Mainz, 22. Nov. 2003:
„Familien stärken für heute und morgen“ ist das
Thema des Caritasverbandes Mainz zu Beginn der diesjährigen Herbstsammlung. Am
Rande des Mainzer Wochenmarktes, vor der „Nr. 10 Kirche am Markt“, fand die
Eröffnungsveranstaltung statt, bei der Marktbesucher über die Aktion informiert
wurden. Kinder schrieben und malten ihre Wünsche für sich und ihre Familie.
Diese Wünsche werden – Dank der Werbegemeinschaft der Stadt Mainz- am
Weihnachtsbaum an der Krippe aufgehängt.
Caritasdirektor Paul Rupp wandte sich an Mainzer und Mainzerinnen:
„Familien stärken für heute und morgen“, das ist fast eine banale Idee. Es ist
klar, dass Familien gestärkt werden müssen, und es gibt gut funktionierende
Hilfsansätze. Kirchliche und freie Träger hätten eine Menge geschafft. Darauf
könnten sie stolz sein. Auch die Politik habe dazu beigetragen.
Mehr und mehr gälte es auf Zusammenhänge zu achten, statt einzelne
Probleme lösen zu wollen, sagte Paul Rupp.
Er verwies darauf, dass aus Schulsozialarbeit, gesetzlich geforderter
Barrierefreiheit im Bau (Kinderzimmer, Küchen werden immer kleiner geplant),
aus der Arbeitswelt und aus familiären Situationen von Ausländerfamilien neue
Aufgaben erwachsen. Ausgepowerte Eltern fänden weder Nerven noch Muße für die
Hinwendung zu ihren Kindern. Er dankt allen die Caritas beim Anpacken dieser
Aufgaben unterstützen.
Eva Trost-Kolodziejski, Leiterin der Gemeinwesenarbeit, forderte: Familien brauchen eine finanzielle Grundversorgung. Sie zeigte auf, dass immer mehr Kinder in die Soziahilfe hinein geboren werden, weil Vater oder Mutter arbeitslos oder Ehen geschieden werden. Es wird immer schwieriger bei zurückgehenden Mitteln, die Kinder zu unterstützen und sie unter stabilen Rahmenbedingungen großzuziehen. Die Gemeinwesenarbeit des Caritasverbandes Mainz e.V. versucht mit Beratungsmöglichkeit und Hausaufgabengruppen, Familienfreizeiten und Nachbarschaftshilfe ein Netzwerk von Beziehungen zu schaffen, um Not zu wenden.
„Erziehung ist nicht kinderleicht“, weiß Herta Wiprich, Leiterin der
Erziehungsberatung Mainz und Bingen aus ihrer langjährigen Praxis und aus
persönlicher Erfahrung. Die Erziehungsberatungsstellen der Caritas unterstützen
Eltern, Kinder und Jugendliche in allen Lebensfragen.
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung“, schreibt das Gesetz
vor. Aber wie sieht der Alltag in den Familien aus? Gewalt für Kinder hat viele
Gesichter: Körperliche Gewalt (z.B. Schlagen, Treten), seelische Gewalt (z.B.
Anschweigen, Aussperren), Vernachlässigung und Überbehütung und die sexuelle
Gewalt. Das erleben Kinder häufig.
Josef Bartmann, Allgemeine Lebensberatung, informierte, dass Kinder
Erwachsene brauchen, die sie unterstützen. Sie brauchen Vorbilder, an denen sie
sich orientieren können. Die Eltern bilden zwar den engeren Kreis der
„Erzieher“, die Großeltern, Verwanden und Bekannten, Kindergarten und Schule
und das Umfeld erziehen immer mehr mit. Der Caritasverband Mainz stärkt Kinder
und Familien.
Diese Veranstaltung fand zum Start der Caritasherbstsammlung statt.
In 68 Pfarrgemeinden des
Caritasverbandes Mainz machen sich Frauen und Männer auf den Weg und sammeln
für die Aufgaben, die sich dem Caritasverband stellen, lässt Anne Stein die
Zuhörer vor dem Mainzer Dom wissen.
454 Wörter 66 Zeilen
Anne Stein