Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Verantwortlich: J. Otto Weber - Fon 06131/2826-254 - Fax
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Caritassonntag am 24. September unter dem
Jahresthema 2000 der Caritas: „...und die Armen?“ Am kommenden Sonntag, 24. September, begeht die
katholische Kirche in der Diözese Mainz - wie auch in den Nachbardiözesen
Limburg und Fulda - den Caritas-Sonntag. Er steht unter dem Jahresthema 2000
der Caritas in Deutschland: „...und die Armen?“ Die Caritas möchte dabei den
Blick auf die wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen lenken. Während auf der einen Seite der Reichtum
stetig zunimmt, gibt es auf der anderen Seite immer mehr Menschen, die in
Armut leben müssen oder von Armut bedroht sind. Von
Armut bedroht ist nach einer neueren Studie der Caritas inzwischen ein
Drittel der Bevölkerung unseres Landes. Während 10 Prozent der Bevölkerung in
Deutschland fast die Hälfte des gesamten Vermögens besitzen, verfügt das
untere Drittel der Bevölkerung gerade einmal über 0,5 Prozent des
Geldvermögens; 2,6 Millionen Haushalte in Deutschland gelten als
überschuldet. Indem die Caritas auf diese Fakten hinweist, klagt sie nicht
an. Sie appelliert aber sehr wohl an die Solidarität derer, denen es gut
geht, mit den Armen. Viele sind unverschuldet in Armut geraten - zum Beispiel in Folge der seit Jahren
andauernden hohen Arbeitslosigkeit oder aus gesundheitlichen Gründen. Die
Caritas, den Armen verpflichtet, hält vielfältige Beratungsangebote für alle
bereit, die in Not sind. 2,8 Millionen Menschen unter Existenzminimum 2,8 Millionen
Menschen leben nach der erwähnten Caritas-Untersuchung in Deutschland
unterhalb des Existenzminimums. Das heißt: sie haben weniger zum Leben als
ihnen gesetzlich als Sozialhilfe zusteht. Aus Scham, Unwissenheit oder Angst
nehmen sie ihre Ansprüche nicht wahr. Die Allgemeinen Lebensberatungsstellen
der Caritas in jeder größeren Stadt der Diözese Mainz helfen ihnen zu ihrem
Recht. 2,6
Millionen Haushalte überschuldet In Deutschland
gelten 2,6 Millionen Haushalte als überschuldet. Das heißt: Ihre Ausgaben für
den Schuldendienst sind größer als ihre Einkünfte. Dezernat Seelsorge und
Caritas im Bistum Mainz haben einen Entschuldungsfonds eingerichtet. Im
Zusammenhang mit einer umfassenden Schuldnerberatung soll er Menschen einen
Weg aus der Sackgasse der Hoffnungslosigkeit ebnen helfen. 2,5
Millionen Sozialhilfebezieher 2,5 Millionen
Menschen beziehen Sozialhilfe. Sie stellt das gesetzlich festgelegte Minimum
dar, das in Deutschland zu einem menschenwürdigen Leben notwendig ist. Die
Caritas hat vielen geholfen, ihre Ansprüche geltend zu machen. Projekte für Arbeitslose
Viele Menschen
sind deshalb arm, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Die Caritas-Druckerei,
das Wormser Orientierungsprojekt (WOP), das bap-Serviceteam in Bingen und
Ingelheim und das Computerprojekt Z@ck helfen durch Training, Qualifizierung
und Anstellung Langzeitarbeitslosen beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. Kinder unverschuldet betroffen
Kinder können am
wenigsten dafür, wenn sie in Armut leben müssen. Und doch müssen sie oft ein
Leben lang die Folgen tragen. Beengter Wohnraum, eingeschränkte
Lernmöglichkeiten, schlechter Schulabschluss, kaum Chancen auf dem
Lehrstellenmarkt... Spiel und Lernstuben der Caritas in Sozialen Brennpunkten
wie Hausaufgabenhilfe durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verbessern die Zukunftschancen. Gescheiterte Beziehungen abmildern
Kinder sind oft
die Hauptleidtragenden gescheiterter Beziehungen ihrer Eltern.
Erziehungsberatung sowie Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Caritas
suchen mit ihnen zusammen Wege in die Zukunft. Sie sind aber auch Partner von
Familien und helfen, Krisen zu überwinden, bevor es zum „Crash“ kommt. Familienpflegerinnen
können zeitweise einen Ausfall der Mutter durch Krankheit oder
Kurbedürftigkeit überbrücken, die Sozialpädagogische Familienhilfe kann einer
überforderten Familie helfen, ihre Beziehungen wieder neu zu ordnen. Hilfen für Wohnungslose
Wohnungslos zu
sein, auf der Straße leben zu müssen, ist die Spitze der Armut. Die Caritas
bietet in Mainz und in Offenbach Übernachtungsmöglichkeiten, in denen sich
wohnungslose Menschen auch duschen und ihre Wäsche waschen können. Und sie
bietet ihnen durchgehend Hilfen an, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen.
Menschen würdig pflegen
„Menschen würdig
pflegen“, das Jahresthema `99, bleibt für die Caritas Verpflichtung - bei den
23 Caritas-Sozialstationen, den 19 Caritas Altenheimen und den 10 katholischen
Krankenhäusern in der Diözese. Kollekte für Hilfen der Caritas
60 Prozent der
Kollekte in den Gottesdiensten am Caritassonntag gehen an den Caritasverband
und dienen der Aufrechterhaltung und dem Ausbau dieser vielfältigen Hilfen,
die weitgehend mit zurückgehenden oder stagnierenden öffentlichen wie
kirchlichen Fördermitteln zu kämpfen haben. 40 Prozent verbleiben in den
einzelnen Gemeinden und stehen dort zur Hilfe in Notfällen sowie zur
Organisation der ehrenamtlichen Caritasarbeit zur Verfügung. J. Otto Weber
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