Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Verantwortlich: J. Otto Weber - Fon 06131/2826-254 - Fax
2826-279 |
Martinsbrief 2000 wirbt auch für die neue Wilhelm
Emmanuel von Ketteler-Stiftung: Kirche
und Caritas an der Seite der Frauen Diözese Mainz. – Der heilige Martin von Tours ist
vor allem durch eine großartige soziale Tat bekannt: Er soll in kalter
Winternacht mit einem frierenden Bettler seinen Mantel geteilt haben. Er ist
aber auch Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz. Darum nehmen seit
Jahren der Diözesan-Caritasverband und das Dezernat Seelsorge des Bischöflichen
Ordinariates das Martinsfest zum Anlass, in einem „Martinsbrief“ den Blick
auf wichtige soziale Entwicklungen zu lenken. Im Martinsbrief 2000 stellen
sie vor, wie Kirche und Caritas Frauen in allen Fragen um Schwangerschaft
noch besser helfen wollen, wenn ab 1. Januar 2001 auch in der Diözese Mainz
kein Beratungsschein mehr ausgestellt wird: Kirche und Caritas an der Seite
der Frauen. Und sie werben um Unterstützung der neuen Wilhelm Emmanuel von
Ketteler-Stiftung, die am 1. September gegründet wurde und nach Genehmigung
durch die Stiftungsbehörde demnächst errichtet werden soll. Zweck der
Stiftung: Die Förderung der verbandlichen und pfarrgemeindlichen Caritas im
Bistum Mainz. Schon bisher hatte die eigentliche
Konfliktberatung mit etwa 20 Prozent einen geringen Anteil an der Arbeit der
katholischen Beratungsstellen für schwangere Frauen. Zu etwa 80 Prozent war
diese Beratung Sozialarbeit mit schwangeren Frauen. Diese Arbeit, die sehr
erfolgreich und in der Öffentlichkeit anerkannt ist, soll nach einem neuen
Konzept in der Diözese Mainz weitergeführt und weiterentwickelt werden.
Stärkung und Förderung von Frauen soll im Mittelpunkt künftiger
Beratungsarbeit stehen. „Der Wegfall der Schwangerschaftskonfliktberatung mit
Beratungsnachweis kann dadurch nicht kompensiert werden, diese Grenzen sind
uns bewusst“, heißt es im Martinsbrief. Konsequenzen daraus: „Wir wollen
Frauen früher erreichen, bevor sie im Konflikt sind, und von ihnen als
kompetente, ihnen zugewandte und für sie eintretende Ansprechpartner und
Helfer in Anspruch genommen werden“. Zusätzlich zur Beratungsarbeit von Caritas und
„Sozialdienst katholischer Frauen“ (SkF) sollen erhebliche Anstrengungen
unternommen werden, die in den Gemeinden vorhandenen Ressourcen zu verstärken
und miteinander zu vernetzen, kündigt der Martinsbrief an. Eine Umfrage von
1999 habe zum Beispiel ergeben, dass es bereits jetzt in 25 Gemeinden einen
eigenen Ansprechpartner für Belange schwangerer Frauen gibt, dass 20
Gemeinden über ganztägig geöffnete Kindertagesstätten verfügen und 40
Pfarrein regelmäßig Aktionen wie „Baby-Korb“ oder „Kinderkleider-Basar“
anbieten. In 113 Pfarreien gibt es feste Einrichtungen von
Eltern-Kind-Gruppen. Mit der Aufgabe, diese vorhandenen Aktivitäten zu
verstärken, zu vernetzen und auf noch breitere Basis zu stellen, werden 2001
in Heppenheim und Gießen zwei Projektstellen eingerichtet. Schließlich stellt der
Martinsbrief 2000 die neue Wilhelm Emmanuel von Kettler-Stiftung vor, durch
die im Bistum Mainz die caritative soziale Arbeit gefördert und dauerhaft
gestützt werden soll. Das Bistum Mainz, der Caritasverband für die Diözese
Mainz und die fünf rechtlich selbständigen Caritasverbände Darmstadt, Gießen,
Mainz, Offenbach und Worms wollen diese Stiftung gemeinsam errichten. Sie
hoffen, dass die neue Stiftung nicht zuletzt auch wegen der vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten rasch viele Zustifter finden wird. Bei einer
gemeinsamen Sitzung am 1. September 2000 haben der Mainzer Bischof Prof. Dr.
Karl Lehmann und Vertreter der Caritasverbände die Gründungsurkunden
unterzeichnet und damit den Weg zur Errichtung der Stiftung frei gemacht, die
erst mit der Genehmigung durch die Stiftungsbehörde als selbständige
juristische Person entsteht. Durch die Namensgebung will die Stiftung nicht
nur das Andenken an den großen Mainzer Sozialbischof Wilhelm Emmanuel von
Ketteler (1811 – 1877) bewahren; sie will zugleich einen wichtigen Teil
seines Lebenswerkes fortsetzen und in seinem Geiste neue Wege gehen. Wilhelm
Emmanuel von Ketteler hatte in seiner Zeit als Bischof von Mainz (ab 1850)
zum Teil in der Rechtsform von Stiftungen eine Reihe sozialer Einrichtungen
gegründet, von denen einige heute noch bestehen. Unterzeichnet wurde der Martinsbrief gemeinsam vom
Vorsitzenden des Diözesancaritasverbandes, Ehrendomkapitular Hans Jürgen
Eberhardt, dem Leiter des Dezernates Seelsorge des Bischöflichen
Ordinariates, Domkapitular Heinz Heckwolf, und dem Leiter des Dezernates
Pastorale Räte, Generalvikar Dr. Werner Guballa. Kontakt: Den Martinsbrief gibt es kostenlos
beim Caritasverband für die Diözese Mainz, Postfach 1204, 55002 Mainz, Fon
06131/2826-255, Fax: 2826-279. Weitere Information zur Stiftung: gleiche
Adresse, Fon 06131/2826-288, Fax 2826-287 (Frau Sudé). J. Otto Weber
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