Ingelheim -
Um die vierzig
Kinder und Jugendliche mit schwersten Behinderungen leben im Haus St. Martin in
Ingelheim. Sein Einzugsgebiet ist Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Kinder und
Jugendlichen werden in dem vom Caritasverband Mainz getragenen Haus nicht nur
liebevoll gepflegt und betreut, sondern in ihren vorhandenen Fähigkeiten auch
geschult und gefördert. Dazu gehört, dass sie auch in ihrer religiösen
Entwicklung ernst genommen werden. Am 5. Juli hat der Mainzer Weihbischof Dr.
Werner Guballa sechs jungen Menschen, die schwerste Mehrfachbehinderungen
haben, das Sakrament der Firmung gespendet. Nach katholischem Verständnis wird
durch dieses Sakrament den jungen Menschen in besonderer Weise der Heilige
Geist Gottes zugesagt. Es gilt als das Sakrament des Erwachsen-Werdens im
Christ-Sein und wird deshalb in der Regel jungen Menschen an der Schwelle zum
Erwachsen-Werden gespendet. „Die Gaben des Heiligen Geistes, die wir sechs
jungen Menschen spenden, erinnern uns an die eigenen Gaben. Wir wollen erleben,
wie Gott hier unter uns wirkt“, sagte der Weihbischof.
Pfarrer Helmut Bellinger, der Behindertenseelsorger der
Diözese Mainz, hatte die Firmlinge zusammen mit Angehörigen und einem Team von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses St. Martin auf dieses Ereignis
vorbereitet. „Der heilige Geist kommt ganz sanft, wie eine Taube, wie eine
Feder, wie der Wind“, erklärte er zu Beginn der Eucharistiefeier in der St.
Remigius-Kirche nahe des Hauses St. Martin. Zur Illustrierung des Bildes waren
allen Kindern und Jugendlichen zuvor Federn ausgeteilt worden und erzeugten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch leichtes Schwingen von Schwungtüchern
einen säuselnden Wind. Weihbischof Guballa nahm diese Worte auf. „Wie eine
Feder kommt der Heilige Geist auf uns zu, wie ein Hauch. Gottes Geist ist wie
säuselnder Wind.“ Guballa nahm Bezug auf eine Lesung aus dem Johannesevangelium.
Danach hat Jesus nach seiner Auferstehung den in einem verschlossenen Raum
versammelten verängstigten Jüngern den Heiligen Geist durch Anhauchen gespendet.
Jesus hat sie damit ermutigt, die frohe Botschaft seiner Auferstehung und von
Gottes Liebe den Menschen zu verkünden. „Nehmt Gottes Melodie in Euch auf – das
ist die Botschaft dieser Firmung“, sagte Guballa.
Helmut Baron, der Leiter des Hauses St. Martin, stellte die
Firmlinge namentlich dem Weihbischof vor, der dann den Jugendlichen das
Sakrament spendete. Alles geschah im Rahmen einer Eucharistiefeier, die
musikalisch von einer kleinen, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebildeten
Band mit frischen, jugendgemäßen und zum Thema passenden Liedern gestaltet
worden war.
Zum Abschluss des Gottesdienstes dankte der Mainzer
Caritasdirektor Paul Rupp allen an der Firmvorbereitung Beteiligten und den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses St. Martin für ihr nachhaltiges
Engagement, die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu pflegen und zu fördern.
Er lud alle Gottesdienstteilnehmer dazu ein, das Fest bei Kaffee und Kuchen im
Garten des Hauses St. Martin fortzusetzen und ausklingen zu lassen. Dabei war
auch Weihbischof Guballa.
Tag der Offenen Tür am Sonntag, 10. Juli 2005
Das Haus St. Martin kann in diesem Jahr auf sein
dreißigjähriges Bestehen zurückschauen. Am kommenden Sonntag, 10. Juni, lädt es
zu einem Tag der Offenen Tür ein. Dabei können auch Besonderheiten des Hauses
wie der Therapieraum, der Snoezelraum und das Bewegungsbad besichtigt werden.
Im 36 Grad warmen Wasser des Bewegungsbades können sich alle Kinder und Jugendlichen
zwei- bis dreimal pro Woche wohlfühlen. Durch spezielle Schwimmwesten
gesichert, tut ihnen die freie Bewegung im Wasser unter Anleitung und Aufsicht
eines physiotherapeutischen Bademeisters gut.
J. Otto Weber
Kontakt:
Haus St. Martin
Belzerstraße 7
55218 Ingelheim
Fon:
06132/790400
Fax:
06132/76516
E-Mail:
haus-st.martin@caritas-ingelheim.de
Internet:
www.caritas-mainz.de