Hintergrundinformationen
zur
Wilhelm
Emmanuel von Ketteler-Stiftung
Die Stiftung
Ziel
der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung, die Kardinal Karl Lehmann im Jahr
2000 gemeinsam mit den Caritasverbänden im Bistum Mainz ins Leben gerufen hat,
ist die Förderung der verbandlichen und pfarrgemeindlichen Arbeit der Caritas
im Bistum Mainz. In diesem Sinne unterstützt die Stiftung Aufgaben und Projekte
der Caritas vor Ort – ideell und materiell. Sie sucht die Zusammenarbeit mit
Caritasgruppen und –verbänden, Pfarrgemeinden und anderen katholischen sozialen
Einrichtungen und trägt dazu bei, die Fragen der heutigen Sozialpolitik in der
Kirche und in der Öffentlichkeit ins Gespräch zu bringen.
Der Name
Wilhelm
Emmanuel von Ketteler war von 1850 bis 1877 Bischof von Mainz. Er gilt als Mitbegründer
der katholischen Soziallehre.
Ketteler wurde
in Münster/Westfalen geboren, schlug nach einem Studium der Rechtswissenschaften
zunächst eine juristische Laufbahn ein, quittierte aber den Staatsdienst aus
Glaubens- und Gewissensgründen und wurde Priester. 1848/49 war er Mitglied der
Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, 1871/72 Mitglied des
deutschen Reichstags. Sowohl in seinem kirchlichen als auch in seinem öffentlichen
politischen Wirken engagierte er sich als Anwalt und Fürsprecher der Armen; oft
wird er als „Arbeiterbischof“ oder „Sozialbischof“ bezeichnet.
Die Stiftung im
Internet: www.ketteler-stiftung.de
Der Preis
Gemeinsam
mit dem Caritasverband für die Diözese Mainz schreibt die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung
jedes Jahr einen Wettbewerb aus, um Projekte und Initiativen aus dem Bereich
der kirchlichen Caritas zu fördern. Schirmherr des Wettbewerbs ist Weihbischof
Dr. Werner Guballa.
Vor dem
Hintergrund der zunehmenden Armut in Deutschland rückt der Ketteler-Wettbewerb
Initiativen in den Blick, die sich für die betroffenen Menschen einsetzen – und
zwar bewusst nicht nur im Sinne einer materiellen Versorgung und Unterstützung.
Denn materielle Armut hat weit reichende Folgen – von der sozialen Ausgrenzung
bis zu mangelnden Bildungschancen, vor allem für die betroffenen Kinder.
Deshalb waren vor allem Initiativen zur Bewerbung aufgerufen, die sich um eine
ganzheitliche Sicht der Menschen bemühen und zudem die Selbsthilfepotenziale
der Betroffenen stärken. Darüber hinaus waren entscheidende Kriterien: die
Vernetzung im Stadtteil, im Sozialraum und zwischen kirchlichen Gemeinden und
Einrichtungen sowie der innovative Charakter und die nachhaltige Wirkung der
Projekte. Nicht zuletzt war es der Jury wichtig, dass die Initiativen über die
Fürsorge hinaus eine „prophetische Funktion“ wahrnehmen, d. h. sich für die
Interessen benachteiligter Menschen sowohl politisch als auch innerhalb der
Kirche einsetzen.
Aus dem Grußwort von Weihbischof
Werner Guballa
„Immer
stärker nehmen wir in unserer Gesellschaft und damit auch in unseren Gemeinden
wahr, dass Menschen tatsächlich arm sind. Das bedeutet nicht immer nur allein
materielle Bedürftigkeit, sondern häufig auch eine angegriffene Gesundheit, ein
mangelndes Selbstwertgefühl und insbesondere bei mitbetroffenen Kindern geringere
Bildungschancen. ... Ich freue mich, dass sich aus der Vielzahl der vorhandenen
Aktivitäten 19 Projekte beworben haben, aus denen die Jury vier Preisträger
ausgewählt hat. Als Weihbischof und Bischofsvikar für die Caritas wünsche ich
mir, dass solche Beispiele viele Menschen in Gemeinden, Pfarrgruppen,
Pfarreienverbünden, Dekanaten sowie in den Verbänden ermutigen und zur
Nachahmung anregen.“
Die Jury
-
Domkapitular Hans-Jürgen
Eberhardt, Diözesancaritasdirektor
-
Ordinariatsrat Hans Jürgen
Dörr, Leiter der Abteilung „Gemeindeseelsorge und seelsorgliche Dienste“
im Dezernat Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats Mainz
-
Hermann Ohler, Referent
„Besondere Lebenslagen“, Caritasverband für die Diözese Mainz
-
Winfried Reininger, Referent
„Gemeindecaritas“, Caritasverband für die Diözese Mainz
-
Martina Reißfelder,
Geschäftsführerin der diözesanen Räte im Bistum Mainz
-
Wilhelm Schulze,
Geschäftsführer der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung
-
Dr. Wilhelm Westenberger,
Vorstandsvorsitzender der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung
Der Tag der Caritas
Zum „Tag der
Caritas“ sind alljährlich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen aus Seelsorge
und Caritas eingeladen. Das Impulsreferat zum Thema „Armut heute und der
Auftrag der Kirche“ hält Professor Matthias Möhring Hesse, Sozialethiker an der
Universität Vechta. Für den Nachmittag sind sechs Workshops zu
verschiedenen Aspekten des Themas geplant.
Kontakt:
Caritasverband für die Diözese Mainz e. V.
Stabsstelle Gemeindecaritas
Winfried Reininger
Postfach 1204, 55002 Mainz
Telefon 06131/28 26 267
E-Mail:
winfried.reininger@caritas-bistum-mainz.de