30 Jahre alt wurden in diesem Jahr
das Haus St. Martin in Ingelheim, die Caritas-Sozialstationen in Bodenheim und
Bingen sowie die Erziehungsberatung der Caritas in Bingen, während das „bap
servicecenter“ in Bingen auf 15 Jahre zurückblicken konnte. Gemeinsam feierten
die fünf Einrichtungen der Caritas im Landkreis Mainz-Bingen am 24. November
ihr – wenn man es zusammenzählt - 135-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst
in der Binger Basilika St. Martin und einem anschließenden Festakt im Binger
Kulturzentrum.
Ursprünglich hatte
Kardinal Karl Lehmann zusammen mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern das Jubiläum feiern wollen. Der Kardinal war kurzfristig
verhindert und wurde von Weihbischof Dr. Werner Guballa vertreten, der in seiner
Predigt die Jubiläum feiernden Einrichtungen als „lebendige Zeugnisse
kirchlich-caritativen Handelns“ würdigte. Das Jubiläum stehe unter dem Gedanken
„Den Menschen nahe sein und ihnen ein Licht bringen“, sagte Caritasdirektor Wolfgang
Schnörr bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste - unter ihnen Staatssekretär
Dr. Richard Auernheimer, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, Landrat Claus
Schick und die Binger Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen. Zum Ende der
Feier überreichten die Dekane Tobias Schäfer (Alzey-Bau-Bickelheim) und Norbert
Sittel (Bingen) als Zeichen des Dankes und der Anerkennung allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern symbolhaft einen kleinen hölzernen Engel. Schäfer, zugleich
Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes Mainz, würdigte dabei:
„Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verdanken wir das Jubiläum.“
Zu Beginn des von der
Gruppe „The Singers“ musikalisch umrahmten Festaktes wurden die Einrichtungen
in
kurzen Portraits vorgestellt: Das
Haus St. Martin in Ingelheim ist eine heilpädagogische und therapeutische
Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit schwersten
Mehrfachbehinderungen. Es bietet 45 vollstationäre Heimplätze. Die Kinder und
Jugendlichen werden durch Mitarbeiterteams verschiedener Fachrichtungen betreut,
gepflegt und gefördert. Staatssekretär Auernheimer nannte das Haus St. Martin
in einer späteren Talkrunde „ein in Rheinland-Pfalz einmaliges Kompetenzzentrum“.
Die beiden Sozialstationen bieten
ambulante Pflege von kranken und alten Menschen über Bodenheim und Bingen
hinaus auch im weiten Umland an. Die Angehörige eines langjährigen Patienten
würdigte in späterer Talkrunde die pünktliche Verlässlichkeit, hohe Kompetenz
und den liebevollen Umgang der Pflegekräfte mit den zu Pflegenden. „Sie pflegen
mit Herz“, sagte sie.
Die Erziehungsberatung der Caritas
in Bingen steht bei Schwierigkeiten nicht nur Eltern, Kindern, und Jugendlichen
als kompetenter und weiterführender Ansprechpartner zur Verfügung, sie ist auch
bei Lehrern und Erziehenden hoch geschätzt. Ein Lehrer an der Binger
Hildegardisschule schilderte in der Talkrunde die jahrelange gute
Zusammenarbeit sowohl in der Einzelfallhilfe wie auch in der Beratung des Kollegiums.
Das „bap servicecenter“ bietet in
den Bereichen Hauswirtschaft, Schreinerei und dem Gebrauchtmöbelmarkt
„Markthaus“ arbeitslosen Menschen Qualifizierung und Beschäftigung. Während des
15jährigen Bestehens konnten schon viele Menschen ermutigt werden, wieder eine
Arbeitsstelle auf dem „Ersten Arbeitsmarkt“ zu finden. Er sei froh, so ein
heutiger Mitarbeiter in der späterenTalkrunde, beim „Markthaus“ arbeiten zu
können. Das habe seine Arbeitslosigkeit unterbrochen, erhalte und verbessere
seine Fähigkeiten und gebe Hoffnung auf eine dauerhafte Arbeitsstelle. Landrat
Schick und Staatssekretär Auernheimer waren sich in ihrer Talkrunde aber auch
darin einig, dass nicht jeder Mitarbeiter beim „bap servicecenter“ die
Anforderungen des „Ersten Arbeitsmarkes“ erfüllen könne und dass für einen
subventionieren sogenannten „Zweiten Arbeitsmarkt“ verbesserte Rahmenbedingungen
geschaffen werden müssen.
Hans Zahn führte routiniert durch
die zwei sich anschließenden Talkrunden mit den politischen Vertretern und mit
Nutzern der Caritas-Dienste. Dabei fand die Binger Oberbürgermeisterin
Collin-Langen, im Wirken der Caritas sei noch immer etwas vom Geist der
heiligen Hildegard in der Stadt spürbar und lebendig. Landrat Schick nannte die
Caritas „eine unglaublich wichtige Einrichtung für den Landkreis“, während
Auernheimer betonte, zusammen mit den vier anderen Wohlfahrtsverbänden und der
Selbsthilfe sei die Caritas der Garant eines dichten sozialen Netzes in Rheinland-Pfalz.
J. Otto Weber
Kontakt:
Internet: www.caritas-mainz.de