Mainz, 3. Juli 2003
: Die Adoptionsvermittlungsstelle
der Allgemeinen Lebensberatung des Caritasverbandes Mainz e.V. arbeitet -
staatlich anerkannt - seit 1977. Sie wird über Kirchensteuern finanziert und
ist auf Spenden angewiesen. Ihre Klienten kommen auch von jenseits der Grenzen
des Verbandsgebietes Mainz/Bingen/Alzey/Oppenheim, z.B. aus Südhessen, Bad
Kreuznach, Offenbach.
„Die Adoptivbewerber sind in der Regel ungewollt kinderlos, ein
schmerzhafter Prozess liegt hinter Paaren, bevor sie zu uns Kontakt aufnehmen“,
berichtet Sozialpädagogin Martina Frank. In Kontakten (Gespräche, Seminare,
Hausbesuche) werden Wünsche, Bedürfnisse, Ängste und Motivationen bearbeitet
und thematisiert. Am Ende des Prozesses steht meist der Sozialbericht, der die
Paare als geeignet erachtet, ein Kind zu adoptieren. Oberstes Gebot ist dabei:
Das Mitarbeiterteam sucht für ein bestimmtes Kind passende Eltern, und nicht
ein Kind für Eltern.
Auf der anderen Seite stehen die leiblichen Mütter. Zu
Vätern gibt es selten Kontakt. Sie haben sich meist nach reiflicher Überlegung
zur Weggabe ihres Kindes entschließen müssen und sich Hilfe suchend an den
Caritasdienst gewandt. „Wir erleben diese Frauen sehr verantwortungsbewusst.
Egal ob es sich dabei um sehr junge handelt, die ungewollt schwanger wurden,
oder um Familienmütter in schwierigen sozialen Verhältnissen, die einem vierten
oder fünften Kind nicht die nötigen Lebenschancen bieten können. Viele von
ihnen haben auch klare Wünsche entwickelt, was die Zukunft ihres Kindes angeht.
Dies versuchen wir bei den Vermittlungen zu berücksichtigen“, informiert
Sozialarbeiterin Dagmar Delorme.
Oft schon während der Schwangerschaft begleitet die
Vermittlungsstelle den Adoptionsprozess. Die abgebenden Mütter werden auch
rechtlich und finanziell beraten. Die Begleitung geht oft auch weit über die
Geburt hinaus. Die Adoptivbewerber werden in Kursen mit der gesamten
Problematik rund um die Adoption vertraut gemacht. Die Praxis zeigt, dass es
immer mehr zu detailliertem schriftlichem Austausch, wie z.B. persönliche
Kontakte, Briefe und Fotos. Dies vermittelt die Adoptionsstelle zwischen den
abgebenden Müttern/Eltern und den Adoptivfamilien. Mit dieser Art der
Vermittlung hat der Adoptionsdienst sehr gute Erfahrungen gemacht, da es sowohl
für die adoptiv Familien wie für die abgebenden Mütter/Eltern weniger belastend
ist.
„Eine Adoption birgt auch immer Risiken“, sagt Dagmar
Delorme. „Die Adoption bleibt lebenslanges Thema - spätestens in der Pubertät
stellen Jugendliche die Frage nach Herkunft und Identität. Deshalb
sensibilisieren wir die Bewerber schon vor der Adoption entsprechend“.
Josef Bartmann, Leiter der Allgemeinen Lebensberatung, sieht
den wichtigen Dienst für Mütter und Familien, der nur von der Kirchensteuer
getragen wird von zurückgehenden Mitteln bedroht. Er bittet eindringlich um
Spenden.
Kontakt
: Allgemeine Lebensberatung Adoption
Caritasverband Mainz e.V.
Grebenstraße 9, 55116 Mainz
Tel.
06131/2846-25
Bankverbindung: Pax Bank Mainz BLZ 330 601 93
Konto-Nr. 4 000 212 011
Anne Stein
433 Zeilen, 69 Wörter