Pressemitteilung
Landesarmutskonferenz
Rheinland-Pfalz: Armut ist kein Naturereignis!
Rheinland-Pfalz
braucht einen Aktionsplan gegen Armut!
Die Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz (LAK RLP) hat auf ihrer
Mitgliederversammlung am 30. Mai 2012 in Mainz ein Positionspapier zum Kampf
gegen Armut in Rheinland-Pfalz verabschiedet.
„Mit dem Papier ‚Kampf gegen Armut in Rheinland-Pfalz – Positionen der
Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz’ leistet die Landesarmutskonferenz einen
Beitrag zur Bekämpfung der Armut in unserem Bundesland. Es muss deutlich
werden, welche Aufgaben die Kommunen, das Land, der Bund – aber auch andere
Akteure beim Kampf gegen Armut haben. Armut ist kein Naturereignis sondern
politisch gemacht und muss deshalb auch politisch bekämpft werden“, so Franz
Segbers, einer der beiden Sprecher und Vertreter der Wohlfahrtsverbände im
fünfköpfigen Sprecherkreis der LAK Rheinland-Pfalz.
„Damit wollen wir von Seiten der landesweit aktiven armutspolitischen
Akteure einen konstruktiven Beitrag gegen Armut und Ausgrenzung und für ein
soziales Rheinland-Pfalz leisten. Gleichzeitig beteiligen wir uns am
‚Aktionsplan gegen Armut‘ der Landesregierung, den Ministerpräsident Beck in
seiner Regierungserklärung angekündigt hat und der im rot-grünen Koalitionsvertrag
festgeschriebenen wurde.“, ergänzt Gerhard Trabert, Mainzer Sozialmediziner und
ebenfalls Sprecher der Landesarmutskonferenz.
Die Landesarmutskonferenz fordert die Landesregierung eindringlich auf,
an dem "Aktionsplan Kampf gegen Armut" festzuhalten, so wie es auch
im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Außerdem fordert die Landesarmutskonferenz,
an der Diskussion um den Kampf gegen Armut beteiligt zu werden.
Dabei richten sich ihre zentralen Forderungen auf die für alle Menschen
elementaren Bereiche Soziale Sicherung, Sicherung der Wohnsituation, Arbeits-
und Ausbildungsmarkt, Gesundheit sowie Bildung und Teilhabe.
Das Papier mit den dezidierten Positionen und Forderungen wird in den
nächsten Tagen den zuständigen Landesministerien, der Staatskanzlei, den Ausschüssen
des Landtages und den im Landtag vertretenen Fraktionen zugestellt.
Hintergrund:
Die Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz als
Zusammenschluss von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, der Wissenschaft
und Selbsthilfeinitiativen gründete sich im Oktober 2010 mit dem Ziel, Lobby
für Betroffene zu sein. Sie hat in der Nationalen Armutskonferenz nak einen
beratenden Gaststatus.
In Rheinland-Pfalz gilt nach Angaben des
Statistischen Landesamtes jeder siebte Einwohner als von Armut bedroht, das
sind knapp 15 % der rheinland-pfälzischen Bevölkerung. Ca. 219.000 Menschen in
113.000 so genannten Bedarfsgemeinschaften sind auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch
II (‚Hartz IV‘) angewiesen.
bei
Rückfragen:
Prof. Dr. Franz Segbers
Tel.:
06195-6742585 oder 0152-21632492
eMail:
franz.segbers@online.de
Prof. Dr. Gerhard Trabert
Tel.: 06131-6279071 oder
0171-4760359
eMail:
gerhard.trabert@hs-rm.de