Frankfurt/Limburg, 6. November 2014. Die Arbeitsgemeinschaft katholischer
Krankenhäuser in Hessen (AkKH) hat zu ihrem 50-jährigen Jubiläum eine Kampagne
gegen ärztliche Suizidhilfe gestartet. "Wir, die Verantwortlichen der katholischen
Krankenhäuser, sprechen uns gegen eine ärztliche Suizidhilfe aus. Wir halten sie für
ein unmoralisches Angebot, weil sie Menschen in ambivalenten Lebenslagen
gefährdet", heißt es in der Erklärung, die beim Festakt am Dienstagnachmittag in
Frankfurt auf den Weg gebracht wurde.
"Es gibt Alternativen, Menschen in Krisen zu unterstützen: einerseits durch eine
kunstgerechte Palliativmedizin, andererseits durch eine umfassende psychosoziale
Beratung. Diesen Weg gehen wir in unseren Einrichtungen." Zugleich wird die Politik
aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit soziale Einrichtungen wie
Krankenhäuser und Beratungsdienste den Menschen besser helfen können. "Dies ist
die beste Suizid-Prävention", heißt es in der von Priv. Doz. Dr. med. habil. Stephan
Sahm, Chefarzt am Offenbacher Ketteler Krankenhaus, initiierten Erklärung.
Zu den Erstunterzeichnern zählen Schwester Liberata Ricker, Leiterin Marienhospital
Darmstadt; Schwester M. Basina Kloos, Vorsitzende des Vorstands der Marienhaus
Stiftung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen; Andreas Leipert, Geschäftsführer
St. Josefs Krankenhaus Gießen; Schwester Benedicta Köth, Katharina Kasper-
Kliniken Frankfurt sowie Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident
der Landesärztekammer Hessen.
"In keinem unserer Häuser soll sich ein Patient fragen: Darf ich hier noch sein? Bin
ich eine zu große Belastung? Verursache ich nicht nur Kosten?‘", sagte der
Vorstandsvorsitzende der AkKH, Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick. "Leben
als Geschenk Gottes darf nicht verfügbar sein. Das fordert uns aber auch, eine gute
palliative Versorgung zu sichern."
Der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft wurde im St.
Elisabethen-Krankenhaus in Frankfurt begangen. "Als Arbeitsgemeinschaft
katholischer Krankenhäuser geht es uns nicht um betriebswirtschaftlich optimierte
medizinische Dienstleistungsbetriebe, sondern um eine ganzheitliche, bestmögliche
medizinische Krankenversorgung, bei der der Patient im Mittelpunkt steht", sagte
Domnick bei der Begrüßung.
Schwester M. Basina Kloos betonte die Bedeutung christlicher Werte im Alltag
katholischer Kliniken. Träger müssten sie in den Mittelpunkt stellen. Aufsichtsräte
müssten sie einfordern und nicht nur nach Zahlen fragen. Führungskräfte seien
Vorbilder, etwa im Umgang mit ihren Mitarbeitern. Wichtig sei es auch, die
Mitarbeiter umfassend fortzubilden: fachlich, spirituell und in der Begleitung von
Patienten und Angehörigen, sagte sie. Gemeinsam sorgten Träger, Führungskräfte
und Mitarbeiter für eine Atmosphäre, in der sich Patienten und Angehörige gut
aufgehoben fühlen, auch in Grenzerfahrungen.
Die Orientierung an christlichen Werten macht auch eine wichtige Dimension von
Qualität in katholischen Krankenhäusern aus. Dr. Stephan Hölz, Abteilungsleiter im
Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, lobte die enge Zusammenarbeit
der AkKH mit dem neuen Referat für Qualitätssicherung und Patientensicherheit
seines Ministeriums bei der Entwicklung und Sicherung von Qualitätsstandards.
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin Katholischer Krankenhausverband
Deutschland e.V. stellte eine neue Broschüre zu Qualitätsstandards in katholischen
Krankenhäusern vor.
Der Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft e.V., Dieter Bartsch, nannte
in seinem Grußwort die katholischen Krankenhäuser mit ihrer Verpflichtung zur
christlichen Werteorientierung ein wichtiges Element in der hessischen
Krankenhausgesellschaft. Eine ganzheitliche Patientenversorgung sei wichtig.
Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser in Hessen wurde 1964 ins
Leben gerufen, um eine engere Abstimmung und eine effektivere
Interessensvertretung zu ermöglichen. Heute sind in der Arbeitsgemeinschaft 27
Mitgliedseinrichtungen vertreten, darunter 23 somatische Krankenhäuser, ein
psychiatrisches Krankenhaus, ein gerontopsychiatrisches Zentrum, ein
Gesundheitszentrum und eine Rehabilitationsklinik. Die Mitgliedseinrichtungen
befinden sich in Trägerschaft von Orden, Stiftungen und Gesellschaften. Immer
häufiger handelt es sich hierbei um Zusammenschlüsse von früher selbständigen
Häusern.
Die AkKH als Gliederung der Hessen-Caritas stimmt ihre Tätigkeiten im Sinne einer
koordinierten und effektiven Interessensvertretung mit den hessischen
Diözesancaritasverbänden ab. Sie bündelt die Interessen der Mitglieder und vertritt
diese in der Öffentlichkeit, gegenüber dem Land, den Spitzenverbänden, den
Sozialleistungsträgern sowie sonstigen Partnern in fachpolitischen Belangen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser in Hessen, Herrn Hubert
Connemann, unter der Telefonnummer +49 6431 997-150 oder unter der eMail-
Adresse hubert.connemann@dicv-limburg.de.