Mainz, 17. Dez. 2002 : In Darmstadt studierte Erika Schug Sozialarbeit. Ein Jahr war sie in einer Einrichtung für schwer erziehbare Mädchen in Frankfurt tätig. Ihr Weg führte sie nach ihrer Heirat zum Caritasverband Trier. Sozialpädagogische Gruppenarbeit und Familienbetreuung im Brennpunkt war ihre Tätigkeit in der Bischofsstadt.
Durch das Studium ihres Mannes bedingt kam die gebürtige Odenwälderin in das Rhein-Main-Gebiet. Beim Caritasverband wollte sie bleiben, „weil die Atmosphäre in Trier so gut war“: Am 1. Juli 1976 startete sie in ihr neues Aufgabenfeld der Suchtberatung des Caritasverbandes Mainz e.V. Ihre Hauptaufgaben waren Einzel- und Familienberatung, Motivations-, ambulante Rehabilitations- und Kreativgruppen, wie z.B. das freie Gestalten mit Farbe und Papier. Ein besonderer Schwerpunkt war die Motivation der Menschen, die ihre Abhängigkeit nicht erkennen. „Die Menschen werden vom Arzt, Familie, Betrieb etc. zu uns geschickt. Sie kommen nicht freiwillig. Sie sind i.d.R. auch nicht überzeugt, abhängig vom Alkohol, Medikamenten oder dem Spiel zu sein“, informiert die Sozialarbeiterin.
Am 1. Juli 2001 wurde Erika Schug vom Caritasverband für 25-jährige ununterbrochene Tätigkeit mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Sie war lange Zeit die einzige Frau im Team. Für den Leiter der Stelle Kurt Reinbold ist es wichtig, dass Frauen im Team mitarbeiten. Mit der Einführung der ambulanten Rehabilitation 1993 sind zwischenzeitlich auch noch ein Arzt und eine Psychologin tätig. Wie Erika Schug verrät, wird sie nach ihrer Berentung „die vielen lieben Klienten und die guten Gespräche vermissen; die Dankbarkeit der Menschen, dass sie so akzeptiert werden wie sie sind.“
Den Kollegen und Klienten wünscht sie für die Zukunft, sich nicht entmutigen zu lassen, mit Mühe und Geduld immer wieder einen neuen Zugang zu suchen. Für sie selbst stehen Reisen in die Welt an. Sie will sich einen Traum erfüllen und Malunterricht nehmen. Ein Herzenswunsch ist ihr, Zeit für ihren Mann zu haben.
In seiner Laudatio anlässlich des Ausscheidens würdigte Caritasdirektor Paul Rupp die engagierten und treuen Dienste von Erika Schug für suchtkranke Menschen. Ihre Sensibilität und und Kollegen vermissen.
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Anne Stein