Pressemitteilung Caritasverband Mainz e. V., 27. März 2000 |
des Caritasverbandes Mainz e. V. |
Soziales Netzwerk für den Menschen |
Mainz, 21. März 2000: Mehr als 100 Gäste von Kirche, Caritas, Kooperationspartnern Kassen und Kollegen, drängten sich in der eigens festlich gestalteten Cafeteria des St. Hildegardis-Krankenhauses, um das Jubiläum der Caritas-Sozialdienste feierlich zu begehen.
Heidi Schatull und Helmut Baron, von der Fördereinrichtung der Caritas "Haus St. Martin" Ingelheim, führten musikalisch mit Panflöte und Gitarre zur Feier. Der Verwaltungsdirektor im St. Hildegardis-Krankenhaus, Karl-Gerhard Sinß, begrüßte die Gäste unter ihnen auch Herrn Bischof Karl Lehmann, der mit seinem Dasein den Stellenwert der Sozialdienste in den kath. Krankenhäusern und seine Wertschätzung dokumentierte.
Die Sozialdienste im Vincenz- und Hildegardis-Krankenhaus leisten seit 25 Jahren den Dienst am Nächsten. "Das Jubiläum ist ein Ereignis, das Aufmerksamkeit verdient", erläutert Verwaltungsdirektor Karl-Gerhard Sinß. "Es ist Hilfe, die mit Selbstverständlichkeit ohne großes Aufsehen geleistet wird". Er sprach für die Krankenhäuser Dank und Anerkennung aus.
Bischof Karl Lehmann sieht einen unersetzbaren Dienst, der für den einzelnen Menschen eine große Hilfe bedeutet. Er sieht die Kommunikation mit den Kranken als Gabe, die gemeinsame Sprache zu finden und Ängste mitteilen zu können. Er ermuntert die Krankenhausleitungen personell zu schauen, was möglich ist zu tun, um die Not zu lindern. Den Sozialdienst im Krankenhaus bezeichnet er als "moderne Samariter-Martinsdienst", unauffällig und unspektakulär. Er dankte den beiden Krankenhäusern für die Ausrichtung der Feier.
Sozialarbeiterin Beatrix Schindler hat vor 25 Jahren mit zwei Kolleginnen den Sozialdienst in den damals noch drei Katholischen Krankenhäusern in der Stadt Mainz aufgebaut. "Obdachlose, Suchtpatienten, Eheleute aus zerrüttete Ehen, eine Mutter, die ihr Kind nicht mitnehmen konnte, waren die ersten Patienten." Im Laufe der Jahre wurde für die Patienten ein dichtes Netz geknüpft. Das setzt sich aus den Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb des Krankenhauses zusammen: den Ärzten, Schwestern, Verwaltungsmitarbeitern, wie auch den Kranken- und Rentenkassen, den Beratungsstellen des Caritasverbandes und anderer Dienststellen, den Sozialstationen und privaten Pflegediensten usw. Beatrix Schindler begrüßt die Verortung von Beratungs- und Koordinierungsstellen in den Sozialstationen als wichtige Hilfe, "da sie die Hausbesuche machen, die Pflege vor Ort organisieren können." Sie kritisiert die mit dem Pflegeversicherungsgesetz drohende "Pflege nach Stoppuhr" auf Kosten der menschlichen Zuwendung. "Die Mitarbeiterinnen der Sozialdienste stellen Weichen für das Leben nach dem Krankenhaus, sie stehen an der Schnittstelle zwischen dem Leben "Drinnen und Draußen", das ein sicheres soziales Netz erfordert, um besonders älteren Menschen gerecht zu werden."
Norbert Gödecker-Geenen, erster Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus e. V., informiert in seinem Vortrag zur Sozialarbeiterischen Tätigkeit im Krankenhaus, Anforderungen, Bedingungen und Zielen. Er verdeutlichte in seinen Ausführungen die Schwierigkeit, die individuelle Lebenssituation mit den subjektivem Erleben der Krankheit zu verknüpfen. Die Stärke des Sozialdienstes sieht er in dem individuellen ganzheitlichen Ansatz des Beratungsgespräches.
Der Geschäftsführer des Caritasverbandes Mainz e. V. Martin Eisenbach, bestätigte das Knüpfen des Netzes in Mainz. Er sieht den Sozialdienst als Bindeglied, ein Netz was viele zusammenführt. Er dankte beiden Krankenhäusern für das Verdeutlichen, dass der Sozialdienst wichtig ist und für die Ausrichtung der Feier. Den Sozialdiensten dankte er für ihre Besonderheit, Bindeglied zu sein und für die Ganzheitlichkeit der Hilfe. "Der Mensch mit allen Dimensionen und Heil steht im Mittelpunkt des Handelns".
Anne Stein 522 Wörter, 80 Zeilen |