Nr. 15/2010,
07. Juni 2010
40 Denkanstöße in der Fußgängerzone
Kunstaktion
zum Auftakt der Caritas-Sommersammlung
Worms
. 40 Tische ziehen sich in drei langen Reihen über den Wormser Obermarkt.
Auf die Tischplatten sind Sätze wie „Alter ist keine Krankheit“ oder „Liebe
vermehrt sich, wenn wir sie verschenken“ aufgedruckt. Manchmal springt dem Betrachter
aber auch nur ein Wort ins Auge: „Achtsamkeit“ – in roten Buchstaben auf weißem
Grund. Mit dieser Kunstaktion der Wormser Künstler Horst Rettig und Ute Neumann
hat der Caritasverband Worms e.V. ein Fest der Begegnung mitten in der Wormser
Innenstadt gefeiert. Bei der „Caritas vor Ort: Teilen und Feiern“
überschriebenen Veranstaltung machte der Verband auch auf die diesjährige
Caritas-Sommersammlung des Caritasverbands für die Diözese Mainz e.V.
aufmerksam.
Eröffnungsgottesdienst mit Weihbischof
Werner Guballa
Mit der Einladung „Investieren Sie in
Menschlichkeit“ werden in Rheinland-Pfalz vom 07. bis 17 Juni und in Hessen vom
07. bis 15. Juni alle Mitbürgerinnen und Mitbürger um eine Spende zur
Unterstützung der Arbeit der Caritas gebeten.
Offiziell eröffnet wurde die Caritas-Sommersammlung
am 07. Juni mit einem Gottesdienst in der St. Martinskirche in Worms. In seiner
Predigt rief Weihbischof Werner Guballa neben Spenden auch zu mehr Hilfsbereitschaft
und Mitmenschlichkeit auf.
„Wer die
Schwester, den Bruder in seiner Not sieht, sich zu ihm beugt und ihm hilft,
durchbricht die Finsternis“, sagte Guballa.
Ähnliche Denkanstöße zu vermitteln, war auch das
Ziel der Kunstaktion inmitten der Wormser Fußgängerzone:
„Der Tisch ist ein Ort der Begegnung und
Verständigung. Er ist ein Symbol dafür, dass Menschen überall auf der Welt
miteinander teilen“, sagte Margret Mayer, Caritasdirektorin des Caritasverbands
zum Auftakt des Fests der Begegnung.
Orientierung an den Wünschen der
Menschen
Die
40 Tische in der Wormser Innenstadt stehen aber auch für 40 Jahre Sozialstation
St. Lioba in Worms. Mit ihr wurde 1970 das Modell der ambulanten Krankenpflege
ins Leben gerufen. Deutschlandweit gibt es heute rund 11.500 solcher Stationen,
von denen aus alte, kranke und demente Menschen zu Hause gepflegt werden.
„Die Sozialstation St. Lioba ist vor allem
deshalb ein Erfolg, weil sie sich immer an den Wünschen der Menschen orientiert
hat“, sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick bei einer Gesprächsrunde zur
ambulanten Altenhilfe.
Derzeit
werden durch das ambulante Hilfezentrum rund 200 Menschen in Worms und Umgebung
zu Hause versorgt. 19 davon leben im Haus St. Nikolaus, einer Wohngemeinschaft
für dementiell erkrankte, die 2005 vom Caritasverband Worms ins Leben gerufen
wurde.
Über den Wandel in der Arbeit der Sozialstation – vom
Gemeindedienst der
Bühler Schwestern
bis hin zur Zentralisierung und Zusammenarbeit mit freien Krankenschwestern –
berichteten Frau Skowronski, Koordinatorin der ersten Stunde der Sozialstation,
Monsignore Leonhard Veith, früher Pfarrer der
Gemeinde Liebfrauen und Schwester Beata Maria
Haller.
Hilfe wird
jeder einmal brauchen
Dem „Geburtstagskind“, der Sozialstation St. Lioba,
widmete auch die Kunstinstallation einen Satz: „
Hilfe wird jeder einmal brauchen – wie schön und beruhigend, dass es Menschen
gibt, die sie leidenschaftlich gerne geben.“
Von diesen Dankanstößen waren
einige Wormserinnen und Wormser so bewegt, dass sie spontan auf andere zugingen.
„Ich fühle mich mitten ins Herz getroffen“, sagte Asija Racine nachdem sie einige
der 40 Sätze auf sich hatte wirken lassen. „Wir brauchen doch nur etwas
Menschlichkeit zu zeigen – das kann ein Lachen sein – und die Welt wird heller.“
(pam/ond)
Hinweis:
Sozialstation
St. Lioba, Ambulantes Hilfezentrum, Im Katterloch 1, 67547 Worms
Telefon:
06241/4263-0