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Erster Spatenstich für erstes Hospiz des Bistums Mainz - Träger ist das Caritas-Werk St. Martin:
Diözese Mainz. - Nach kurzer Plaungszeit von nur einem Jahr erfolgte im Mainzer Stadtteil Drais beim Caritas-Altenzentrum Maria Königin am 30. Juni 2000 der Erste Spatenstich zur Errichtung des ersten stationären Hospizes des Bistums Mainz, des dritten in Rheinland-Pfalz. Es soll bis Ende 2001 fertig werden und wird dann bis zu acht unheilbar kranken Menschen Aufnahme bieten. Das neue stationäre Hospiz wird die ambulante Begleitung Sterbender ergänzen, wie sie sich seit mehr als 10 Jahren die ökumenische Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus e. V. zur Aufgabe gemacht hat. Um dem auch sichtbaren Ausdruck zu verleihen, wird das neue Hospiz den Namen "Christophorus-Hospiz" bekommen, gab Ehrendomkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, der Vorsitzende des Caritasverbandes für die Diözese Mainz, bekannt. Die Sorge für Kranke und Sterbende habe bei der Kirche und ihrer Caritas eine lange Tradition, so der Generalvikar des Bistums Mainz, Dr. Werner Guballa, beim Ersten Spatenstich. Für die Kirche sei das Sterben ein Teil des Lebens. Guballa sprach der Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus, "die seit 1990 in Mainz segensreich wirkt", hohe Anerkennung aus für ihr großes Engagement in der Begleitung Sterbender. Auf ihren Erfahrungen werde das neue stationäre Hospiz aufbauen. "Die Hospizbewegung hat großen Anteil daran, dass die Tabus um Sterben, Tod und Trauer durchbrochen und nach der Möglichkeit der Begleitung von Sterbenden gefragt wird", sagte er. "Weil wir in Würde leben dürfen, wollen wir auch dafür sorgen, dass Sterbende in Würde sterben können". Dr. Martin Weber, Vorsitzender der Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus, dankte dem Bistum Mainz für das große finanzielle und ideelle Engagement zur Errichtung eines stationären Hospizes. Damit gehe ein lange gehegter Wunsch der Hospizgesellschaft Christophorus in Erfüllung. Vorrangig sollten sterbende Menschen bis zuletzt in ihrer vertrauten Lebenswelt, in ihrem Zuhause, leben können, betonte er. Die Hospizgesellschaft kenne aber auch Situationen, in denen eine häusliche Betreuung zeitweise oder auf Dauer nicht möglich ist. Da werde künftig das stationäre Hospiz die ambulanten Hospizdienste in idealer Weise ergänzen. Ob zu Hause oder im stationären Hospiz - immer gehe es der Hospizbewegung darum, Leben in all seinen Dimensionen so zu gestalten, dass es tatsächlich ein "Leben bis zuletzt", ein Leben in Würde ist. "Als Hospizgesellschaft sind wir davon überzeugt, dass durch die Erweiterung des Hospizangebotes in Mainz ein wichtiger Schritt zu einer menschlicheren Gesellschaft geleistet wird, die vor Sterben, Tod und Leid nicht die Augen verschließt", so Weber. Wenngleich sie die Einrichtung eines stationären Hospizes in Mainz schon seit einiger Zeit für dringend erforderlich halte, habe sie sich nicht träumen lassen, dass die Umsetzung dieses Zieles so schnell Wirklichkeit werde, sagte die Mainzer Sozialdezernentin Malu Dreyer. Zu verdanken sei das dem Bistum Mainz, dem Caritasverband für die Diözese Mainz, dem Caritas-Werk St. Martin und der Hospiz-Gesellschaft Christophorus. Ausdrücklich lobte sie die enge Zusammenarbeit des künftigen Hospizes mit der Mainzer Hospizgesellschaft. Die geplante Vernetzung von vorhandenen mit neuen Strukturen, von Ehrenamt mit Hauptamt sei eine Form der Vernetzung, "die ich mir in allen sozialen Bereichen wünsche", sagte sie. Für den Mainzer Stadtteil Drais begrüßte Erwin Wollstädter, der stellvertretende Ortsvorsteher, das geplante Hospiz an einem Ort, der schon seit mehreren hundert Jahren soziale Einrichtungen beherberge. Er sei sicher, dass es von der Bevölkerung genauso angenommen und mitgetragen werde wie das Caritas-Altenzentrum Maria Königin. Die Trägerschaft des künftigen stationären Hospizes hat das Caritaswerk St. Martin übernommen. Dessen Geschäftsführer, Bernhard Franzreb, erläuterte, dafür werde der historische Barockbau unmittelbar beim Caritas-Altenzentrum Maria Königin umgebaut, in dem bis vor wenigen Jahren das frühere Altenheim St. Martha untergebracht war. Dort werden acht helle und Behinderten gerechte Einzelzimmer mit eigenem Bad eingerichtet. Ein Wohn- und Eßzimmer, eine Küche sowie ein Konferenzraum, in dem auch Schulungen für ehrenamtliche Hospizhelfer stattfinden sollen, werden in einem Anbau Platz finden, der neu errichtet wird. Alle Räume sollen wohnliche Freundlichkeit ausstrahlen, und die Gästezimmer werden über alle modernen Kommunikationsmittel verfügen. Die künftigen Gäste sollen sich darin für die letzten Wochen oder Tage ihres Lebens möglichst wohl fühlen können. Ihre Angehörigen und Freunde werden an den Mahlzeiten teilnehmen und auch vor Ort übernachten können. Die Baumaßnahme nach Plänen des Mainzer Architekturbüros Faust Consult wird etwas mehr als 3 Millionen DM kosten, an denen sich das Bistum Mainz mit rund 2 Millionen DM beteiligt. 585.000 Mark wird der Caritasverband für die Diözese Mainz beisteuern und 270.000 Mark sind aus Erträgen der Fernsehlotterie GlücksSpirale zugesagt. Eine Finanzierungslücke von rund 200.000 Mark muss noch durch Spenden geschlossen werden. J. Otto Weber |
Pressemitteilung
Erster Spatenstich für erstes Hospiz des Bistums Mainz - Träger ist das Caritas-Werk St. Martin: Leben in Würde bis zuletzt ermöglichen
Erschienen am:
30.06.2000
Beschreibung