Nr. 20/2010,
19. August 2010
Die Lebensqualität ist entscheidend
Staatssekretärin Julia Klöckner
übergibt "Grünen Haken" bei Veranstaltung in Bingen / Bundesweit
bereits über 100 Altenheime der Caritas ausgezeichnet
Bingen
.
Wer einen Platz
im Altenheim sucht, braucht verlässliche Informationen. Das Projekt
„Heimverzeichnis“, gefördert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, bietet
eine Orientierungshilfe bei der Auswahl des richtigen Heims. Im Unterschied zu
den Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen stellt die Begutachtung
für das Heimverzeichnis die Lebensqualität der Bewohner in den Mittelpunkt.
„Für uns ist die Zufriedenheit der alten Menschen entscheidend“, betonte Domkapitular
Hans-Jürgen Eberhardt, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände
in Rheinland-Pfalz, anlässlich der Verleihung des „Grünen Hakens“ an das Altenheim
St. Martin heute in Bingen. Bundesweit haben bereits über 100 Einrichtungen der
Caritas den „Grünen Haken“ erhalten, darunter knapp 70 katholische Altenheime
in Rheinland-Pfalz. In der Freien Wohlfahrtspflege liegt die Caritas damit an
der Spitze.
„Angehörige von Pflegebedürftigen sind auf unabhängige
Informationen über die Lebensqualität in Altenheimen angewiesen“, erklärte
Julia Klöckner, die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesverbraucherministerin.
„Wer das eigene Zuhause aus gesundheitlichen Gründen aufgeben muss, möchte
sicher sein, dass er auch in der neuen Umgebung respektvoll behandelt und seine
Intimsphäre gewahrt wird.“ Das Altenheim St. Martin sei hier vorbildlich. Dem
Team des Altenheims sei es gelungen, „ein rundum behagliches Zuhause zu
schaffen.“
„Aus der Sicht der Bewohner definiert sich Lebensqualität aus dem
erlebten Alltag“, erläuterte Katrin Markus von der Bundesinteressenvertretung
der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei
Behinderung (BIVA). Die Begutachtung für das Heimverzeichnis stellt daher die
Autonomie, Teilhabe und Menschenwürde der Bewohner in den Mittelpunkt und
orientiert sich an der „Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger
Menschen“ der Weltgesundheitsorganisation. Sind in jeder der drei Dimensionen
mindestens 80 Prozent der Kriterien erfüllt, erhält das Heim eine Urkunde und
wird auf der Internetseite
www.heimverzeichnis.de
mit einem grünen Haken
gekennzeichnet.
Die Bewertung für das Heimverzeichnis nehmen ehrenamtliche
Gutachter vor, die für diese Aufgabe speziell geschult werden. Hanno Heil, der
Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland, sieht darin
eine „imponierende Form der aktiven gesellschaftlichen Mitgestaltung“ älterer
Menschen, die von der Caritas in ihrer diesjährigen Kampagne als „Experten fürs
Leben“ eine besondere Wertschätzung erfahren. Die „Aufmerksamkeit für die
Anliegen älterer Menschen, die Achtung ihrer Menschenwürde und die Förderung
von Autonomie und Teilhabe“ bezeichnete er als die Eckpfeiler des Verständnisses
von Qualität in den katholischen Altenheimen in Deutschland.
Das Altenheim St. Martin in Bingen wurde von dem ehemaligen
Verlagsleiter Karl Trauden unter die Lupe genommen. Er führte Gespräche mit
Bewohnern, Pflegekräften und Leitungsverantwortlichen. Sein Fazit: „In das
Altenheim St. Martin würde ich ohne zu zögern einziehen.“ Besonders hob der
81-Jährige die engagierte Arbeit des Pflegepersonals und den Einsatz der
Ehrenamtlichen hervor. „Man spürt, dass die Leute hier mit Herzblut dabei
sind.“ Der Leiter des Altenheims Wolfgang Siebner bezeichnete den „Grünen
Haken“ als Maßstab, „an dem wir uns auch in Zukunft gerne messen lassen.“
Weitere Informationen:
www.verband-katholische-altenhilfe.de
www.caritas-rheinland-pfalz.de
(her)