Worms.
– „In der Wohngemeinschaft St. Nikolaus des Caritasverbandes Worms haben die
Menschen ihre Welt und ihre Würde.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr.
Werner Guballa am 23. Juni in Worms bei der Segnung und Einweihung der neuen
und neuartigen Wohngemeinschaft mit Platz für bis zu zwanzig demenziell
erkrankte Menschen. Zweieinhalb Jahre lang haben die konzeptionellen
Überlegungen und die Umbauarbeiten gedauert, bevor jetzt die neue
Wohngemeinschaft, in der derzeit 13 Personen wohnen, eingeweiht werden konnte,
warf der Wormser Caritasdirektor Georg Diederich einen Blick auf den Werdegang
des Hauses, in dem früher die Wormser Katholische Studentengemeinde ihren
Mittelpunkt hatte. Eine schöne, „im sozialen Netzwerk unserer Stadt wichtige
Einrichtung“ nannte der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, der
persönlich die Grüße von Rat und Verwaltung überbrachte, das neue Haus. „Gutes
Gelingen“ wünschte dem neuen Haus auch der Vorsitzende des Caritasverbandes für
die Diözese Mainz, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt. Er hoffe, dass der Caritasverband
Worms weiterhin gute Erfahrungen mit dem neuen Modell mache, die dann auch
andere Caritasverbände zum Wohle demenziell erkrankter Menschen nutzen könnten.
Die
Wohngemeinschaft St. Nikolaus liegt ganz in der Nähe der Wormser Innenstadt, in
Sichtweite des Domes, inmitten eines großen Gartengeländes, das von einem festen
Abschluss begrenzt wird. Jede Bewohnerin, jeder Bewohner – Caritasdirektor
Diederich nennt sie ausdrücklich „Mieterin“ bzw. „Mieter“, um ihre Selbständigkeit
zu betonen - verfügt über ein eigenes Zimmer, das je nach dem eigenen Geschmack
so eingerichtet werden kann, dass große Vertrautheit entsteht. Angeleitet von
einfühlsamen und eigens ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sollen
sie ein Leben führen können, das sich weitgehend an ihrem bisherigen Leben
orientiert. Sie werden angeleitet, ihre vorhandenen Fähigkeiten so weit wie
möglich in das Leben auch der Gemeinschaft einzubringen. Dabei ist die Mitarbeit
von Angehörigen und Bezugspersonen sowie von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern gewünscht und willkommen. Großzügige Gemeinschaftsräume und
eine große Wohnküche bieten die Möglichkeit, ein gemeinsames Leben zu
gestalten. Dazu gehört auch die gemeinsame Zubereitung der Mahlzeiten. Zugleich
hat in dem großzügigen Areal auch jede Mieterin und jeder Mieter die
Möglichkeit, sich zurück zu ziehen, wenn sie oder er es möchte.
Bei
einem früheren Besuch in der Wohngemeinschaft St. Nikolaus habe er den Einruck
gewonnen, dass sehr feinfühlige Menschen in dem Haus wohnen, sagte der Weihbischof
in seiner Ansprache während des Weihegottesdienstes. Sie seien sehr empfänglich
für Zuwendung und Geborgenheit. „Wir müssen uns davor hüten, in den demenziell
erkrankten Menschen Leute zu sehen, die nichts zu geben haben“, sagte er.
Auf
Einladung von Caritasdirektor Diederich pflanzte Weihbischof Guallla zusammen
mit dem Oberbürgermeister im Eingangsbereich der Wohnanlage ein Apfelbäumchen
mit dem Wunsch, sein Wachsen möge zugleich das Werden des Hauses begleiten.
J. Otto Weber
Kontakt:
Caritasverband Worms, Am
Bergkloster 2, 67547 Worms,
www.caritas-worms.de
Bei Fragen zum Konzept und
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