11.
März 2011
Anlaufstellen
für Familien
Der
Caritasverband für die Diözese Mainz e.V. hat 13 Kitas auf dem Weg zum Familienzentrum
begleitet / Film über das Projekt abrufbar unter
www.dicvmainz.caritas.de
Mainz.
Familien
so früh wie möglich fördern und ihnen in Belastungssituationen mit Rat und Tat
zur Seite stehen: diesem Ziel sind 13 Kindertageseinrichtungen im Bistum Mainz
mit der Teilnahme an dem Projekt „Den Wandel gestalten – Kita als
Familienzentrum“ ein großes Stück näher gekommen. Im Laufe des dreijährigen
Modellprojekts des Caritasverbands für die Diözese Mainz e.V.
haben die Einrichtungen viele
familienunterstützenden Angebote entwickelt und sich so zu einer Anlaufstelle
für Familien weiterentwickelt. Bei einem Fachtag, am 10. März im Erbacher Hof
in Mainz stellten die Projektteilnehmer ihre Erfahrungen und Ergebnisse vor. Die
Palette der familienunterstützenden Angebote ist dabei breit: So bietet etwa
die Erziehungsberatung in einigen Kitas regelmäßig eine Sprechstunde an, andere
Einrichtungen arbeiten eng mit Tagespflegepersonen zusammen, so dass der
Kindergartenbesuch auch im Krankheitsfall der Eltern gewährleistet ist.
Orte
der Treue und Verlässlichkeit
Generalvikar Dietmar Giebelmann dankte den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Mühe, „das Brennglas nochmals genauer
darauf auszurichten, was Familien heute brauchen.“ In den vergangenen Jahren
habe die Kirche zusammen mit den Caritasverbänden ein breites Netz an
Unterstützung aufgebaut. Das Projekt „Kita als Familienzentrum“
zeige, dass Angebote wie Ehe-, Erziehungs-
und Schwangerenberatung ihren Platz auch in den Kindertagesstätten haben, so
Giebelmann. Er hob hervor, dass den Kindertagesstätten gerade vor dem Hintergrund
der schwindenden Bedeutung von Familie als tragender Lebensform eine wichtige
Funktion zukomme.
„Gerade deshalb
brauchen wir Kitas als Familienzentren – als Orte, an denen Treue und
Verlässlichkeit gelebt wird, wo Menschen sich füreinander engagieren und wo der
Einzelne in den Blick genommen wird.“
Auf die hervorgehobene Bedeutung von
Familienzentren als Chancengleichheit ermöglichenden Bildungs- und Lernorten
ging Professor Uta Meier-Gräwe in ihrem Vortrag ein. Die Gießener
Familiensoziologin verwies auf den beispiellosen Anstieg von Armut in den
vergangenen zehn Jahren, der sich massiv auf das Familienleben und die
Bildungschancen der zukünftigen Generationen auswirke.
Hier könnten Familienzentren wieder eine
Anschlussfähigkeit für die betroffenen Eltern und ihre Kinder herstellen. Jeder
Euro, der in frühkindliche Bildung gesteckt werde, so Meyer-Gräwe, sei eine lohnende
Investition, die dazu beitragen könne, spätere Kosten etwa für Maßnahmen der
Erziehungs- und Jugendhilfe erst gar nicht entstehen zu lassen.
Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt hob
vor Trägervertretern, Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern und
Kooperationspartnern hervor, dass sich durch das Projekt „Den Wandel gestalten
– Kita als Familienzentrum“ in vielen Einrichtungen im Bistum Mainz „eine
lebendige Gemeinschaft von und für Familien“ entwickelt habe. Dies sei nur durch
das gemeinsame Engagement von Kindern, Eltern, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
möglich gewesen. Eberhardt betonte, dass sich die Projektteilnehmer viel Zeit genommen
haben, um gemeinsam mit Elternvertretern und Kooperationspartnern passgenaue
Hilfen für Familien zu entwickeln. „Nicht ein reines ‚Mehr’ an Angeboten ist
unser Ziel, sondern, dass wir unsere Angebote auf die Familien hin neu gestalten.“
Wünsche
und Bedarfe der Eltern ernst genommen
Clemens Frenzel-Göth, Leiter des
Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie beim Caritasverband für die Diözese
Mainz, wies darauf hin, dass viele der in den Einrichtungen realisierten
Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote auf Initiative der Eltern zustanden
kamen. Jeweils zu Beginn und zu Ende des Projekts waren die Eltern nach ihren
Wünschen und Bedarfen befragt worden. Dies führte in einigen Einrichtungen
beispielsweise zu einer Flexibilisierung der Öffnungszeiten, zur Einrichtung
eines Elterncafés oder eben dazu, dass in der Kita regelmäßig eine Sprechstunde
der Erziehungsberatungsstelle angeboten wird. Gefragt waren im Projektverlauf
aber auch die Einschätzung der Träger der Kindertageseinrichtungen, der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und der Kooperationspartner.
Film
Wie kreativ die Kita-Teams und die Elternvertreter
bei der Umsetzung der familienunterstützenden Angebote waren, zeigt auch der Film
„Den Wandel gestalten – Kita als
Familienzentrum“, den die Autoren Paavo Ondreka und Judith Knab an drei
Projektstandorten realisiert haben. Eine Kurzfassung des 23-minütigen Films
kann im Internet unter
www.dicvmainz.caritas.de
abgerufen werden.
Die ungekürzte Fassung des Films (DVD) kann beim
Caritasverband für die Diözese Mainz angefordert werden. E-mail an:
info@caritas-bistum-mainz.de
Postweg: Caritasverband für
die Diözese Mainz e. V., Stabsstelle Sozialpolitik und Verbandskommunikation, Bahnstraße
32, 55128 Mainz
Hinweis:
In der Zeit von Januar 2008
bis Dezember 2010 haben 13 katholische Einrichtungen für Kinder aus dem Bistum
Mainz am Modellprojekt des Caritasverbandes für die Diözese Mainz e.V.
„Den Wandel gestalten - Kita als Familienzentrum“
teilgenommen. Ziel des Projektes war es, Einrichtungen dabei zu unterstützen,
sich konzeptionell und strukturell zu Familienzentren weiterzuentwickeln. Die
Weiterentwicklung zielte darauf ab, dass Familien so früh wie möglich
Unterstützung und Förderung erhalten, bedarfsgerecht und alltagsnah. Die Zusammenarbeit
innerhalb der Pfarrgemeinden, mit Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes,
ihrer korporativen Mitglieder sowie mit Kooperationspartnern im Sozialraum
wurde in diesem Zusammenhang auf- bzw. ausgebaut.
Wissenschaftlich
begleitet wurde das Projekt durch das Institut für Kinder- und Jugendhilfe
Mainz. In der zweiten Projektphase, die im Januar 2012 starten soll, plant der
Caritasverband für die Diözese Mainz 30 bis 50 weitere Kitas auf dem Weg zum Familienzentrum
zu begleiten.
Teilnehmende
Einrichtungen:
Bad Vilbel: Kindertagesstätte St.
Nikolaus
Darmstadt: Kindertagesstätte St.
Elisabeth
Gießen: Kindertagesstätte St. Thomas
Morus, Kita St. Elisabeth, Kita St. Franziskus (Eulenkopf), Kita Bernhard Itzel,
Kita St. Vinzenz, Kita Montessori Kinderhaus St. Martin, Kinderkrippe St.
Hildegard von Bingen
Großen-Buseck: Kindertagesstätte St.
Elisabeth
Mühlheim-Lämmerspiel: Kindertagesstätte
Regenbogeninsel
Münster: Kindertagesstätte St. Michael
Worms: Spiel und Lernstube Nordend
Kontakt:
Clemens Frenzel-Göth, Leiter
des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie beim Caritasverband für die Diözese
Mainz e.V., Telefon: 06131/2826-276,
E-mail:
clemens.frenzel-goeth@caritas-bistum-mainz.de
(ond)