Nr. 29/2009,
Forum
Sozialpastoral im Haus am Maiberg in Heppenheim
Diakonie ist unverzichtbar.
Heppenheim.
„Die Diakonie ist ein
unverzichtbarer Wesensausdruck der Kirche! Wir müssen uns auf allen Ebenen der
Kirche fragen, ob wir diesem Anspruch wirklich gerecht werden. Dies ist auch
eine Frage der Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft.“ so Generalvikar
Dietmar Giebelmann auf den 7.Forum Sozialpastoral am 11. November im Haus am
Maiberg in Heppenheim.
Das
Forum Sozialpastoral führt seit 2003 jährlich haupt- und ehrenamtliche
Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas zusammen, die sich im Bereich der
Sozialpastoral engagieren. Das diesjährige Forum stand unter dem Motto „Sozialpastoral
im Bistum Mainz – aus gutem Grund!“ Anlass für das Statement des Generalvikars
auf dem Forum ist die Tatsache, dass die Bistumsleitung die Sozialpastoral zu einem
Schwerpunktthema im Rahmen des Bistumsproszess „Lebendige Gemeinden in erneuerten
pastoralen Einheiten“ erklärt hat.
Im
Grunde genommen müsse jedes seelsorgliche Handeln diakonisch ausgerichtet sein,
so Generalvikar Giebelmann weiter. Dies zeige schon ein Blick auf das pastorale
Handwerkszeug Jesu. Er habe das Schicksal der Menschen aufmerksam wahrgenommen
und sich davon berühren lassen. In seiner Zuwendung zu den Menschen geschah
bereits Verkündigung. In diesem Sinne müssen wir uns fragen, ob die Menschen in
unseren Gemeinden und in der Pastoral insgesamt wirklich „Zuwendung“ erfahren.
In diesem Zusammenhang wies Generalvikar Giebelmann darauf hin, dass die
Seelsorger in der Pfarrpastoral nicht nur zu den Katholiken in ihrer Pfarrei,
sondern zu „allen Menschen guten Willens“ im jeweiligen Pfarrgebiet gesandt
seien.
Ein
wesentliches Ziel des Schwerpunktthemas „Sozialpastoral“ sei es die diakonische
Dimension gerade auf der Ebene der pastoralen Einheit neu zu entfalten. Die
drängenden sozialen Fragen unserer Zeit, die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit,
die steigende materielle Armut, die Situation von Alleinerziehenden und von
kinderreichen Familien sollten in den pastoralen Einheiten wieder mehr ins
Blickfeld genommen werden.
Ein
weiteres Anliegen des Bistumsschwerpunktes sei es, zu einem neuen Miteinander
von Caritas und Seelsorge zu kommen. Die Arbeit der Caritas wird in der
Seelsorge häufig noch als ein externer Dienst betrachtet. Dabei seien die
Dienste der Caritas Teil der Kirche. Eine verbesserte Zusammenarbeit der
Seelsorge mit den Mitarbeitern der Caritas wäre für das diakonische Profil der
Kirche ein großer Gewinn. Aus diesem Grund sei es ein Ziel des Bistumsschwerpunktes
Sozialpastoral, die Zuordnung von Caritas und Seelsorge zu verbessern.
„Wir
brauchen eine diakonische Seelsorge und eine seelsorgende Diakonie.“ so der
Generalvikar in seinem Statement.
In
der anschließenden Diskussion fragte Martin Fraune, Dienststellenleiter des
Caritaszentrums in Heppenheim an, ob ein klares diakonisches Profil der Kirche
nicht helfe auch in der Öffentlichkeit aufmerksamer wahrgenommen zu werden. Es
wünsche sich auch deutlichere Worte der Kirche zu Fragen der Gerechtigkeit.
„Diakonie
schreit nicht!“ so das Statement von Gemeindereferentin Lioba Breu-Wedel aus
Mainz Weisenau. Würden Gottesdienstzeiten gestrichen oder die Erstkommunion
Vorbereitung von zwei Gemeinden zusammengelegt gäbe es Proteste. Wenn die
Diakonie in der Pfarrpastoral ausfällt schreit niemand. Deswegen wünsche Sie
sich eine Absicherung des diakonischen Aufgabenfeldes in den Stellenbeschreibungen
der pastoralen Mitarbeiter.
Am
Nachmittag arbeiteten die Teilnehmer in mehrere Workshops an den „Baustellen
der Sozialpastoral im Bistum Mainz. Themen waren unter anderem:
„Armut und Armutsinitiativen“,
„Arbeitslosigkeit und Arbeitsloseninitiativen“, „Sozialpastoral im Dekanat“, „Kirche
als politische Stimme in der Gesellschaft“.
Veranstalter
des Forums Sozialpastoral ist die Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz,
die von Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Abteilungsleiter im Dezernat Seelsorge
und Pastoralreferent Winfried Reininger, Stabsstelle Gemeindecaritas im
Caritasverband für die Diözese Mainz unterstützt wird.
MBN