Orte gegenseitiger
Unterstützung
Das Projekt
„Caritaszentren im Sozial- und Pastoralraum“ will
die Zugänge zu Hilfen der Existenzsicherung erleichtern und die Selbsthilfe
stärken / Auftakt der dritten Projektphase am 18. März
Mainz.
Benachteiligten Menschen bei der Lösung ihrer Probleme noch effektiver zu
unterstützen – das ist das Ziel des diözesanen Projekts „Caritaszentren im
Sozial- und Pastoralraum“. Insgesamt acht Caritas-Dienststellen im offenen und
ambulanten Bereich haben an dem zweijährigen Entwicklungsförderprogramm des
Caritasverbandes für die Diözese Mainz e.V. teilgenommen. Ein Schwerpunkt lag
dabei auf der Einführung von offenen Empfangsbereichen, einem Café oder offenen
Sprechstunden. Damit soll Menschen im Bedarfsfall der Zugang zu Hilfen der Existenzsicherung
erleichtert und somit schneller geholfen werden.
An
der dritten Projektphase (2011-2014), die heute, am 18. März, startet, werden
außer den bisherigen acht Einrichtungen fünf weitere Caritas-Dienststellen im
Bistum Mainz teilnehmen.
„Mit den Caritaszentren im
Sozial- und Pastoralraum stellen wir uns in der Diözese Mainz der Aufgabe,
soziale Probleme von Armut und Ausgrenzung bedrohter Menschen, gemeinsam mit
ihnen und den Ressourcen im Gemeinwesen zu lösen“, sagte Diözesancaritasdirektor
Thomas Domnick bei der Vorstellung des Projektberichts am 18. März. Bei der
Weiterentwicklung der Caritaszentren gehe es darum „Orte der Begegnung, der
Beratung und der gegenseitigen Unterstützung“ zu gestalten, so Domnick. Das
mache auch das Motto des Projektberichts „Zusammenkommen, Orte gestalten, Netze
knüpfen“ deutlich. Gerade die Nutzer der Hilfsangebote profitierten von diesem
Entwicklungsprozess.
„Caritaszentren entwickeln
sich zu Orten, an denen Menschen miteinander in Kontakt kommen, sich
organisieren, sich beraten und beraten lassen, gemeinsam feiern, sich bilden,
Interessen vertreten lernen und nicht zuletzt Unterstützung erfahren, wenn es
um Problemlösungen und ihre Existenzsicherung geht“, so Bereichsleiterin Nicola
Adick. „Wir wollen alle Menschen erreichen, deshalb organisieren die
Caritaszentren ihre Angebote niederschwellig.“
Eine wichtige Rolle bei der
Weiterentwicklung der Caritaszentren nimmt deshalb auch das Zusammenspiel von
Selbsthilfegruppen, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Hauptamtlichen ein. Für Hermann
Ohler, Referent für Besondere Lebenslagen beim Caritasverband für die Diözese
Mainz, sind Selbsthilfegruppen und ehrenamtlich Engagierte „wichtige Partner bei
der Gestaltung von Lernorten innerhalb oder außerhalb des Caritaszentrums".
Viele vor Ort entwickelte Projekte seien erst durch die Beteiligung von
Ehrenamtlichen oder Selbsthilfegruppen möglich geworden.
Als Beispiel nannte Ohler
das Projekt „Wunschgroßeltern“ des Caritaszentrums Franziskushaus (Bensheim),
bei dem junge Familien Kontakte zu Senioren knüpfen, die Ersatzgroßeltern sein
wollen. Das Projekt, das im Rahmen des Entwicklungsförderprogramms „Caritaszentrum
im Sozial- und Pastoralraum“ realisiert wurde, gibt es seit Juni 2009. Derzeit
werden sechs Familien durch fünf Wunschgroßeltern begleitet. Auf ihre
ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet wurden die Wunschomas und -opas durch
Projektleiterin Sigrid Schmeer. Ein guter Draht zu den Ehrenamtlichen ist ihr
wichtig. „Wir laden die Ehrenamtlichen viermal im Jahr zum Erfahrungsaustausch
ein und stehen auch sonst bei Rückfragen zur Verfügung.“
Das Projekt ist ein
Beispiel wie durch das Entwicklungsförderprogramm die Vernetzung im Sozial- und
Pastoralraum intensiviert werden soll. Wichtige Partner der Caritaszentren sind
neben Bildungseinrichtungen und Vereinen im Stadtteil auch die Pfarrgemeinden.
So planen der Caritasverband Gießen und die Pfarrgruppe Alsfeld-Homberg beispielsweise
ein katholisches Zentrum in Alsfeld zu bauen. Geht es nach Pfarrer Jerzy
Dmytruk, sollen hier gemeinsame Angebote von Caritas und Gemeinde die Regel
werden. „Das katholische Zentrum soll eine Anlaufstelle für alle sein: egal ob
Eltern ihr Kind zur Taufe anmelden wollen oder ob in einer Familie eine Notlage
vorherrscht.“
Hinweis:
In der Zeit von
Januar 2009 bis März 2011 haben acht Caritas-Dienststellen des offenen oder ambulanten
Bereichs im Bistum Mainz an dem Entwicklungsförderprogramm „Caritaszentren im
Sozial- und Pastoralraum“ teilgenommen. Ziel des Projektes war es, niederschwellige
Begegnungs- und Beratungsangebote zu entwickeln, die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen
und Selbsthilfegruppen zu stärken und die Vernetzung im Sozial- und
Pastoralraum zu intensivieren. Bei dem vorliegenden Projekt handelt es sich um
ein Folgeprojekt. Das erste Projekt dieser Art hatte der Caritasverband für die
Diözese Mainz e.V. bereits von 2005 bis 2007 durchgeführt.
An der dritten Projektphase (2011-2014), die am 18. März
startet werden außer den 8 bisherigen Einrichtungen 5 weitere Einrichtungen im
Bistum Mainz teilnehmen.
bisher teilnehmende
Einrichtungen:
Alsfeld: Caritaszentrum, Beratung und Soziale Dienste im
Vogelsberg
Bensheim: CaritasZentrum Franziskushaus,
Mehrgenerationenhaus
Dreieich: Caritaszentrum Spectrum für den Kreis Offenbach
Mainz: caritas zentrum Delbrêl
Mainz: SkF-Haus des Sozialdiensts katholischer Frauen e.V.,
Mainz
Offenbach: Caritashaus St. Josef
Rüsselsheim: CaritasZentrum Rüsselsheim
Worms: Caritaszentrum St. Vinzenz
neue Teilnehmer:
Bingen: caritas-zentrum St. Elisabeth
Dieburg: Caritaszentrum Dieburg
Erbach: Caritas Zentrum Erbach
Friedberg:
Beratung und soziale Dienste in
der Wetterau
Heppenheim: Caritaszentrum Ketteler-Haus
Kontakt:
Herman
Ohler, Referent „Besondere Lebenslagen“ beim Caritasverband für die Diözese
Mainz e.V., Telefon: 06131/2826-273,
E-mail:
hermann.ohler@caritas-bistum-mainz.de
(ond)