Mainz, 27. Oktober - Das im Sommer beschlossene Pflegeberufereformgesetz stellt
die Weichen für ein Umdenken in der Pflegeausbildung. Mit den damit verbundenen
Herausforderungen hat sich die Mitgliederversammlung der Caritas-
Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen in Rheinland-Pfalz und im Saarland am
Donnerstag in Mainz beschäftigt. "Es ist wichtig, schon heute die Veränderungen in
den Blick zu nehmen und sich, wo es möglich ist, zu beteiligen, damit wir die
Auszubildenden gemeinsam auf die Herausforderungen des Berufes vorbereiten
können", sagte Wolfgang Fischbach, Vorstandsmitglied des Verbandes katholischer
Altenhilfe in Deutschland (VKAD). Die Sozialstationen der Caritas in Rheinland-Pfalz
und dem Saarland stellen sich derzeit der Herausforderung, Mitarbeiter für die
ambulante Altenpflege zu gewinnen und damit dem Personalmangel entgegen zu
wirken. "Ziel ist es, auch künftig ein gutes Leben in der eigenen Häuslichkeit bis ins
hohe Alter zu ermöglichen", sagte die Geschäftsführerin der Caritas-
Arbeitsgemeinschaft, Anja Hagel. Die Trierer Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit
Kugel sprach sich in ihrer Begrüßung dafür aus, neue Aktionen und Maßnahmen zur
Personalgewinnung zu diskutieren und gegebenenfalls gemeinsame Strategien
daraus abzuleiten.
Durch den stetigen Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen wird sich der
Personalmangel in den ambulanten Pflegediensten weiter verschärfen. Um dem
vorzubeugen, setzen die Sozialstationen der Caritas nicht nur auf die hohe Qualität
ihrer Leistung, sondern auch auf ein attraktives Arbeitsumfeld, das sich durch eine
angemessene Vergütung und gute Rahmenbedingungen auszeichnet. Winfried
Wülferath, Caritasdirektor im Caritasverband Westeifel und erster Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft, hält bei der Gewinnung von Fachkräften auch eine
professionelle Personalführung für entscheidend. "Beim Caritasverband Westeifel
führen wir zum Beispiel regelmäßig Mitarbeiterbefragungen mit dem externen Institut
‚Great Place To Work‘ durch und erzielen Bestwerte. Personalentwicklung heißt,
systematisch nah bei den Mitarbeitern und deren Bedürfnissen zu sein und dies nicht
dem Zufall zu überlassen." Michael Schütz, Caritasdirektor im Saarland und zweiter
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, sieht die Caritas ebenfalls gut aufgestellt.
"Gerade bei jungen Menschen wird die Caritas als attraktiver Arbeitgeber
wahrgenommen. Sie steht für konkrete Hilfe und für gesellschaftliche Grundwerte",
sagte er.