Dekanat Mainz-Süd Nierstein, 22. März 2000:Treffen der Caritassammler im
"Tipps und Gestaltungshilfen rund um die Caritassammlung" hatte Anne Stein, Pressesprecherin des Caritasverbandes Mainz, für sie im Gepäck. Eine Fülle von Arbeitspapieren, Informationen und Arbeitshilfen veranschaulichte sie mit Folienvortrag und vielen Praxisbeispielen lebendig und nachahmenswert. Eine Einführung in das Jahresthema "... und die Armen?" ließ die Frauen und Männer aufhorchen. "950 DM Rente monatlich reicht nicht zum Leben. Im Jahr 1996 haben 5,3 Millionen Menschen in Deutschland an und unter dem in Deutschland per Gesetz geregeltem Existenzminimum gelebt. Bald jede zehnte Mehrkinderfamilie lebt mit einem Einkommen unter Sozialhilfeniveau", zitierte Anne Stein das Ergebnis der Armutsuntersuchung. "Die aus den USA bekannten "working poor" gibt es auch bei uns. Knapp eine Million Erwerbstätigen reicht ihr Einkommen nicht aus, um über das Existenzminimum zu kommen."
Die Not ist groß. Not gibt es in jedem Ort, in jeder Stadt. Doch ist der nicht bekannt, der wirklich arm ist, wissen die Frauen und Männer aus den Pfarrgemeinden zu berichten. "Wer arm ist schämt sich, ja versteckt sich" informiert Anne Stein. Der Caritasverband schützt die Würde dieser Menschen. "Ein Wohnungsloser ist ein Mensch und wertvoll. Er hat seine ganz persönliche Geschichte. Er kann aus unseren Städten nicht einfach weggeschoben werden als wäre er Müll." Sie ermuntert die Anwesenden zur offensiven Information über die gute Caritasarbeit in den Pfarrgemeinden. "Tue Gutes und rede darüber. So erfahren Menschen, wo sie Hilfe bekommen können."
Die Spendeneinnahmen bei der Caritassammlung werden für Menschen in Not eingesetzt. Sie geben vor Ort die Möglichkeit zur unbürokratischen Hilfe und Unterstützung. Sie helfen Projekte wie beispielsweise die Hausaufgabenhilfe für Grundschüler zu finanzieren. Den Caritasverband Mainz unterstützen die Spenden auch weiterhin die Beratungsdienste und Einrichtungen für die Menschen vorzuhalten. "Für Menschen in Not steht die Caritas der Pfarrgemeinde und der Caritasverband. Die Vergabe der Spenden regelt eine eigene Verordnung des Generalvikars. Der Vergabeausschuss ist für die Verteilung in den Pfarrgemeinden verantwortlich. "Jährliche Rechenschaft ermöglicht Transparenz und wirbt für die Caritasarbeit", motivierte Anne Stein. "Und ein offenes und herzliches Miteinander spricht für uns ".
Sie lud alle Caritassammler/-innen zur Eröffnung der Caritassammlung 2000 am 19. Mai, um 11:00 Uhr, in das "Haus am Dom" nach Mainz ein. Die ZDF-Journalistin Frau Maria von Welser wird die Veranstaltung moderieren.
Anne Stein
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