"Wir wissen, dass die allgegenwärtige Digitalisierung die kindliche Entwicklung beeinträchtigen kann. Besonders dann, wenn digitale Medien nicht kindgerecht und altersgerecht eingesetzt werden", sagte Adick am Dienstagnachmittag beim Fachtag "Apps&Co. in der Kita - Mediale Lebensrealität 0- bis 6-Jähriger" vor rund 150 angehenden und bereits im Beruf stehenden Erzieherinnen und Erziehern in Mainz. Besonders bei kleinen Kindern müsse genau hingeschaut werden. Sie bräuchten "stabile Beziehungen zu den Eltern - den direkten Kontakt, den intensiven Austausch, die körperliche Nähe, Blicke, Berührungen. Das alles ist analog".
Professor Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff sagte beim Impulsvortrag, digitale Medien gehörten zur Lebensrealität der Kinder. Entscheidend sei ein reflektierter Umgang mit ihnen. Er betonte, wie negativ sich übermäßiger und unbegleiteter Medienkonsum auf Kinder und Jugendliche auswirken könne, von Konzentrationsstörungen über Schlafprobleme, Übergewicht bis hin zur Internet- und Computerspielabhängigkeit. Seine Empfehlung lautet: Kinder ab vier Jahren in der Kita sollten in den Einrichtungen zeitlich begrenzt, altersgerecht und begleitet in sinnvolle Nutzungen digitaler Medien eingeführt werden. Fachkräfte in der Kita, aber auch Eltern hätten eine wichtige Vorbildfunktion.
Am Nachmittag setzten sich die Teilnehmenden in Workshops mit Chancen und Risiken der Digitalisierung auseinander. Themen waren zum Beispiel "Auf dem Tablet serviert - Ein App Parcours", "Datenschutz in der Kita", "Intelligentes Spielzeug" und "Die virtuelle Welt ohne mich". Der 6. gemeinsame Fachtag des Caritasverbands für die Diözese Mainz fand in Kooperation mit der Katholischen Berufsbildenden Schule Mainz sowie der Binger BBS Hildegardisschule, dem Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung sowie dem Dezernat Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats Mainz statt. (jik)