Diözese Mainz. - Weihbischof Dr. Werner
Guballa hat in Vertretung des aus Gesundheitsgründen verhinderten Kardinals
Karl Lehmann im Rahmen eines Gottesdienstes die Verdienste des scheidenden Diözesancaritasdirektors
Peter Deinhart gewürdigt und Thomas Domnick als Nachfolger eingeführt. Das Anliegen
der Kirche, zu deren Wesen die Caritas gehöre, habe durch das Wirken von
Deinhart einen glaubwürdigen Zeugen erfahren, sagte Guballa, der Bischofsvikar
für die Caritas ist, am 21. April in seiner Predigt in der Kapelle des Vincenz-
und Elisabeth-Hospitals in Mainz. Domnick bildet künftig zusammen mit Domkapitular
Hans-Jürgen Eberhardt als Vorsitzendem den Vorstand des Caritasverbandes für
die Diözese Mainz.
Nicht nur von seiner
äußeren Gestalt, sondern auch von seiner inneren Einstellung mit seiner Treue
und Verlässlichkeit sei Deinhart „so etwas wie ein Fels“, sagte Guballa. „Auf
ihn war und ist Verlass.“ Er habe Ausdauer, wenn er eine Sache angehe. Guballa
wörtlich: „Wenn ich ihn in Sitzungen erlebt habe, dann war er gesammeltes
Hören, hat immer wieder eifrig mitgeschrieben und konnte bei Nachfragen, im Aufsichtsrat
etwa oder in der Vertreterversammlung, punktgenau Rede und Antwort stehen, Zusammenhänge
herstellen, komplexe Inhalte erläutern, ohne die Geduld zu verlieren, wenn
Laien in der Materie nicht auf Anhieb alles verstanden hatten, was ihm als
Fachmann geläufig war.“ Dabei habe Deinhart nie einen Zweifel daran gelassen,
„dass der Fels seines Lebens in Christus verankert war, und dass diese Verankerung
eine Lebensprägung war und ist, die ihn in seiner ganzen Person und in seinem
ganzen Umgang geprägt und ausgezeichnet hat“.
Thomas Domnick als
Deinharts Nachfolger
zeichne eine
„menschenfreundliche Zugewandtheit“ aus. Außerdem habe er ihn als zielstrebig,
zuverlässig und effektiv kennen gelernt, sagte Weihbischof Guballa. „Dies
alles, verbunden mit einem großen Ideenreichtum, der kollegial um
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirbt und der mit ihnen in der Kollegialität
lebt. Er hält Verbindlichkeit ein und fordert sie auch ein.“ Domnick habe mit
den Anliegen, die er vertrat und zu vertreten hatte, nicht einfach nur das
eigene Haus mobilisiert, sondern an die Türen in der Gesellschaft geklopft,
dort wo er Hilfe erhofft habe. Und er habe sich nicht so leicht abweisen
lassen. „Es ging ihm nicht allein um ein Almosen, sondern er wollte
Partnerschaft in der Sache. Darin ist er beharrlich.“
Kardinal Lehmann würdigte Deinhart und Domnick
Weihbischof Guballa
überreichte am Ende des Gottesdienstes im Namen von Kardinal Karl Lehmann die
Urkunde „Dank und Anerkennung“ an Peter Deinhart. In einem Begleitschreiben
würdigt Lehmann den scheidenden Diözesancaritasdirektor als „Freund und Anwalt
der Menschen am Rand des Lebens“, der auch gegenüber der Politik „unermüdlich
die Verantwortung für Benachteiligte eingefordert“ habe. Weiter heißt es in dem
Schreiben: „In 35 Jahren haben wir Ihre Dienste im Bistum Mainz mit großem
Gewinn in Anspruch nehmen dürfen.“ Der Weihbischof überreichte an Thomas
Domnick die Ernennungsurkunde von Kardinal Lehmann. Während seiner sechzehnjährigen
Tätigkeit im Bistum Mainz habe sich Domnick „ein hohes Vertrauen“ erworben,
schreibt Lehmann in seinem Begleitbrief.
Grußworte bei der
Feierstunde
Bei der anschließenden
Feierstunde in der Cafeteria des Krankenhauses würdigte Dr. Peter Neher, der
Präsident des Deutschen Caritasverbandes, das persönliche Engagement von Peter
Deinhart. „Dir ist es wichtig gewesen, die Lebenssituation der Klienten gut zu
kennen. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass die Positionen der Caritas
mit Leben gefüllt wurden.“ Neher erinnerte daran, dass Deinhart sich in
besonderer Weise um die Suchthilfe und den Kreuzbund verdient gemacht habe.
Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen
Sozialministerium, bescheinigte Deinhart in ihrem Grußwort „ein engagiertes
Lebenswerk“. „Die Hessische Landesregierung hat Sie als Anwalt der Unbeachteten
kennen gelernt. Sie haben immer unbeirrt und entschieden die Interessen der
Benachteiligten vertreten.“ Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender
des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, würdigte Deinhart im Namen der
Liga Hessen und der Liga Rheinland-Pfalz. Er erinnerte daran, dass Deinhart 19
Jahre lang Vorsitzender des Arbeitskreises Kinder, Jugend und Familie der Liga
Hessen gewesen ist. Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt hatte die
Gäste begrüßt und durch die Feierstunde geführt, an der auch die früheren
Diözesancaritasdirektoren Jürgen Nabbefeld und Mario Junglas teilnahmen,
während sich Günter Emig aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen musste.
Tobias Blum
Zu den Personen
Thomas Domnick wurde am 6. März 1963 in
Karlsruhe geboren. Nach einer Ausbildung zum Chemielaboranten machte er über
den zweiten Bildungsweg Abitur. Er studierte Sozialpädagogik und Pädagogik in
Frankfurt/Main und wurde danach Dozent beim Institut für berufsbezogene
Information und Schulung in Mainz. Seit 1993 arbeitet er im Bistum Mainz,
zunächst als Referent der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) beim Diözesanverband
Mainz. 1994 wurde er zum Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz und Leiter des Bischöflichen Jugendamtes gewählt.
Seit 2002 war er Leiter des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz.
Peter Deinhart wurde am 13. April 1944 in
Wölkendorf/Oberfranken geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie in
Würzburg und anschließend Sozialarbeit in Köln. Nach kurzer Tätigkeit beim
Kreisjugendamt in Bad Kreuznach kam er 1974 zur Caritas ins Bistum Mainz.
Zunächst war er in der Suchtberatung beim Bezirkscaritasverband Mainz tätig.
1978 wurde er Referent für Gefährdeten- und Behindertenhilfe beim
Diözesancaritasverband Mainz. Im Jahr 1988 wurde er Abteilungsleiter und 1993
stellvertretender Geschäftsführer beim Diözesancaritasverband. Seit Anfang 2004
war Deinhart Diözesancaritasdirektor im Bistum Mainz und bildete zusammen mit
Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt als Vorsitzendem den Vorstand des Caritasverbandes
für die Diözese Mainz.
Hinweis
Peter Deinhart hat anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand
statt persönlicher Geschenke um eine Spende für die Kreuzbund Stiftung gebeten,
Konto-Nummer 4 082 828 90 bei der Pax-Bank (Bankleitzahl 370 601 93).