Einen neuen Aufsichtsrat haben die Mitglieder der
Caritas-Vertreterversammlung in der Diözese Mainz unter Leitung von Weihbischof
Dr. Werner Guballa gewählt. Weitere Themen der Sitzung im Bischof-Stohr-Haus,
dem neuen Caritashaus der Diözese in Mainz-Bretzenheim, waren humane Sterbebegleitung,
Armutsbekämpfung und die Weiterentwicklung der Kindertagesstätten zu
Familienzentren.
Eine Arbeitshilfe mit „Leitgedanken zur Sterbebegleitung im ambulanten
Bereich“ stellte Bereichsleiter Peter Krafft vor. Sie soll den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Pflegedienste in den ambulanten Sozialstationen den Umgang
mit Sterbenden erleichtern. „Unser Umgang mit dem Tod und die Perspektive der
Auferstehung ist ein wichtiger Prüfstein für die Glaubwürdigkeit unseres kirchlichen
Engagements“, erklärte Caritasdezernent Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt. Das
unterscheide die Caritas von anderen Sozialstationen.
„Barmherzigkeit braucht Gerechtigkeit“, forderte Axel Geerlings-Diel,
Bereichsleiter für Existenzsicherung, bei der Vorstellung der Eckpunkte „Von
der Fürsorge zur Armutsbekämpfung“ für kirchlich-caritative Initiativen.
Konkrete Empfehlungen für zum Beispiel Tafelprojekte sind die Beteiligung der Betroffenen
und deren politische Vertretung. Es wurde eine Koordinierungsgruppe
eingerichtet, die Initiativen vor Ort unterstützt.
Über die Weiterentwicklung von katholischen Kindertagesstätten zu
Familienzentren berichtete Clemens Frenzel-Göth, Bereichsleiter Fachdienste
Kinder, Jugend und Familie. In sechs ausgewählten Kitas der Diözese werden
Modellprojekte durchgeführt und begleitet, um in Zukunft Familien ein ganzheitliches
und wertorientiertes Angebot zu machen.
Neuer Aufsichtsrat
Mit großer Mehrheit für vier Jahre in den neuen Aufsichtsrat gewählt
wurden Andreas Leipert, Geschäftsführer der Josefs-Krankenhaus gGmbH Gießen,
Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrmann, FH Darmstadt, Prof. Alfred Malcherek, und Dr.
Michael de Frênes, Diözesanleiter des Malteserhilfsdienstes. Weihbischof Dr.
Guballa gehört dem Aufsichtsrat kraft seines Amtes an. Er dankte den ausscheidenden
Mitgliedern Inge Schilling und Dr. Wilhelm Westenberger für ihr Engagement und
überreichte ihnen die Wilhelm-Emanuel-Ketteler-Plakette.
Zu Beginn der Sitzung berichtete Caritasdirektor Peter Deinhart über
die Arbeit des Vorstandes und der Geschäftsstelle. Im Zentrum standen die
Umstrukturierungen in Caritaszentren und der Umzug ins neue Caritashaus in
Mainz-Bretzenheim, das am 14.3. von Bischof Karl Kardinal Lehmann als „Bischof
Stohr-Haus“ eingeweiht wurde.
Die Vertreterversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ist
das „oberste Beschlussorgan“ und entscheidet u. a. über Fragen von
grundsätzlicher Bedeutung. Ihr gehören Vertretrinnen und Vertreter der
Dekanate, der korporativen und persönlichen Mitglieder, der
Bezirkscaritasverbände, der Fachverbände und der Mitarbeitervertertung an. Sie
tagt zwei Mal im Jahr.
Oliver Schopp-Steinborn