Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz |
Im Vordergrund steht der Mensch |
Ingelheim, 29. Aug. 2000: Pfarrer Hermann Sturm, Vorsitzender des Caritasverbandes Mainz e.V. begrüsste die zahlreichen Gäste zum 25-jährigen Jubiläum des "Haus St. Martin", Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Schwerst-Mehrfachbehinderung in Ingelheim. Dessen Mitbegründer, Heribert Brinkmann, Caritasdirektor i.R., umschreibt sein Lebensziel mit: "Jeder Mensch ist förderungswürdig." Er führt zur gesellschaftlichen Situation von 1975 aus, dass "Mehrfachbehinderte keinen Platz, noch nicht einmal in der Schule hatten."
Mutter Stephana von den Monikaschwestern in Ingelheim suchte 1969 nach einer neuen Bestimmung für das geschlossene Säuglingsheim. Es war ein steiniger aber lohnender Weg bis zum Bau des "Haus St. Martin". Das Bistum Mainz, die "Aktion Mensch" und das Land Rheinland-Pfalz liessen sich zur Mitfinanzierung motivieren. Lobend erwähnt Heribert Brinkmann die Firma Boehringer, die jährlich für 12.000 DM Wohlfahrtsbriefmarken kaufte und damit den Caritasverband unterstützte, das "Haus St. Martin" für schwerst-mehrfachbehinderte Kinder zu bauen.
Der Vorsitzende des Caritasverbandes für die Diözese Mainz e.V. Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt betont die grosse Verantwortung für die Kinder. "Kinder sind ein Rätsel und schwerer als alles zu lösen. Er erkennt die andere Sprache der Kinder, die sich in Berührung äußert. "Die Herausforderung der Nähe gilt dem Du als Mensch, dem Mitfühlenden." Er fordert die Zuhörer auf, mit dem Herzen sehen zu lernen. Gott hat die Kinder in die Mitte gestellt. "Unser Auftrag ist es, die Kinder anzunehmen. Es ist ein Dienst der Gesellschaft, ein Dienst der Kirche und ein Dienst Gottes: "in den Handlinien Gottes zu lesen."
Der Leiter, Helmut Baron, informiert, dass derzeit 44 Kinder im Alter von ein bis achtzehn Jahren im "Haus St. Martin" leben. Aufgenommen werden Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Die Schwere der Behinderung nimmt zu, der medizinisch-pflegerische Anteil steigt. Überwiegend haben die Kinder bereits von Geburt an Gehirnschädigungen, derzeit steigen die Anfragen für Kinder, die durch einen Unfall eine schwere Gehirnschädigung erlitten haben.
Mit dem für 2001 geplanten Neubau wird die Kapazität auf 50 Plätze erweitert, die Zimmer von vier-Bett auf zwei-Bett-Zimmer umgewandelt und fünf Kurzzeitpflegeplätze eingerichtet.
Knut Kieselhorst, Vorsitzender des Elternbeirates, ist heute froh, dass sein Sohn im "Haus St. Martin" ist. "Kein schöner Bau, aber mit viel Menschlichkeit, das spürt man, wenn man dort ist." Die Eltern wissen, dass es ihm gut geht, auch wenn sie persönlich nicht da sind.
Für die Mitarbeitervertretung spricht Rosemarie Haus von dem besonderen Arbeitsplatz, der Erfahrungen ermöglicht, die das ganze Leben einschliessen, der herausfordert mit Krisen- und Grenzerfahrungen umzugehen, mehr Fragen wie Antworten gibt. "Er ermöglicht die intensive menschliche Begegnung, die Nähe und den Körperkontakt, die Kreativität und die Freude der kleinen Schritte." Sie fordert auf, die fremde Sprache zu lernen, den Prozess des gegenseitigen voneinander Lernens zu erkennen.
Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa, Bistum Mainz, spricht von Caritas als dem Wesensausdruck der Kath. Kirche. 2,5 Mill. DM Kirchensteuer wurde für das "Haus St. Martin" bereitgestellt. "Kostbarer als Geld ist der Mensch, besonders dort, wo er uns in seiner Zerbrochenheit begegnet."
Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer, Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit, betont die Pioniereinrichtung, die noch heute eine überregionale Rolle spielt. "Es ergänzt das Profil des Landes an Fachlichkeit."
Landrat Claus Schick bewundert die Mitarbeiter des Hauses. "Sie geben Wärme, um zu wecken, was zu wecken ist."
Oberbürgermeister Dr. Joachim Gerhard sieht die Integration des Hauses in die Stadt Ingelheim. "Die Bevölkerung betrachtet das Haus als Teil der Stadt. Die Spendenfreudigkeit ist ein Beleg dafür, dass es im Bewußtsein der Bevölkerung ist. Anne Stein 578 Wörter, 100 Zeilen |
Pressemitteilung
Im Vordergrund steht der Mensch 25-jähriges Jubiläum "Haus St. Martin" Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit ...
Erschienen am:
31.08.2000
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