14.
September 2011
PRESSEMITTEILUNG
DER KETTELER-STIFTUNG
Stiftertreffen begann am
Ketteler
-Grab im Dom
31 Treuhandstiftungen und zwei
selbständige Stiftungen unter dem Dach der
Ketteler
-Stiftung
Mainz.
Beim diesjährigen
Stiftertreffen der Wilhelm Emmanuel von
Ketteler
-Stiftung
am Montag, 12. September, standen nicht nur die Stifterinnen und Stifter im
Blickpunkt, sondern in besonderer Weise auch der Namensgeber der „Caritativen
Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Mainz“. Deshalb eröffnete der Vorsitzende
des Kuratoriums der Stiftung, Weihbischof Dr. Ulrich
Neymeyr
,
im Blick auf das
Ketteler
-Jahr 2011 zum 200.
Geburtstag des Mitbegründers der katholischen Soziallehre (geb. am 25.12.1811)
den Tag mit einer Andacht am Grab Bischof
Kettelers
im Mainzer Dom.
Neymeyr
berichtete über ein visionäres Erlebnis
Kettelers
,
bei dem dieser sah, dass eine Ordensfrau vor dem heiligsten Herzen Jesu „ohne
Unterlass“ für ihn betete. Dieses Erlebnis habe
Ketteler
so sehr gepackt, dass er als 30jähriger Jurist noch ein Theologiestudium begann
und Priester wurde. Später habe er einmal bekannt: „Das, was eine kleine Magd
im demütigen Gehorsam gegen Gott und in Überwindung ihrer selbst tut und
opfert, ist vor Gott dem Herrn so viel wert, dass diese Verdienste der Kirche
einen Bischof erweckt haben.“
Bei
der anschließenden Besichtigung der Ausstellung „Der verschwundene Dom“ im
Bischöflichen Dom- und Diözesan-Museum richteten die Teilnehmer des
Stiftertreffens ihre besondere Aufmerksamkeit auf das Mobiliar des
Sterbezimmers von Bischof
Ketteler
aus dem Kapuzinerkloster
im oberbayrischen Burghausen mit Bett, Kreuz und Verkündigungsengel sowie einem
Bild der Sterbeszene und einem Porträt in Öl. Das Sterbezimmer
wurde vom Kloster der Schwestern von der
Göttlichen Vorsehung in Mainz-Finthen zur Verfügung gestellt.
Ketteler
hatte die Kongregation, die seine caritativen
Anliegen durch Schul- und Krankendienst unterstützten, 1851 gegründet. In einer
Wandvitrine sind bei der Ausstellung auch drei seidene Kranzschleifen vom
Begräbnis des Bischofs am 13. Juli 1877 zu sehen, auf denen steht: „Dem großen
sozialen Bischof“, „Dem aufrechten Künder menschlicher Würde“ und „Dem
Vorkämpfer der christlich
sozialen
Arbeiterbewegung“.
Der hier auch präsentierte
Ketteler
-Altar, der als
Denkmal konzipiert war, wurde 1928 der Pfarrei St. Michael in
Bürstadt
übereignet, wo 2012 das nächste Stiftertreffen der
Ketteler
-Stiftung stattfinden soll.
Dank an die Stifterinnen
und Stifter
Als
Zeichen des Dankes an die Stifterinnen und Stifter richtete der
Stiftungsvorstand traditionsgemäß ein festliches Abendessen im Mainz
Kolpinghaus aus. Der Stiftungsvorsitzende, Finanzdirektor a. D. Thomas Karst,
erklärte zur Begrüßung: „Im Mittelpunkt des heutigen Tages stehen Sie, die sich
mit Ihrer Stiftung einem Thema verschrieben haben, das Ihnen besonders am
Herzen liegt.“. Er verwies auf die Treuhandstiftungen mit ihren
unterschiedlichen Zweckbestimmungen wie Netzwerk Leben für Frauen in
Schwangerschaft und Not, Altenhilfe, Sozialstation, Kinder- und Jugendhilfe,
Alleinerziehende, psychisch Kranke, Suchtkranke, behinderte Kinder,
Caritasverbände und Pfarrarbeit
Dies
zeige, wie es Kardinal Lehmann einmal gesagt habe, einen „eigenen Stil des
Denkens, geprägt durch Sinnsuche, Entschlossenheit, Nachhaltigkeit, öffentliche
Bedeutung mit Orientierung am Gemeinwohl und Gemeinsinn“.
Caritasdirektor
i. R. Wilhelm Schulze, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung, und
seit der Gründung vor elf Jahren ihr unermüdlicher Motor, unterstrich: „Uns
alle verbindet die Förderung des Stiftungsgedankens, allerdings in
unterschiedlicher Weise, zum Beispiel durch Kapitalausstattung für einen
bestimmten Stiftungszweck, durch regelmäßige
Zustiftungen
in bestehende Stiftungen oder auch durch stiften von Zeit für freiwillige und
ehrenamtliche Mitarbeit“. Schulze hieß die erstmals vertretenen Stifterinnen
und Stifter besonders willkommen. Er betonte, das Hauptaugenmerk von Vorstand
und Kuratorium sei
zur Zeit
nicht auf Neugründungen,
sondern auf die Begleitung der bestehenden Stiftungen gerichtet. Dazu gehöre
auch die Vergabe der Stiftungserlöse. Nachdrücklich verwies er auf eine
Veranstaltung der Hochschulgesellschaft der Katholischen Fachhochschule Mainz,
„Forum Soziale“, anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums am 21. Oktober 2011.
Die
Ketteler
-Stiftung werde sich daran beteiligen,
weil dieses Ereignis ins Jubiläumsjahr Bischof
Kettelers
falle und auch zur Satzung der Stiftung passe, in der es heißt: „Die Stiftung
fördert die Begegnung mit Persönlichkeiten, die in Kirche oder Gesellschaft
sozialpolitische Verantwortung tragen
und die öffentliche Diskussion sozialpolitischer,
sozialwissenschaftlicher und
caritas
-theologischer
Gegenwartsfragen voranbringen.“ Darüber hinaus verwies Schulze darauf, dass
Stifterdarlehen zu einer weiteren Säule der Förderung karitativer Arbeit im
Bistum werden könnten.
Die Entwicklung des
Stiftungskapitals und der Erträge
Karst
gab zum Abschluss des Stiftertreffens einen Überblick über die Entwicklung des
Stiftungsvermögens und der Stiftungserträge. Das Stiftungskapital betrage
aktuell 10,33 Millionen Euro, teilte er mit und bemerkte dazu: „Ohne die
aktuellen Kursverluste an den Märkten wäre es mehr“. Die Stiftungserträge
wuchsen von 26.300 Euro im Jahr 2001 auf 294.000 Euro im vergangenen Jahr. Dem
gestiegenen Kapital auf der einen Seite stünden geringere
Erträge auf der anderen Seite gegenüber.
Allerdings seien 3,1 Prozent des Kapitals in turbulenten Zeiten immer noch eine
erfreuliche Rendite. Zurzeit umfasst die
Ketteler
-Stiftung
neben der Dachstiftung 31 unselbständige Treuhandstiftungen. Daneben werden
zwei selbständige Stiftungen mitverwaltet, die den karitativen Stiftungszweck
der Dachsstiftung erfüllen.
Jürgen
Strickstrock
Hinweis:
Weitere
Informationen zur Wilhelm Emmanuel von
Ketteler
-Stiftung
im Internet unter:
www.ketteler-stiftung.de