Mainz - "Wir schließen uns der Initiative von Freiwilligen mit den verbandlichen Zentralen von FSJ, BFD und FÖJ an", sagt Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick mit Blick auf den Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember 2019 in Mainz. "Kostenlose beziehungsweise kostengünstige Tickets für Bus und Bahn würden eine Anerkennung der Freiwilligendienste bedeuten, die einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. Auch würde der Zugang erleichtert. Es kommt immer wieder vor, dass sich Interessierte aufgrund der Fahrtkosten gegen ein solches Engagement entscheiden."
Rund 80.000 Freiwillige in ganz Deutschland engagieren sich pro Jahr in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder einem Bundesfreiwilligendienst (BFD). Im Bistum Mainz sind derzeit rund 350 Frauen und Männer in einem FSJ oder einem BFD in katholischer Trägerschaft im Einsatz. Um zu ihrer Einsatzstelle zu gelangen, nutzen die meisten Freiwilligen die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bus und Bahn. Das Ticket müssen sie zum Teil selbst von ihrem Taschengeld bezahlen, in manchen Fällen übernehmen die Einsatzstellen diese freiwillige Leistung anteilig. Dies ist für die Einrichtungen häufig finanziell nur schwer zu stemmen.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hatte im vergangenen Jahr ihr Konzept für ein "Jugendfreiwilligenjahr" vorgelegt, in dem auch ein Zuschuss für den Öffentlichen Personennahverkehr enthalten ist. Umgesetzt wurde diese Idee bisher nicht. Freiwillige und Träger fordern die Bundesregierung nun zum Handeln auf.
Busse und Bahnen sollten so günstig wie möglich für die Freiwilligen nutzbar sein. Zwar bieten wenige Kommunen und Länder wie etwa Hessen vergünstigte Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr an. Das ist jedoch längst nicht überall der Fall und reicht oft nicht aus. Deshalb werden die Freiwilligen mit der Kampagne #freiefahrtfuerfreiwillige am 5. Dezember 2019 unter anderem in den Sozialen Medien auf sich und ihre Forderung aufmerksam machen. Dabei werden sie von den Trägern der Freiwilligendienste unterstützt.
Alle Informationen zur Initiative: www.pro-fsj.de/de/freiefahrt