wird ein
Stück mit der Bahn überbrückt und von Ingelheim nach Mainz wieder mit dem
Fahrrad gefahren. Vom 16. bis 18. Juli 2007 gilt der Besuch dem Caritasverband
Gießen. Per Fahrrad werden verschiedene Caritas-Dienste und Einrichtungen in
Gießen besucht, in Alsfeld, Lauterbach und Schlitz. Von Fulda, wo die Gruppe
das Bonifatius-Grab besuchen wird, geht es per Bahn zurück nach Mainz. Dort
werden weitere Einrichtungen besucht, bevor im Katholischen Klinikum St.
Vinzenz auf einer Pressekonferenz ein erstes Resümee gezogen wird.
Der Diözesancaritasverband gedenkt im Rahmen der Tour de Caritas auch
des 130. Todestages des großen Mainzer Sozialbischofs, Wilhelm Emmanuel
Freiherr von Ketteler, der von 1850 bis zu seinem Tode am 13. Juli 1877 Bischof
von Mainz war. Am 13. Juli wird die erste Woche der Tour mit der Teilnahme am Gedenkgottesdienst
für Ketteler um 18.30 Uhr im Mainzer Dom und einem anschließenden Empfang im
Caritashaus am Südbahnhof in Mainz zu Ende gehen.
Die
Stationen der Tour de Caritas
9. Juli: Über Rüsselsheim nach Offenbach
Die Tour de Caritas startet am Montag, 9. Juli, mit
einem Morgenimpuls und dem Reisesegen im Caritashaus am Südbahnhof in Mainz.
Sie führt über Rüsselsheim, wo ein Besuch des neuen Caritaszentrums „Im dicken
Busch“ stattfinden wird, nach Offenbach: Nach einem kurzen Empfang in der
Zentrale des Caritasverbandes Offenbach wird das neue Sozialkaufhaus „Luise 34“
besucht. Hauptziel in Offenbach ist das Theresien- Kinder- und
Jugendhilfezentrum, das als korporatives Mitglied zur Caritas gehört.
Informationsschwerpunkt des Abends ist vor dem Hintergrund der konkreten Arbeit
in der Jugendhilfeeinrichtung das Jahresthema 2007 der Caritas in Deutschland
„Mach dich stark für starke Kinder“.
10. Juli: Über Dreieich nach Darmstadt
Nach einem Morgenimpuls wird die Fahrradtour am Dienstag, 10. Juli,
fortgesetzt und führt über Dreieich, wo ein Besuch der regen Zusammenarbeit
haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt, nach
Darmstadt. In Darmstadt wird zunächst der Tagesstätte für Psychisch Kranke in
der Stutzstraße ein Besuch abgestattet. Dabei wird es auch eine Begegnung mit
Betroffenen geben. Anschließend ist ein Besuch der Caritas-Tagesklinik für Suchtkranke
vorgesehen. Dabei wird auch über die verschiedenen Möglichkeiten der
Suchtkrankenhilfe informiert werden.
11. Juli: Schwerpunkt Bensheim
Bensheim ist das Hauptziel der Tour de Caritas am dritten Tag.
Ausführlich informiert wird über das Qualifizierungsprojekt der Caritas für
Jugendliche, für die im Gastronomiebereich bis zu vierzig Ausbildungsplätze im
Franziskushaus und in der Villa Medici erschlossen wurden. Auch dies ist eine
Illustrierung zum Caritas-Jahresthema 2007 „Mach dich stark für starke Kinder“.
Im neu renovierten Franziskushaus in der Bensheimer Innenstadt ist ein
Treffpunkt für Schülerinnen und Schüler als Übungsrestaurant entstanden, das
auch der Allgemeinheit öffentlich zugänglich ist. Weiterhin wurde in dem Haus
Betreutes Wohnen für psychisch kranke Menschen eingerichtet, die teils
ebenfalls im Übungsrestaurant Dienst tun. Die Speisen vorbereitet werden in der
Villa Medici, einem früheren Edelrestaurant, das von dem Bensheimer Unternehmer
Werner Schilling dem Caritasverband für zehn Jahre kostenfrei zur Verfügung
gestellt wurde. Das Qualifizierungs- und Ausbildungsprojekt richtet in der
Villa Medici auch Familienfeiern mit gehobenen Ansprüchen, aber zu erschwinglichen
Preisen aus und erfreut sich dabei großer Nachfrage. Ein Besuch in der Klinik
Schloß Falkenhof, der vom Caritasverband Darmstadt getragenen Fachklinik für
Menschen mit Suchtkrankheiten, rundet das Programm dieses Tages ab.
12. Juli: Von Heppenheim über Lorsch und Bürstadt nach Worms
Am vierten Tag führt die Tour de Caritas vom Übernachtungsort
Heppenheim nach Lorsch. Hier wird über die rege Arbeit vieler ehrenamtlicher
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas informiert. Unter anderem unterhalten
sie eine Kleiderkammer und sind seit vielen Jahren in der Hausaufgabenhilfe für
benachteiligte Kinder und Jugendliche engagiert. Weiter geht die Fahrt über
Bürstadt, wo beim Altenheim St. Elisabeth Station gemacht wird, nach Worms.
Dort gilt ein erster Besuch dem Haus Jona, das unter einem Dach ambulante Hilfe
wie Betreutes Wohnen für psychisch kranke und für suchtkranke Menschen
anbietet. Weiter geht es nach Worms-Nord, wo ein Spielplatzfest stattfindet.
Informiert wird dabei zugleich über die langfristige Arbeit der Caritas im
Sozialen Brennpunkt Nordend, wo sie unter anderem ein Stadtteilbüro
eingerichtet hat.
Nach einer Besichtigung
des Hauses St. Elisabeth, in dem der Caritasverband Worms seine Zentrale hat,
wird der Tag in dessen Garten bei Gesprächen auslaufen, bei denen auch über das
Innovations- und Qualifizierungszentrum Worms (IQW) informiert wird. Das vom Caritasverband
Worms getragene IQW bietet auf den Berufsfeldern Hotel, Gastronomie,
Hauswirtschaft, Handel, Dienstleistungen und Verkauf eine Reihe vom
Qualifizierungsbausteinen an, dazu auch Umschulungen zum Koch oder zur
Restaurantfachkraft.
13.
Juli: Von Worms nach Ingelheim und von dort nach Mainz
Am fünften Tag der Tour, Freitag, 13. Juli, wird die
erste Etappe von Worms bis Ingelheim mit der Bahn überbrückt. In Ingelheim wird
als erstes das vom Caritasverband Mainz getragene Haus St. Martin besucht, in
dem um die vierzig Kinder und Jugendliche mit schwersten Mehrfachbehinderungen
leben und gefördert werden. Mit dem Fahrrad geht es weiter nach Budenheim, wo
der Caritas-Bürgerservice (CBS) eine
Großküche unterhält, die als Beschäftigungseinrichtung für behinderte
Menschen täglich hunderte Essen für Schulen und Betriebe herstellt. Nach einem
Besuch des neuen Caritaszentrums Delbrel des Caritasverbandes Mainz wird die
erste Woche der Tour de Caritas mit der Teilnahme am Gedenkgottesdienst aus
Anlass des 130. Todestages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler um 18.30
Uhr im Mainzer Dom beschlossen. Anschließend gibt es noch einen kleinen Empfang
im Caritashaus am Südbahnhof.
16. Juli: Fortsetzung als „Tour de Oberhessen“ in Gießen
Nach einer Wochenendpause wird die Tour de Caritas am Montag, 16. Juli,
fortgesetzt. Mit der Bahn geht es zunächst nach Gießen, wo sich per Fahrrad
eine Stadtrundfahrt anschließt. Beim Sozialdienst katholischer Frauen wird man
zunächst der Sprachheilschule einen Besuch abstatten und sich anschließend über
das vielfältige Hilfeangebot des Caritas-Fachverbandes in Gießen informieren.
Weiter geht die Fahrt zur Kindertagesstätte Bernhard Itzel, einer der wenigen
KiTas in direkter Trägerschaft eines Caritasverbandes. Ihr Namensgeber Bernhard
Itzel war nach dem Zweiten Weltkrieg der legendäre Gründer des Caritasverbandes
Gießen, der nicht zuletzt im Umgang mit den Flüchtlingsströmen aus dem Osten
unglaubliche Improvisationstalente entwickelte. Zum Ausklang des Tages führt
die Tour in das vom Caritasverband Gießen getragene Alten- und Pflegeheim St.
Anna, das auch eine Abteilung für Menschen im Wachkoma (Apalliker) umfasst.
Dort wird man sich unter anderem über die Pflege und Therapie von
Koma-Patienten sowie die Erfahrungen mit ihnen, die Lebens- und Heilungschancen
informieren.
17. Juli: Von Alsfeld / Lauterbach über Schlitz nach Fulda
Am Dienstag, 17. Juli, wird die Strecke bis Lauterbach – mit einer
Unterbrechung in Alsfeld - zunächst mit der Bahn überbrückt. In der Außenstelle
Alsfeld des Caritasverbandes Gießen wird man sich über die Besonderheiten und
Chancen der Caritasarbeit in der Diaspora informieren und der „Kinderkiste“
einen Besuch abstatten. Von Lauterbach geht es per Fahrrad weiter nach Schlitz
zum Besuch des Graf Görtzischen Altersheimes, das als korporatives Mitglied der
Caritas angehört. In der historischen, die Stadtsilhouette prägenden Hinterburg
befindet sich nach aufwändigen Renovierungsarbeiten ein modernes Altenheim.
Weiter geht die Tour nach Fulda, wo man dem Grab des heiligen Bonifatius einen
Besuch abstatten und sich am Abend mit Kolleginnen und Kollegen des Fuldaer
Diözesancaritasverbandes zum Meinungsaustausch treffen wird.
18. Juli: Von Fulda zum Schlusspunkt nach Mainz
Mit der Bahn führt die Fahrt
am Mittwoch, 18. Juli, nach Mainz zurück. Im SkF-Haus des Caritas-Fachverbandes
„Sozialdienst katholischer Frauen“ Am Römerwall wird man sich über die Arbeit
des Mainzer SkF informieren, der in Mainz Träger des Frauenhauses ist, die
Gewaltpräventionsstelle unterhält und eine Kinderbetreuung mit
Hausaufgabenhilfe anbietet. Vom SkF geht es per Fahrrad über die alkoholfreie
Gaststätte „Senfkorn“ zum Thaddäusheim, das Übernachtungsplätze für über 60 wohnungslose
Menschen bietet und ihnen darüber hinaus auch ein dauerndes Angebot zur
Resozialisierung und Wiedereingliederung in ein sesshaftes Leben macht. Zum
Ende der Tour de Caritas gilt ein Informationsbesuch dem St. Vinzenz-Hospital
des Katholischen Klinikums Mainz. Nach Informationen über das Caritaswerk St.
Martin, das die Trägerschaft des Katholischen Klinikums Mainz und des St.
Marienkrankenhauses in Lampertheim sowie der Caritas-Altenzentren Maria Königin
in Mainz-Drais, des St. Josefsstiftes in Mainz und des Albertus-Stifts in
Gau-Algesheim innehat. Es folgt der Schlusspunkt mit einer Pressekonferenz, bei
der zugleich eine Gesamtbilanz der Tour de Caritas vorgelegt wird.
J. Otto Weber