Caritassammlung Rheinland-Pfalz und Treffpunkt Caritasverband am 2. November auf dem Leichhof in Mainz
Wo bleibt der, der kein oder wenig Geld hat?
Mainz, 20. Nov. 2000: "Am 23. November startet die Caritaswintersammlung in Rheinland-Pfalz. In 69 Pfarrgemeinden des Caritasverbandes Mainz - von Mainz bis Bingen und Oppenheim bis Alzey - (im Stadtgebiet Mainz sind es 26 Pfarrgemeinden), gehen Frauen und Männer für Menschen in Not bis einschließlich 3. Dezember sammeln", informiert die Pressesprecherin des Caritasverbandes Mainz e.V., Anne Stein.
Es gibt viele Menschen, die mit wenig Geld im Monat auskommen müssen. Welcher Vater kann nach der Trennung und Wiederverheiratung zwei Familien ernähren? Wie finanziert eine allein erziehende Mutter das Leben mit zwei kleinen Kindern, wenn sie nur teilzeit oder gar nicht arbeiten kann? Wie muss eine Frau rechnen, wenn die Rente nur 1.250 DM im Monat bringt, die Miete 500 DM kostet? Wohnungslose leben auf der Straße, unter Brücken vom Sammeln und den "Resten" der Zivilisation. Langzeitarbeitslose Menschen leben oft am Existenzminimum. Sie alle zählen zu den Menschen in unserer Gesellschaft, für die sich Caritas einsetzt.
Die Hälfte des gesammelten Geldes bleibt zur Erfüllung des Sammlungszwecks in der Pfarrgemeinde, die andere Hälfte geht für überregionale soziale Aufgaben an den Caritasverband Mainz.
Am 2. Dezember von 10:00 bis 17:00 Uhr stellen sich Frauen und Männer verschiedener politischer Parteien und der Caritas auf dem Leichhof dem Gespräch. Die "Schulden, die erdrücken" oder aber der "Stundenlohn für 2,50 DM" werden Thema sein. Die Gespräche werden von Dr. Daniella Engelhardt und Clea Buttgereit vom Südwestrundfunk moderiert. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. "Es ist wichtig, dass in unserer Bevölkerung das Bewußtsein wächst, dass Armut nicht immer selbst verschuldet ist", wünscht sich Anne Stein. "Es muss gemeinsames Anliegen aller sein, diese Armutsschraube zu lockern."
Die Caritas unterhält seit vielen Jahren Beschäftigungs- und Eingliederungsprojekte für langzeitarbeitslose Menschen in Mainz, Bingen und Worms. Sie bieten 172 Menschen einen Arbeitsplatz und damit neue Lebensperspektive. "Die Caritas-Druckerei in Mainz wurde 1983 als ABM-Maßnahme für jugendliche Arbeitslose mit neun Teilnehmerplätzen gegründet. Heute bietet sie ca. 30 Menschen einen Arbeitsplatz, darunter sechs Auszubildende und ein Umschüler in den Bereichen "Offsetdruck", "Mediengestalter für Digital- und Printmedien" und "Buchbinder (Handwerk)", erläutert der Leiter Hartmut Weber. Das Material wie Plakate und Flyer der Caritassammlung wird hier für die gesamte Diözese Mainz gedruckt.
Seit 10 Jahren setzt das bap servicecenter des Caritasverbandes Mainz in Bingen-Dietersheim seine Akzente gegen Arbeitslosigkeit. Im Bereich "Hauswirtschaft" können fünf Ausbildungsplätze angeboten werden. "Besonders für junge Frauen wollen wir diese Möglichkeit der Qualifizierung anbieten. Wir haben eine hohe Vermittlungsquote auf dem ersten Arbeitsmarkt", informiert die Hauswirtschaftsleiterin Maria Rickert. Weitere Bereiche sind Schreinerei, Garten- und Landschaftsbau und das Markthaus in Ingelheim. Im bap servicecenter des Caritasverbandes Mainz stehen 70 Arbeitsplätze zur Verfügung.
Beide Eingliederungsbetriebe werden am 2. Dezember in Mainz ihre Produkte anbieten. Mit dem Kauf der Geschenkartikel und dem Verzehr wird ein Beitrag zum Erhalt der Arbeitsplätze geleistet.
- Caritassammlung Rheinland-Pfalz ist vom 23. November bis 3. Dezember 2000.
- Treffpunkt Caritasverband ist am 2. Dezember, von 10:00 bis 17:00 Uhr auf dem Leichhof in Mainz.
Anne Stein, 501 Worte, 144 Zeilen