Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Verantwortlich: J. Otto Weber - Fon 06131/2826-254 - Fax
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Trotz
Sparzwangs hat der Caritasverband Darmstadt noch Pläne: Künftig eigene Sozialstation
in Lorsch Darmstadt. -
Die Sozialstation Heppenheim-Lorsch-Einhausen wird zum Jahreswechsel geteilt.
Es wird dann in Lorsch eine eigene Sozialstation mit eigener Leitung geben.
Für das Personal werde sich nichts ändern, das bewährte Team bleibe beisammen
und die von ihm betreuten Patienten oder deren Angehörigen könnten durch die
dauernde Präsenz einer Pflegedienstleitung auf ein erweitertes
Beratungsangebot hoffen. Caritasdirektor Dr. Werner Veith machte bei der
Vertreterversammlung des Caritasverbandes in Darmstadt nicht nur diese
Ankündigung: Er deutete außerdem an, dass der kirchliche Sozialverband in
Gesprächen mit den Lorscher Kommunalgremien sein Interesse an der
Trägerschaft eines neuen Altenheimes bekundet habe und dabei Überlegungen zur
Unterbringung der Sozialstation anstelle. Veith nutzte
die Gelegenheit, um zum einen auf die gesellschaftlichen Veränderungen und
zum anderen die Probleme bei der Trägerschaft einer Sozialstation
hinzuweisen. Durch die Bestimmungen des Pflegegesetzes seien die Leistungen,
die aufgrund des Bedarfs erbracht werden müssten, oft nicht finanzierbar ohne
die betreuten Menschen stärker zur Kasse zu bitten. Seiner Kritik an den
Rahmenbedingungen, die sich durch die Verlagerungen der bisherigen Krankenkassen-Leistungen
ins pauschalierte System der Pflegeversicherung ergeben, fügte er die
bedauernde Feststellung an, dass damit der Druck aufs Pflegepersonal in den
Sozialstationen immer größer werde und in eine bald unerträgliche Situation
führe. Der Caritasdirektor
machte den Vertretern aus örtlichen Caritaskreisen und Sozialeinrichtungen in
Dekanaten deutlich, wie sich auch darüber hinaus der Sparzwang der
öffentlichen Hand zu Bedingungsverengungen des kirchlichen Engagements
entwickelt und vergaß nicht, auf reformbedingte Kirchensteuerprognosen
hinzuweisen, die man im Blick behalten müsse. Dennoch bemühe der
Caritasverband sich um permanente Verbesserung seines Angebots. So kündigte
Veith weiter an, dass im Franziskushaus in Bensheim Neues geschaffen werden
könne. Seitens des Caritasverbandes sei die Bereitschaft signalisiert, dort
unter anderem Möglichkeiten betreuten Wohnens für psychisch erkrankte
Menschen zu schaffen. Der Sozialverband spreche mit den zuständigen Stellen
aber auch über weitere vernetzende Angebote. Der
Caritasdirektor teilte ferner mit, dass auf dem Gelände des Bensheimer
Altenheims St. Elisabeth ab kommendem Jahr zehn Einheiten betreuten Wohnens
entstünden, außerdem wies er auf die Verhandlungen mit der Stadt Bürstadt
hin, die bei einer Erweiterung des dortigen Altenheims in
Caritas-Trägerschaft auch neue Räume für die Sozialstation ermöglichen
sollen. Die
Vertreterversammlung hörte mit großem Interesse, dass kirchlicherseits den
zum Jahresende erneut zu erwartenden öffentlichen Diskussionen über die
katholische Schwangerenkonfliktberatung (weil dann kein Beratungsschein mehr
ausgestellt werde) verstärktes Engagement um die Frauen in Not
entgegengesetzt werde. So soll seitens des Bistums Mainz neben einem Projekt
in Giessen auch in Heppenheim eine Stelle aufgebaut werden, woran sich neben
den Kirchengemeinden der Caritasverband beteiligen wolle. In Viernheim
entsteht durch Engagement von Clemens-Schwestern ein "Haus des
Lebens", wo junge Mütter neue Orientierung finden können, dort wird der
Caritasverband mit neugeschaffener halber Stelle allgemeine Lebensberatung
anbieten. Veith nutzte
den Rahmen seiner Ausführungen zum neuen Haushaltsentwurf bei der Sitzung des
Caritasrates, die der Vertreterversammlung vorausging, dem Kreis Bergstrasse
dafür zu danken, dass er seinen Zuschuss für die Erziehungsberatungsstelle in
Heppenheim erhöhe. Außerdem werde ermöglicht, die Suchtberatung im ambulanten
Bereich auszuweiten. Auch Zuschüsse der öffentlichen Hand für Frühberatung
oder die Arbeit mit psychisch Kranken helfen, Sorgen im finanziellen Sektor
zu verringern. Nicht zuletzt auch die Ankündigung, dass der diözesane
Zuschuss zum Haushalt des Bezirkscaritasverbandes nach den Restriktionen der
vergangenen Jahre endlich wieder ein wenig ansteigen werde. Als Träger
einer Einrichtung wie der Klinik Schloss Falkenhof in Bensheim-Schönberg
könne der Caritasverband aber nicht lautlos hinnehmen, wie in der
Suchtberatung unverhältnismäßig hohe Ausgaben im Bereich der
Drogenabhängigkeit gegenüber der in dieser Gesellschaft ein Mehrfaches
ausmachenden Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten und anderem das ebenso
wichtige Engagement in den anderen Feldern vernachlässige. ( r n ) |
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