Mainz, 28. Sept. 2003 : Zum zentralen Gottesdienst des Caritasverbandes Mainz e.V. begrüßte Pfarrer Bernd Weckwerth die Gläubigen und Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, der den Festgottesdienst zum Jahresthema „Zuschauen hilft nicht – Verantwortung ist weltweit“ in der Ingelheimer Pfarrkirche St. Michael zelebrierte. Pfarrer Weckwerth dankte Anne Stein vom Caritasverband Mainz e.V., die die Vorbereitung in Zusammenarbeit mit Gemeindemitgliedern und der Kroatischen Gemeinde Mainz geleistet hatte.
Am Beispiel der kroatischen Stadt Vukovar wurde die internationale Arbeit der Caritas aufgezeigt. Toni Bürger, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, berichtete, dass viele Familienmanchmal nicht einmal eine Brotkruste im Haus haben. Die Anzahl der Bedürftigen steige, besonders Rentner litten große Not. Derzeit setzt die Caritas Vukovar Spendengelder für die Versorgung von 800 Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und Möbeln ein.
Im Winter gilt die größte Sorge dem Brennmaterial. Deswegen wurde im Ingelheimer Gottesdienst eigens hierfür gesammelt.
Zugehörigkeit als ein Grundbedürfnis des Menschen, die in Abgrenzung zu Feindschaft führen kann, machte Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt zum Gegenstand seiner Ansprache. Sehnsucht nach Zughörigkeit kann in Abgrenzung, Feindschaft, Hass und Krieg umschlagen. Domkapitular Eberhardt sieht eine Chance für die Welt, Zugehörigkeit neu zu buchstabieren, weil durch Christus alle bisherigen Schranken niedergerissen wurden.
Mit der Taufe haben alle Christen Christus in der sinnbildlichen Sprache „als Gewand“ angezogen. Äußeres Verhalten und innere Haltung sollen von einem Geist der Geschwisterlichkeit durchdrungen sein. Die Kleiderordnung ist auch heute noch ein Thema, wie das aktuelle Beispiel der islamischen Lehrerin und das Tragen des Kopftuches zeigen.
In Vukovar wurden im Krieg aus Nachbarn Feinde. Die Traumatisierung und Verletzung in den Herzen ist groß. „Wir brauchen seinen Geist, der uns von Neuem zusammenführt. Das Flammenkreuz der Caritas als Zeichen für eine Hilfe, die nicht auf Herkunft und Religion achtet, will das Verständnis und die Verbindung zwischen den Menschen wieder herbeiführen,“ so Domkapitular Eberhardt.
Musikalisch überzeugte der Kirchenchor der Pfarrgemeinde St. Michael unter der Leitung von Jörg Erdmann mit internationalem Repertoire von seinem Können.
Kiflice-Gebäck aus Kroatien und dem Verkauf von Caritas-Produkten rundeten den folgenden Aktionstag ab.
An dem Informationsstand an der Burgkirche gab es Einblick in die Arbeit der Auslandsabteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. „caritas international“, die mit 150 Caritas-Vertretungen der Welt ein internationales Netzwerk der Hilfe bildet.
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Anne Stein