Immer mehr Menschen brauchen Rat, weil das Geld nicht reicht.Foto: iStock / Alihan Usullu
Die Preise steigen in Deutschland und mit ihnen das Risiko von Überschuldung sowie die Nachfrage nach Beratung. In einer Erhebung der "Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände" (AG SBV) unter den gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen berichteten zwei Drittel von ihnen von einer höheren Nachfrage als vor sechs Monaten. Bei einem Fünftel von ihnen stieg die Nachfrage um über 30 Prozent. "Immer mehr Menschen brauchen Rat, weil das Geld nicht reicht", sagt unsere Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg. "Die Einkommen halten nicht mit der Inflation Schritt."
Auf diese Entwicklungen wollen die Anbieter von sozialer (also kostenloser) Schuldnerberatung in einer heute beginnenden Aktionswoche unter dem Motto "Was können wir uns noch leisten? Überschuldungsrisiko Inflation" aufmerksam machen. "Ein gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung für alle und eine nachhaltige Finanzierung von sozialer Schuldnerberatung sind zentrale Forderungen" so Freisberg zum Start der Aktionswoche. "Wir wissen, je früher Geldprobleme angegangen werden, desto größer ist die Chance, eine Überschuldung abzuwenden.
"Die Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungsstellen der Verbände (AG SBV), vertritt etwa 1.400 gemeinnützige Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Diese sind in Trägerschaft der Verbraucher- und Wohlfahrtsverbände oder der Kommunen bzw. Mitglied in einem der Verbände (Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Deutscher Caritasverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Deutschland, Verbraucherzentralen). Seit 2021 führt die AG SBV regelmäßige Umfragen unter den Schuldnerberatungsstellen durch, um Entwicklungen bei der Nachfrage, dem Profil der Ratsuchenden und den Beratungsanliegen zu erfassen. 456 Schuldnerberatungsstellen haben sich an der vierten Befragung beteiligt, die online zwischen dem 17. April und dem 17. Mai stattfand.
Mehr Informationen: www.aktionswoche-schuldnerberatung.de.