Erbach.
- Menschen aus erdrückenden Sorgen neue Wege aufzuzeigen und einzelnen
Schicksalen Hilfe anzubieten, sind Ziele des Caritasverbandes Darmstadt und des
Diakonischen Werks Odenwald. Genau auf Grund dieser Gemeinsamkeit entschieden
sich die Leiterin des Diakonischen Werkes, Brigitte Walz-Kelbel, und Caritasdirektor
Franz-Josef Kiefer, diese Hilfe gemeinsam – ökumenisch – im neuen „Ökumenischen
Treff 22“ anzubieten.
Nun freuen sich beide, dass nach mehrmonatigen
Renovierungsarbeiten die neuen Räumlichkeiten in der Bahnstraße 22 eingeweiht
werden konnten. Die optimale Lage zur Innenstadt und die Nähe zum Bahnhof
begünstigen die gute Erreichbarkeit dieses Treffs, bei dem arbeitslose und von
Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen, aber auch andere Zielgruppen, Hilfe erfahren.
So dient der „Ökumenische Treff 22“ auch bereits als
Anlaufstelle für psychisch Kranke Menschen. Hilfeangebote für Demenzkranke und
ein Seminar für Menschen mit geringem Einkommen sind derzeit in Planung.
Weitere regelmäßige wöchentliche Beratungsangebote der Allgemeinen Lebensberatung
im „Ökumenischen Treff 22“ werden durch das Diakonische Werk Odenwald und das
Caritas Zentrum Erbach seit April angeboten. Bildungsangebote von und für
Erwerbslose in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Bergstrasse werden
möglich. So ist für 2008/2009 die Entwicklung eines Freizeit- und
Bildungsprogramms geplant, das der Ermutigung, der Lebensorientierung und der
Festigung des Selbstwertgefühls sowie der Eigenverantwortung dient.
Kurse und Aktivitäten wie beispielsweise
Gedächtnistraining für Arbeitslose,
ein
Stricktreff, ein Gartenprojekt oder je nach Jahreszeit ein Plätzchenbacktreff
sollen künftig die neuen Räumlichkeiten mit viel Leben füllen. Ab Juli 2008
öffnet auch ein Café-Betrieb im „Ökumenischen Treff 22“. Heinz Jöst,
Mitarbeiter des Caritas Zentrums Erbach, zum Konzept: „Das Café ist als
niedrigschwelliges Angebot ausgelegt, damit keiner Hemmungen hat, zu uns zu
kommen. Wir wollen auf keinen Fall, dass jemand in der sozialen Isolation hängen
bleibt.“
Gewachsen ist die gemeinsame Idee aus dem
Arbeitslosentreff „Kompass“, der vom Katholischen und Evangelischen Dekanat
Erbach, dem Diakonischen Werk, der Betriebsseelsorge Darmstadt und dem
Caritasverband Darmstadt getragen wird. Seit September 2005 besteht dieser
Treff, nachdem die Firma Rowenta wegen Produktionsverlagerung 219 Beschäftigte
entlassen hatte. Seither trafen sich arbeitslose und von Arbeitslosigkeit
bedrohte Menschen jeweils mittwochs in geraden Kalenderwochen in der Zeit von
9:30 bis um 11:30 Uhr im Gemeindezentrum St. Sophia.
Immer größer wurde der Wunsch nach eigenen Räumlichkeiten, um den
Informations- und Erfahrungsaustausch intensivieren zu können und um
entwickelte Ideen – möglichst in Eigeninitiative - umzusetzen.
Daher war die Freude groß, als im Herbst 2007
entsprechende Räumlichkeiten gefunden wurden, die nun nach Renovierungen genutzt
werden können.
Das zwanglose Treffen mit Frühstück der
Arbeitslosen-Initiative Kompass findet nun in den neuen Räumen statt. Hier
besteht die Möglichkeit, sich mit Menschen auszutauschen, die sich in ähnlichen
Situationen befinden. Kompetente Fachleute aus verschiedenen Bereichen
beantworten konkrete Fragen der Betroffenen und entwickeln gemeinsam Ideen, die
aus der verordneten Tatenlosigkeit führen können. Haupt- und ehrenamtliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Arbeitslosen mit Rat und Tat zur
Seite. „Unser größtes Ziel ist es, dass wir den oft verzweifelten Menschen
helfen, Perspektiven in die Zukunft aufzuzeigen. Wege, um raus aus den Sorgen
und dem Kummer von ihnen und ihrer Familie zu gelangen“, berichtet die
Dienststellenleiterin des Caritas Zentrums Erbach, Ursula Klemm.
Individuelles Bewerbertraining, Hilfe bei der
Erstellung von Bewerbungsunterlagen am Computer, Hilfe bei der Stellensuche am
Arbeitsmarkt, eine Beratung in wirtschaftlichen und persönlichen Notlagen sowie
die Klärung von arbeits- und sozialrechtlichen Fragen sind nur einige Beispiele
des umfangreichen Hilfeangebotes durch den Kompass-Arbeitslosentreff. Kompass
ist offen für alle von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen in der Region
Erbach. Konfession oder Nationalität spielen dabei keine Rolle. Dies gilt auch
für alle Hilfeangebote im „Ökumenischen Treff 22“.
Claudia
Betzholz
Kontakt:
Ökumenischer Treff 22, Bahnstraße 22, 64711 ErbachAlle
Betroffenen sind herzlich zu den nächsten Frühstückstreffen am 11. und 25.Juni,
09. und 23. Juli 2008 im „Ökumenischen Treff 22“, Bahnstraße 22, 64711 Erbach,
eingeladen. Telefonische Auskünfte unter 06062/955330 beim Caritasverband.