Trotz
Sparzwangs, gibt es bei der Caritas keinen Stillstand. In der Diözese Mainz
sind die früheren Caritas-Beratungsstellen fast überall in Bewegung geraten.
Begleitet durch den Caritasverband für die Diözese Mainz, werden sie zu
Caritas-Zentren weiterentwickelt – und das heißt: Zu erweiterten Öffnungszeiten
wurden die Zugangsschwellen zur Beratung gesenkt und gleichzeitig das
Beratungsangebot durch neue und flexiblere Zusammenarbeit der früheren
Fachberatungsdienste erheblich verbessert. Neu haben sie sich für ehrenamtliche
Mitarbeit geöffnet. In Worms zum Beispiel gibt es inzwischen zwei
Caritas-Zentren, die hier CaritasCentren geschrieben werden: Das CaritasCentrum
St. Elisabeth in der Zentrale des Caritasverbandes in der Straße „Am
Bergkloster“ und das CaritasCentrum Nord im Wormser Nordend. Mit etwas
unterschiedlicher Akzentsetzung wird in beiden CaritasCentren das gesamte
Beratungsspektrum der Caritas vorgehalten – angefangen bei der Sozialberatung
in wirtschaftlichen Notlagen über die psychosoziale Beratung bei persönlichen
Problemen und solchen im Zusammenleben miteinander bis zur Beratung über
Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote.
„Die
Leute, die zu uns kommen, haben heute häufig vielfältige Probleme“, nennt in
Worms der zuständige Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir als Grund für den Umbau
und die Weiterentwicklung der Beratung. „Die Menschen sollten schnell jemanden
finden, die oder der sie kompetent beraten kann.“ Die CaritasCentren haben
täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Beim CaritasCentrum St. Elisabeth
wurde eigens der Eingangsbereich so umgebaut, dass es leicht vom belebten
Luther-Ring her erreicht werden kann. Zuvor musste man über eine Nebenstraße
und durch einen Hof durchgehen, um zur Caritas-Beratung zu kommen. Wer die
Räume betritt, findet im Foyer ein EDV-Terminal mit drei Rechnern, die während
der Öffnungszeiten einen leichten Zugang zum Internet eröffnen. Neu ist auch,
dass seit April 2006 nachmittags zusätzlich ein Café geöffnet ist, das durch
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreut wird. Inzwischen
engagiert sich ein fester Kreis von 14 Ehrenamtlichen, unter ihnen zwei Arbeitslose
und zwei Novizen des Dominikanerklosters St. Paul. Sie wissen nicht nur über
die Leistungen und Angebote des Caritasverbandes Bescheid, sie können auch
kompetent Auskunft erteilen und Informationsmaterial weitergeben. Die Besucher
sollen einen wirklich niedrigschwelligen Zugang zur Beratung vorfinden, der es
ihnen leicht macht, ihre Anliegen und Probleme zur Sprache zu bringen. Die Fachberater
setzen beim Erstkontakt diese Linie fort. Über einen eigens entwickelten
Fragebogen soll es schnell möglich werden, schon beim Erstgespräch die Probleme
zuzuordnen und an die Fachdienste weiterzugeben, die kompetent weiterführende
Hilfen vermitteln können. „Wer bei uns Rat sucht, soll das gute Gefühl haben,
dass sie oder er richtig ist und Ermutigung erfahren“, sagt Georg Bruckmeir.
Aber eines macht er auch klar: „Wir rütteln nicht an der Fachlichkeit. Die hohe
Qualität der Beratung, wie sie im Laufe vieler Jahre bei der Caritas entwickelt
wurde, muss erhalten bleiben.“
Das
Projekt CaritasCentren wurde in Worms im Sommer 2005 gestartet und soll im
Sommer diesen Jahres fest etabliert sein. Seit April 2006 vollzieht sich der
klientenfreundliche Umbau der Beratung. Bis zum Ende des Jahres suchten 260
Klienten die Erstkontaktberatung auf - mit deutlich steigender Tendenz. 506
Besucher zählte das Café, und 162 Personen nutzten den freien Zugang zur Welt
des Internet mit seinen Möglichkeiten und Chancen. Gezielt präsentierte sich
das CaritasCentrum als offenes Haus. Um dies erlebbar zu machen, fanden bereits
eine Vernissage und Ausstellungen von Kunstwerken sowie Dichterlesungen statt.
In Worms ist man auf einem guten Weg, zu erreichen, dass Menschen mit Problemen
möglichst früh nach Hilfen nachfragen – möglichst bevor sich ihre Probleme
vervielfältigen oder verhärten.
J. Otto Weber
Kontakt:
Beim Caritasverband Worms:
Georg Bruckmeir, Fon 06241/2681-23,
E-Mail:
bruckmeir@caritas-worms.de
Beim Caritasverband für
die Diözese Mainz: Axel Geerlings-Diel, Fon 06131/2826-270.