Mainz,6. Juli 2004:
Der Migrationsdienst des
Caritasverband Mainz e.V. verfolgt das Ziel, die Lebenssituation von Migranten/-innen
zu verbessern und das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern zu
fördern. Die Angebote umfassen kulturspezifische und -übergreifende Beratung
und Krisenintervention, z.B. die rechtliche, familiäre und berufliche Beratung
sowie die sozialräumliche Arbeit mitverschiedenen Gruppen-, Gremien und
Gemeinwesenarbeit.
Vom Sozialpädagogischen Dienst für ausländische
Familien wurden im Berichtsjahr zehn Lern- und Spielgruppen für 120 Kinder
organisiert und betreut. Es arbeiten dort 19 studentische Honorarkräfte und 10
ehrenamtliche Mitarbeiter. Eine Konzeption für die Neuorientierung in Bezug auf
Ganztagsschulen wird erarbeitet.
Am
31.12.2003 lebten nach Angaben der Mainzer Ausländerbehörde 33.023 ausländische
Einwohner in der Stadt. Dies entspricht einem Rückgang von 51 Personen. Der
Caritas-Beratungsdienst hat 431 Ratsuchende und ihre Familien aus 52 Ländern
beraten. 2003 waren 26.% Ratsuchende älter als 60 Jahre, 32 % zwischen 30 und
50 Jahren. 60 % Ratsuchende waren Männer, 40 % Frauen.
Insgesamt fanden im Jahr 2003 1.531 Beratungskontakte statt. Die
wichtigsten Problembereiche lagen in Fragen bzgl. von Sozialhilfe-Ansprüchen
(366), Erkrankungen/Folgeerscheinungen (232), Wohnung/Unterbringung (226),
Rentenversicherung (223), wirtschaftlichen Fragen/Verschuldung (174),
Aufenthalt (155), Arbeitslosigkeit/Arbeitsplatz (134), Rückkehr/Wanderung (93).
Nach
Einschätzung der Mitarbeiter sind Migranten/-innen stärker als Deutsche von der
Veränderungen des Arbeitsmarktes und der Arbeitslosigkeit betroffen.
Ungeregelte Aufenthalts- und Arbeitsverhältnisse, Lohndumping, Scheinfirmen,
die den Lohn schuldig bleiben, drängen immer mehr Menschen in die Illegalität.
Die Zahl der Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus und legale
Arbeitsmöglichkeiten nimmt zu. Neue Schwerpunkte ergeben sich in der Arbeit mit
älteren Migranten/-innen, Familien mit Kindern, bi-nationalen Paaren, kranken
oder traumatisierten Flüchtlingen.
Mangelnde Sprachkenntnisse und oft fehlendes
interkulturelles Verständnis zwischen Einheimischen und Zuwanderen erschweren
die Lebensumstände für Migranten.
Der Migrationsdienst sieht ein großes Problem in der
Erhöhung des Betreuungsschlüssels in betreuten Unterkünften von einem Betreuer
für 100 Flüchtlinge auf 1:150. Der Leiter der Beratungsstelle, Christof Kinader
fordert, dass die Anstrengungen zur Verbesserung der Unterbringung in und
außerhalb der städtischer Gemeinschaftsunterkünfte fortzuführen sind. Die
Bedingungen in der Abschiebehaft Ingelheim und dem Ausreisezentrum Trier sollten
einer kritischen Prüfung unterzogen werden.
Kontakt
:
Migrationsdienst
Caritasverband Mainz e.V.
Grebenstraße 9, 55116 Mainz
Tel. 06131/2846-33
Mail:
migration.cvmz@t-online.de
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Anne Stein