Mainz. – Die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung hat in den gut drei Jahren ihres Bestehens ihr Gesamtkapital mehr als verdreifacht. Zum Start Ende 2000 wurde die von Kardinal Lehmann gegründete „Caritative Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Mainz“ mit einer Million DM (511.291,88 Euro) ausgestattet. Von allem Anfang an war die Stiftung so angelegt, dass unter ihrem Dach unterschiedliche unselbständige Stiftungen mit eigener Zweckbestimmung errichtet werden konnten. Voraussetzung dafür war anfangs, dass sie eine sozial-caritative Zielsetzung haben. Durch Beschluss der Stiftungsorgane Vorstand und Kuratorium wurde in 2003 die Zweckbestimmung der Zustiftungen um „pastorale Aufgaben der Pfarrgemeinden im Bistum Mainz“ erweitert. Derzeit bestehen unter dem Dach der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung 13 unselbständige Stiftungen mit einem Gesamt-Stiftungskapital von 1.822.934 Euro. 10 der unselbständigen Stiftungen haben einen caritativen Stiftungszweck, zwei fördern Aufgaben einzelner Pfarrgemeinden und eine fördert eine Schule. Fünf dieser unselbständigen Stiftungen sind im Jahr 2003 dazu gekommen.
Insgesamt nimmt nach Einschätzung von Stiftungsdirektor Wilhelm Schulze die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftungen einen guten Verlauf, zumal man mit weiteren potentiellen Stiftern im Gespräch ist. Das Stammvermögen der Stiftung ist im Laufe des Jahres 2003 durch Zustiftungen in Höhe von 15.584 Euro auf derzeit 526.876 Euro gewachsen. Neben den fünf Neuerrichtungen konnten die unselbständigen Stiftungen teils kräftige Zustiftungen verbuchen. Mit 91.812 Euro ist die Netzwerk Leben-Stiftung zur Förderung von Hilfen für Frauen und Familien, die durch die Geburt eines Kindes in finanzielle Bedrängnis geraten, am stärksten gewachsen. Ihr Stiftungsvermögen beträgt derzeit 231.165 Euro. Die „R. und B. Schmitt-Stiftung“ zur Förderung der Altenhilfe im Dekanat Mainz-Stadt ist durch Zustiftung von gut 20.000 Euro auf 76.692 Euro gewachsen. Auch die „Caritasverband Darmstadt-Stiftung“ zur Förderung der Arbeit mit psychisch kranken Menschen hat eine Zustiftung in Höhe von 11.500 Euro bekommen und umfasst derzeit ein Vermögen von 61.347 Euro. 5.000 Euro wurden der „H. und I. Enders-Stiftung“ zur Förderung der Altenhilfe des Caritasverbandes Darmstadt zugestiftet, deren Vermögen jetzt 26.361 Euro beträgt. Einen Zuwachs von 150 Euro hatte die „Caritasverband Mainz-Stiftung“, die damit auf 14.393 Euro anwuchs. Die „Altenhilfe-Stiftung St. Elisabeth Bürstadt“ hat um 1.100 Euro zugelegt und umfasst jetzt 126.100 Euro.
Unter den im Jahr 2003 neu errichteten unselbständigen Stiftungen ist die „Altenhilfe-Stiftung St. Elisabeth Bensheim“ mit 220.000 Euro die größte, gefolgt mit 150.000 Euro von der Josefs-Stiftung Oberingelheim, die zugleich die erste unselbständige Stiftung mit kirchlich-pastoraler Zweckbestimmung ist. Mit 105.000 Euro wurde die neue „Caritas-Stiftung Emma Gulbinat“ ausgestattet. Dass man auch mit kleineren Einstiegsbeträgen einen Grundstock für Zustiftungen lagen kann, zeigen die ebenfalls in 2003 neu errichteten unselbständigen Stiftungen „Caritasverband Offenbach“ (15.000 Euro) und „Caritasverband Worms“ (10.000 Euro) sowie die 2004 errichtet „Pfarrstiftung Mainz-Gonsenheim“ (5.000 Euro). Die Förderung einer Schule zum Ziel hat die unselbständige „Stiftung Ketteler-Schule“, die mit 255.000 Euro ausgestattet wurde.
Drei der bestehenden unselbständigen Stiftungen wurden durch Personen errichtet, alle anderen durch Institutionen, die damit zum Teil auch durch Erbschaft erworbene Gelder anlegten. Drei Personen haben keine eigene unselbständige Stiftung errichtet, sondern bestehende Stiftungen mit Zustiftungen bedacht.
Während die Verwendung der Erträge der unselbständigen Stiftungen jeweils durch die Satzungen geregelt ist, wurden auf Beschluss des Kuratoriums von den Erträgen des Stammvermögens mit je 9.000 Euro die Arbeit des Caritasverbandes Worms mit Kindern im Sozialen Brennpunkt gefördert sowie die Gruppenarbeit des Caritasverbandes Offenbach mit lernbehinderten Kindern. 2004 soll der Förderschwerpunkt unter dem Motto „Kinder unsere Zukunft - Jugendhilfe als Auftrag“ bei Projekten der Jugendhilfe liegen. Insgesamt wurden aus dem bei der Stiftung angelegten Vermögen 27 Projekte mit einer Fördersumme von 44.520 Euro bedacht.
Zur weiteren Werbung für die Stiftung und Förderung des Stiftergedankens soll am 27. April 2004 in Mainz zu einem Stifterabend geladen werden. Dabei soll den bisherigen Stiftern in besonderer Weise ein Zeichen der Dankbarkeit vermittelt wie eine Plattform zum Erfahrungsaustausch auch mit potentiellen neuen Stiftern geschaffen werden.
J. Otto Weber