In Mühltal-Trautheim stellte
Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer für den Caritasverband Darmstadt am 23.
November das neu renovierte Übergangswohnheim für psychisch kranke Menschen
„Haus Elim“ vor. Künftig werden dort 18 psychisch kranke Menschen in betreutem
Rahmen wohnen und durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Caritasverbandes größtmögliche Förderung hin zur Selbständigkeit erfahren.
Kiefer gab zugleich einen Ausblick auf die Planungen des Caritasverbandes Darmstadt,
der in der Arbeit mit Psychisch Kranken einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht.
In enger Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen sollen in
Darmstadt-Eberstadt und in den nächsten beiden Jahren auch in Griesheim und
Reinheim Gemeindepsychiatrische Zentren für Psychisch Kranke entstehen. Nachdem
der Caritasverband Darmstadt in Darmstadt und Dieburg bereits Gemeindepsychiatrische
Zentren unterhält, soll in absehbarer Zeit eine flächendeckende Versorgung für
psychisch kranke Menschen in der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg
erreicht werden.
Das Haus Elim in Mühltal-Trautheim
ist Anfang des 20. Jahrhunderts von den Diakonissen als Erholungsstätte und
Altersruhesitz erbaut worden. Mit der Maßgabe, das Haus einem sozialen Zweck zuzuführen,
übernahm 1982 die Stadt Darmstadt die Trägerschaft des Hauses und richtete hier
eine Betreuung für psychisch kranke Menschen ein. Die Stadt suchte, so Stadtrat
Alfred Aldenhoff in seinem Grußwort, gemäß des Subsidiaritätsprinzips nach
einem freien Träger für diese Arbeit und fand ihn im Caritasverband Darmstadt.
Im Juli 2003 trat ein langfristiger Mietvertrag mit der Stadt Darmstadt in
Kraft, in dem sich der Caritasverband auch verpflichtete, für eine gründliche
Renovierung des Hauses zu sorgen. Es stellte sich heraus, dass eine Renovierung
im notwendigen Umfang bei laufendem Betrieb nicht möglich war, weshalb der
Caritasverband eine Übergangslösung suchte. In Darmstadt-Eberstadt konnte er
ein Hotel erwerben, in das alle Bewohnerinnen und Bewohner vorübergehend umgezogen
sind.
Gernot Fretter, seit 1982 Leiter
des Betreuten Wohnens, stellte die umfangreichen Renovierungsarbeiten vor, die
in achtmonatiger Bauzeit unter Leitung von Architekt Matthias Triebel
bewerkstelligt wurden: Neu eingebaut wurden mehrere Toiletten und Duschen, die
im alten Haus nur in unzureichender Zahl vorhanden waren; erneuert wurden
sämtliche sanitären und elektrischen Installationen und die Fußböden, teils neu
eingeteilt wurden die Zimmer, die alle frisch tapeziert, gestrichen und mit
neuen Möbeln versehen wurden. Ein Großteil der Arbeiten musste durch Fachfirmen
vorgenommen werden. Ein Teil der Arbeiten wurde aber auch durch Klienten
bewältigt, die - von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern motiviert - in einem
Hausmeisterprojekt durch Werner Koch und Christian Haas-Kraft angeleitet
wurden. Fretter dankte dem Architekten dafür, dass er offen war auch für die
Mitarbeit des Hausmeisterprojektes, dankte den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für ihr Mittragen der Renovierungsarbeiten und wertete es als
schönen Erfolg, dass inzwischen zwei ehemalige Klienten feste Arbeitsplätze auf
dem „Ersten Arbeitsmarkt“ gefunden haben. Nicht zuletzt über das
Hausmeisterprojekt hätten sie das Selbstbewusstsein und Zutrauen gewonnen, das
sie in die Selbständigkeit führte.
In den nächsten Tagen werden 14
psychisch kranke Menschen aus Darmstadt-Eberstadt wieder in das Haus Elim
zurückziehen. Vier weitere Klienten werden in einer Außenwohngruppe Aufnahme finden,
für die auf dem Gelände des in einem kleinen Park gelegenen Hauses in Kürze ein
Pavillon errichtet werden soll. Das Haus Elim wird dann insgesamt 18 psychisch
kranke Menschen beherbergen können, die in einem gestuften Konzept gefördert
werden: Aus dem Eingangwohnbereich können sie bei entsprechender Stabilisierung
ihrer Gesundheit übersiedeln in eine Wohngruppe, die im zweiten Obergeschoss
eingerichtet ist und in der viele Dinge des Alltagslebens bis hin zur
Verpflegung und zum Kochen eigenständig geregelt werden. Noch mehr
Selbständigkeit erfordert schließlich das Leben in der künftigen Außenwohngruppe.
Das Hotel in Darmstadt-Eberstadt,
das während der Renovierung von Haus Elim als Ausweichquartier diente, wird
weiterhin Betreutes Wohnen für psychisch kranke Menschen anbieten. Mit dem Haus
Elim wird es unter Leitung von Gernot Fretter zum Gemeindepsychiatrischen
Zentrum zusammengeführt, gab Caritasdirektor Kiefer bei der kleinen Feier
bekannt, an der auch Kiefers Vorstandskollege, Caritasdirektor Dr. Werner
Veith, und der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Caritasverbandes Darmstadt,
der Griesheimer Pfarrer Klaus Forster, teilnahmen.
J. Otto Weber
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