Mainz, 10. Sept. 2004:
Caritasdirektor
Wolfgang Schnörr begrüßte die von Vertreter von Kirche, Politik,
Kooperationspartnern und Mitarbeitern bei der sehr gut besuchten
Zertifizierungsfeier im Erbacher Hof in Mainz.
Im Gesundheitswesen hat sich sehr viel
geändert. „Qualitativ gute Arbeit genügt nicht mehr, es muss der Nachweis
erbracht werden. Das Ziel des Caritasverbandes ein umfassendes
Qualitätsmanagement (QM) in allen Sozialstationen aufzubauen, kann nach einem
3-jährigen Prozess und der Zertifizierung erfolgreich gefeiert werden. „Die
Mitarbeiter in unseren Sozialstationen „Am Dom“ und „Heilig Geist“ jeweils in
Mainz, „St. Rochus“ in Bingen und in Bodenheim sind heute Ehrengäste, sie haben
am Erfolg mitgewirkt, ihnen gilt meine Gratulation,“, sagte Wolfgang Schnörr.
Die Feier umrahmte musikalisch die Gruppe „Night & Day“ aus Mainz.
Eine Talkrunde zum Thema „Sozialstationen im
Wandel der Zeit: Motivation zur Zertifizierung“ moderierte Peter Krafft,
Caritasverband für die Diözese Mainz. „Damals hatten wir täglich 40 bis 45
Patienten zu pflegen. Die Pflege war nicht so intensiv, es blieb auch Zeit für
ein Gespräch“, erinnerte sich Edelgard Ziegenbalg, seit 26 Jahren Leiterin der
Caritas-Sozialstation in Bodenheim an die Anfänge ihrer Arbeit.
Die Pflegeversicherung löste beim Personal
Ängste aus. Der Weg der Optimierung von Pflege und Veränderung war mit
zunehmenden Kostendruck und Prüfungen des Medizinischen Dienstes der
Krankenkassen vorgegeben. Im Jahr 2000 wurde das Tempo noch erhöht. Zur
Unterstützung bei der praktischen Umsetzung seines QM-Systems hat der
Caritasverband Mainz eigens eine Stabsstelle mit Susanne Dehren eingerichtet. „QM
funktiert nur, wenn die Mitarbeiter beteiligt werden, weil sie wissen, wo die
Probleme liegen und wie die Arbeit und Abläufe verbessert werden können. Dieses
System zertifizieren zu lassen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben“, informiert
Susanne Dehren. Die Mitarbeiter- und Kundenorientierung war ausschlaggebend,
für den Caritasverband die Sozialstationen zertifizieren zu lassen. Dr. Klaus
Petrick, Senior Direktor der DQS Berlin, berichtete anfänglich wie Skepsis zum
QM zwischenzeitlich generell einer hohen Akzeptanz gewichen ist.
Petra Vilz, Qualitätsbeauftragte der
Sozialstation Heilig-Geist in Mombach, überprüft in ihrem Team die
beschriebenen Maßnahmen in der Praxis, um sie immer wieder zu verbessern. Sie
hat an der ausführlichen Pflegedokumentation mitgearbeitet, die den
Bedürfnissen des Personals entspricht. Leiterin der Caritas-Sozialstation St.
Rochus in Bingen Eveline Kühn informierte, was unter der „Systembegehung“ zu
verstehen ist. „Es kommt ein Auditor in die Sozialstation und überprüft die
Prozesse. Durch Interviews mit Mitarbeitern und Patienten vor Ort macht er sich
ein Bild von der Organisation, erkennt, ob das QM-System gelebt wird und wo
Stärken und Verbesserungspotentiale liegen.“ Die vier Caritas-Sozialstationen
arbeiten eng zusammen und lernen voneinander. Dazu gehört auch die Verstärkung
der Zusammenarbeit mit allen am Gesundheitswesen Beteiligten zur optimalen
Pflege des Patienten.
Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt überreichte für das Bistum Mainz die
Zertifizierungsurkunde an Edelgard Ziegenbalg, Leiterin der
Caritas-Sozialstation in Bodenheim. Er begrüßte im Caritaszentrum St. Alban die
Zusammenführung von ambulanter und stationärer
Pflege mit verschiedenen Caritasträgern mit der Botschaft, die Menschen
nicht alleine zu lassen.
Staatsekretär Dr. Richard Auernheimer überreichte für das Land
Rheinland-Pfalz mit Gruß von Ministerin Malu Dreyer, Christina Fischer,
Leiterin der Sozialstation Am Dom Mainz, die Urkunde. Er betonte den Mut der
Mitarbeiter/-innen „sich zielstrebig einem System zuzuwenden, das Sinn macht.
Sie leisten gute Arbeit am Dom im interessanten Wohngebiet.“
Der Kreisbeigeordnete des Landkreis Mainz-Bingen, Thomas Feser,
erinnert daran, dass die Aufteilung der Ambulanten Hilfszentren im Kreis
intensiv diskutiert wurden. „Mit der Zertifizierung sind Sie für den Wettbewerb
gut gerüstet“, lobt der Politiker Eveline Kühn, Leiterin der
Caritas-Sozialstation St. Rochus in Bingen und ihr Team.
Die Gesellschaft wird älter. Für den Sozialdezernenten der Stadt Mainz
Michael Ebling sieht Caritas ihre Verantwortung, sie stellen sich dem
Wettbewerb. Der Caritasverband Mainz hat den Zuschlag für zwei Ambulante
Hilfezentren in der Stadt Mainz bekommen. Der Sozialpolitiker ist beeindruckt
von der Mitarbeiterschaft, die diese Leistung der Zertifizierung geschafft hat
und umarmt Stephanie Koch, Leiterin der Caritas-Sozialstation. Mainz.
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Anne Stein