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Caritas-Sammlung 2000 mit Maria von Welser (ZDF) eröffnet:
"Investieren Sie in Menschlichkeit" Diözese Mainz. - Mit einer von der ZDF-Journalistin Maria von Welser ("Mona Lisa", "Mit mir nicht") moderierten Podiumsdiskussion eröffnete die Caritas in der Diözese Mainz die Caritas-Sammlung 2000. Sie steht unter dem Motto "Investieren Sie in Menschlichkeit". In Rheinland-Pfalz beginnt sie am kommenden Montag, 22. Mai, und in Hessen am 2. Juni. Bei der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass die Caritas ein Netzwerk vielfältiger großer und kleiner Hilfen darstellt. Die Hälfte des gesammelten Geldes bleibt im Bereich der Diözese Mainz in den Pfarrgemeinden und dient dort zur unbürokratischen Hilfe in Notfällen. Die andere Hälfte in Höhe von rund 800.000 DM fließt an den Caritasverband. Der braucht diese Gelder dringend für Projekte zur Bekämpfung von Armut und zur Restfinanzierung von Mitarbeiterstellen, wie Diözesancaritasdirektor Mario Junglas und Pfarrer Hermann Sturm, Vorsitzender des Caritasverbandes Mainz, gemeinsam erläuterten. In ihrer Begrüßung freute sich Anne Stein vom Caritasverband Mainz, dass sich Maria von Welser zur Moderation der Podiumsdiskusion bereit erklärt habe. Die ZDF-Journalistin sei aus ihren Sendungen als Frau bekannt, die sich für andere einsetzt. "Ihr ist es nicht gleichgültig, wie es anderen geht. Sie legt Finger auf Wunden, wenn es auch weh tut. Sie sucht nach Lösungen, will vermitteln, Schaden begrenzen", sagte Stein. Das habe viel mit dem zu tun, was auch die Caritas leistet. Aus der "kleinen Landgemeinde" Groß-Winternheim berichtete Anne Weis zum Beispiel, dass man sich dort noch gegenseitig kenne und merke, wenn jemand in Not gerät. Die Caritas helfe dann vorrangig mit Sachspenden. Die Sammlung wird dort noch überwiegend von Frauen durchgeführt, die persönlich von Haustür zu Haustür gehen und um eine Spende bitten. Meist werden sie freundlich empfangen, manchmal direkt erwartet. "Man muss auch Zeit für Gespräche mit bringen, denn auch auf dem Land ist Einsamkeit ein Problem." Anonymer geht es im Mainzer Stadtteil Kostheim zu, von wo Judith König berichtete. Dort wird die Sammlung per Briefkastenwerbung durchgeführt, weil sich nicht mehr genügend Sammlerinnen und Sammler finden. Alle Hauhaltungen werden durch einen Brief auf die Anliegen der Caritas aufmerksam gemacht und zu einer Spende eingeladen, was zu guten Erfolgen führt. Der Brief enthält auch Adressen, an die sich Menschen wenden können, die Hilfe brauchen. Was denn ihr schönstes Erelbnis in der Caritasarbeit gewesen sei, wurde Klara Lehmann aus Budenheim von der Moderatorin gefragt. Und sie erzählte von der großen Dankbarkeit, die sie habe erleben dürfen, als nach einem Trauerfall eine Familie mit Hilfen der Caritas wieder neue Zukunftsperspektiven entwickeln konnte. Es gebe viele Fälle, in denen unkomplizierte Hilfe notwendig sei. Ein kleiner, vertraulicher Vergabeausschuss, wie er für alle Pfarrgemeinden in der Diözese Mainz vorgeschrieben ist, entscheidet über die jeweiligen Hilfen im Einzelfall. Hermann Sturm, zugleich Pfarrer in Alzey, bestätigte ebenso wie Pfarrer Christian Nagel von Mainz-Weisenau, dass immer mehr Menschen in soziale Not geraten und Hilfe brauchen, insbesondere Familien und vor allem Alleinerziehende. "Heute braucht sich niemand mehr für seine Armut zu schämen" meinte Diözesancaritasdirektor Junglas. Es sei erwiesen, dass ein Drittel der Menschen in unserem Land arm oder zumindest zeitweise von Armut bedroht ist. Niemand in Deutschland könne mehr bestreiten, dass es Armut gibt. Das sei ein Verdienst der Wohlfahrtsverbände und ihrer kontinuierlichen Aufklärungsarbeit. Aber die Caritas zeige auch, dass man Armut bekämpfen kann. Ein Beispiel dafür ist das "Netzwerk Weisenau", das gemeinsam durch die Pfarrgemeinde und den Caritasverband getragen wird. Sozialarbeiterinnen und Ehrenamtliche helfen Menschen mit sozialen Schwierigkeiten, ihre rechtlichen Ansprüche zu sichern, die eigenen Kräfte wieder zu entdecken und Wege zu einem besseren Zusammenleben zu finden. Dazu gehöre zum Beispiel auch, so Pfarrer Christian Nagel, dass Wege gefunden wurden, einen Familienurlaub zu gestalten, den sich auch ärmere Menschen leisten können. Recht vielversprechend seinen in Weisenau zur Zeit die Bemühungen, jeweils für kleine Wohngebiete Ansprechpartner zu finden, an die sich Menschen mit Problemen wenden können. Für überschuldete Privatpersonen gebe es zum Glück seit Beginn des Jahres durch das neue Insolvenzrecht auch eine Chance, von ihren Schulden loszukommen, sagte Maria von Welser. Jedoch beklagten sich viele Menschen bei ihr, sie könnten die Gebühren in Höhe von um die 3000 DM nicht aufbringen, die dabei fällig werden. Wie die Caritas dazu stehe, wollte sie wissen. Für überschuldete Menschen, so Junglas, hätten das Bistum Mainz und der Mainzer Diözesancaritasverband unter dem Ttitel "...wie auch wir vergeben unseren Schuldnern" einen Entschuldungsfonds eingerichtet. Daraus könne innerhalb eines Beratungsprozesses in einer Schuldnerberatungsstelle überschuldeten Menschen geholfen werden, sich von ihren Schulden zu befreien und zugleich noch ein bescheidenes Leben in Würde zu führen. J. Otto Weber |
Pressemitteilung
Caritas-Sammlung 2000 mit Maria von Welser (ZDF) eröffnet: "Investieren Sie in Menschlichkeit"
Erschienen am:
19.05.2000
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