Erstmals hat der Caritasverband für die Diözese Mainzzusammen mit der IHK Koblenz eine hochkarätige Weiterbildung fürMitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hauswirtschaftlichen Bereich der Altenhilfeangeboten. In fünf theoretischen und zwei praktischen Lehreinheiten, die sichjeweils über eine Woche erstreckten, qualifizierten sich neun Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Hauswirtschaft, zumeist Köchinnen und Köche, zu diätetischenFachkräften. Ziel der Maßnahme ist eine weitere Qualitätssteigerung in Alten-und Pflegeheimen der Caritas.
Bedingt durch die höhere Lebenserwartung nimmt der Anteilder pflege- und schwerpflegebedürftigen Bewohner auch in den Alten- undPflegeheimen der Caritas zu. Viele Erkrankungen der inneren Organe wie Nieren,Leber, Magen und Galle, aber auch Diabetes und Fettleibigkeit sind ernährungsabhängigund machen bestimmte Diäten notwendig. Auch der bei alten Menschen gefürchteteDekubitus kann durch eine richtige Ernährung verhindert oder günstigbeeinflusst werden. Während der Weiterbildung wurde vermittelt, dassDiätpatienten nicht auf kulinarische Genüsse verzichten müssen.
Der Wunsch nach einer Weiterbildungsmaßnahme zur richtigenErnährung kam aus den Altenheimen. Heribert Gabel, Referent für Fort- und Weiterbildung in der Altenhilfe beim Caritasverband fürdie Diözese Mainz, fand das für eine solche Maßnahme notwendige Know-how beimForum für Diätetik und Ernährung der Industrie- und Handelskammer Koblenz.Dessen Mitarbeiterin Ester Pauly, die in Kooperation mit der Caritas die Weiterbildungleitete: „Viele Möglichkeiten der Diätküche bleiben oft ungenutzt, weil denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Ideen und Konzepte fehlen“.
Schwerpunkte der Weiterbildung waren die FächerErnährungslehre, Diätetik, Medizin und Fachpraxis. Zu den Unterrichtsinhaltengehörten auch Themen wie Lebensmittelkunde, Nährwertberechnung,Stoffwechselerkrankungen, Anatomie und Physiologie der Verdauungsorgane und dasHerz-Kreislauf-System.
Ester Pauly als Leiterin ist es nach übereinstimmender Einschätzungder Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der sieben Kurseinheiten gutgelungen, übergreifende Zusammenhänge darzustellen und praktische Kenntnisse zuvermitteln, die schnell an den jeweiligen Arbeitsstellen umzusetzen sind. EineHürde bleibt ihnen noch zu nehmen: Im Juni müssen sie eine anspruchsvolle Abschlussprüfungbestehen, um die von der IHK wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)anerkannte Qualifikation einer Diätköchin bzw. eines Diätkochs zu erwerben.
„Im Heimalltag kommt den Mahlzeiten große Bedeutung zu“, soHeribert Gabel zum Engagement der Caritas auf diesem Sektor: „Die Mahlzeitenstrukturieren den Tag, geben Orientierung und bieten Gesprächsstoff. Bei denMahlzeiten erfahren die alten Menschen Gemeinschaft und persönliche Ansprache.Essen sollte deshalb ein Genuss sein, ein kulturelles Ereignis!“
Die Bildungseinheiten fanden abwechselnd auf dem Rochusbergbei Bingen, dem Jakobsberg bei Gau-Algesheim und im GastronomischenBildungszentrum der IHK in Koblenz statt. Teilgenommen haben Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter von Einrichtungen in den Diözesen Trier, Limburg und Mainz.