Wohlfahrtsverbände legen Argumentationspapier vor. Sozialwissenschaftler teilt Sorge der Liga.
Die
Liga
der
Freien
Wohlfahrtspflege
in
Hessen
e
.V.
hat
im
Hessischen
Landtag
ihre erheblichen
Bedenken
gegen
das
geplante
Hessische
Kinderförderungsgesetz (
KiföG
)
bekräftigt.
„Die
g
esamte
Fachwelt
ist
sich
einig:
Bisherige
Qualitätsstandards
in
der
Kinderbetreuung
in
Hessen
werden
sich
deutlich verschlechtern, sagte Thomas Domnick, Vorsitzender des Liga-Arbeitskreises Kinder, Jugend, Frauen und Familie am Donnerstag
bei
einer
Expertenanhörung
vor
dem
Sozialpolitischen
Ausschuss
des
Parlaments
in
Wiesbaden.
Das
Aktionsbündnis
„
KiföG
so
nicht!“
hat bei
Eltern,
Erziehern
und
Experten
inzwischen
über
120.000
Unterschriften
gegen das
Gesetzesvorhaben
gesammelt.
Domnick
stellte
auch
ein
gemeinsam
mit
den
Aktionspartnern
erstelltes
Argumentationspapier
vor,
in
dem
die
Bedenken hinsichtlich
des
HessKiföG
ausführlich
dargelegt
und
begründet
werden.
Damit
reagiert
die
Liga
auf
ein
Papier
aus
der
Landesregierung,
in
dem
diese
die
Kampagne
der
Wohlfahrtsverbände
in
Hess
en
kritisiert.
Das
Liga-Papier
ist
abrufbar
unter:
www.entdecker-voraus.de
Die
Liga
und
ihre
Aktionspartner
befürchten
eine
Entprofessionalisierung
in
hessischen
Kitas,
da
laut
dem
Kinderförderungsgesetz
20
Prozent
fachfremdes
Personal eingestellt
werden
darf.
„Wir
gehen
davon
aus,
dass
die
Qualität
in
den
Kitas
darunter
leidet“,
sagte
Domnick
.
So
sieht
das
Gesetz
keine
Zeiten
vor,
in
denen
diese
fachfremden
Mitarbeiter
von
Fachpersonal
angeleitet
werden
können.
„Das
Gesetz
muss
zud
em
klare
Vorgaben
machen,
wann,
wie
und
in
welchem
Umfang
eine
fachliche
Weiterbildung
erfolgen
muss.
Ziel
muss
ein
berufsqualifizierter
Abschluss
Eltern müssen sich n a ch Überzeugung der Liga auf einen komplizierteren Alltag einstellen, da das KiföG Anreize für kürzere Kita -Öffnungszeiten setzt. Die Berechnung des so genannten Betreuungsmittelwertes von 42,5 Stunden führe dazu, dass eine Einrich t ung mit einer Öffnungszeit von 38 Wochenstun den im Vergleich die gleiche Personalberech n ung und finanzielle Förd erung bekommt wie eine Einrichtung, die 50 Stunden pro Woche geöffnet hat. „Es stimmt zwar, dass nur wenige Kinder täglich eine Betreuungszeit von neun bis zehn Stunden in Anspruch nehmen. Aber d er Betreuungsbedarf der Familien ist ganz unter schiedlich.“
Die
Liga
der
Freien
Wohlfahrtspflege
hatte
Mitte
Februar
mit
anderen
sozialen
Organisationen
eine
Kampagne
gegen
das
Hessische
Kinderörderungsgesetz
gestartet.
Seither
gab
es
in
ganz
Hessen
zahlreiche
Protestaktion
e
n
vor
Ort,
etwa
Diskussionsrunden
und
Demostrationen.
Es
entstand
ein
KiföG
-Song
und
es
gab
Back- Aktionen
unter
dem
Motto
:
„Wir
backen
uns unsere Erzieherinnen selbst“.
„Wir freuen uns,
dass sich
so
viele Erzieher, Eltern
und Experten
kreativ
und engagiert
mit dem
Thema
ausein
a
nder
setzen. Wir brauchen eine breite Diskussion darüber, wie
Bildung
u
d Betreuung in
den
hessischen
Kindertagesstätten gelingen
kann
“, sagte
Domnick
.
„Und
wir würd
en
uns freuen,
auch
mit
den
Regierung
sfraktionen
über
unsere
Bedenken
ins Gespräch zu kommen.“