Mainz, 25. Juni 2002 : Zur „Woche der Pflege: Pflege ist mehr als Verständnis und guter Wille“ hat die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in der Stadt Mainz zum Pressegespräch eingeladen. Politiker der Fraktionen der Stadt Mainz fuhren auf einer Pflegetour der Sozialstationen/Ambulanten Hilfezentren der Verbände mit. Das Ziel der Kampagne der Landesliga ist es, das Bewusstsein für Qualität der menschenwürdigen Pflege zu schaffen und den Blick auf die Bedingungen für die Pflege zu lenken. „Die Aktion wurde von den Politikern positiv aufgenommen; sechs sind mitgefahren, drei kamen zum Pressegespräch“, informiert der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände in der Stadt Mainz, Caritasdirektor Paul Rupp.
Für Ingeborg Zohlnhöfer, CDU, war es die Fröhlichkeit und Wärme, die die Sozialstationsmitarbeiter bei der Arbeit ausstrahlen und die breite Palette ihrer Tätigkeiten von Waschen und Injektionen geben, verbinden und Tabletten richten. Menschlich und pflegerisch hatte Sie vom Personal der zwei Sozialstationen bei der Mitfahrt einen hervorragenden Eindruck. „Die Pflege ist am Menschen orientiert!“
Für Michael Ebling, SPD, war das Tempo imponierend, mit der die Pflegekraft von einem zum anderen Patienten fährt, ohne beim Menschen gehetzt anzukommen. Belastend wirkten sich Verkehr und Parkplatzsuche aus. Er will nach Abhilfemöglichkeiten suchen. Die Schwester erfüllte ihren Beruf aus Liebe zum Menschen, obwohl er auch anstrengend und belastend sei.
Rainer Christ, SPD, dankte den Wohlfahrtsverbänden für diese Erfahrung, wie Menschen in der Stadt Mainz leben. Die Patienten waren auf seinen Besuch gut vorbereitet, hatten Fragen und haben Anliegen an ihn, den Politiker, vorgetragen. Das Personal der beiden Sozialstationen erlebte er qualifiziert, die Zuwendung und Herzlichkeit haben ihn sehr beeindruckt. Er sieht den Pflegekräftemangel als gravierendes Problem. Auf diese Situation hatte auch der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Caritasdirektor Paul Rupp, hingewiesen. Die Arbeitszeiten sind lang. Familien müssen oft zurück stehen. Auch die Werbung für diesen Beruf lässt Wünsche offen. Die Fortbildungsbereitschaft der beiden Schwestern begeisterten den Politiker der SPD.
Das Pflegepersonal setzt viel Hoffnung auf die Erfahrungen die die Politiker bei ihrer Informationstour gewonnen haben, unterstrich DRK Sozialdienstleiterin Gaby Göbig-Fricke. „Die Pflege hat keine Lobby, doch Altern ist die Zukunft der Jungen.“ Menschlich zu pflegen braucht Zeit.
Aktuell suchen die sechs Ambulanten Hilfezentren der Stadt Mainz 23 Pflegefachkräfte. Wochenenddienste sind schwer abzudecken. Oft ist üblich, dass diese vom Stammpersonal zu leisten sind. Die Liebe zum Beruf ist an Grenzen gestoßen.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, Caritasdirektor Paul Rupp, weist auf noch weiter ansteigenden Personalbedarf hin. Der Caritasverband Mainz hat vier Ausbildungsplätze geschaffen, erkennt in der Fortbildung des Personals eine wichtige Aufgabe, die derzeit konkret angegangen wird. Die Kampagne „Pro Pflege“ wurde von der Landesliga gestartet, um Pflegeberufe attraktiver zu machen. „Pflege ist mehr als die Verrichtung einzelner Dienstleistungen.“
446 Wörter 68 Zeilen
Anne Stein