Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Verantwortlich: J. Otto Weber - Fon 06131/2826-254 - Fax
2826-279 |
Eberhardt vor Vertreterversammlung: Wir müssen ein
moderner Verband sein: Caritas nimmt Herausforderungen an Diözese Mainz. – „Wir müssen ein moderner Verband
sein“, brachte es der Vorsitzende des Caritasverbandes für die Diözese Mainz,
Ehrendomkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, vor der Vertreterversammlung auf den
Punkt. Die Vertreterversammlung, die am Samstag, 9. September, in Mainz
tagte, ist das höchste Mitbestimmungsorgan
der Caritas; sie repräsentiert die Mitglieder der Caritas diözesanweit
und wird von diesen gewählt. Die Caritas in der Diözese Mainz nimmt die
Herausforderungen an, die insbesondere durch das Eindringen
marktwirtschaftlichen Denkens in die soziale Arbeit gekennzeichnet sind. Aus
dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes wurde aber ebenso der klare Wille
deutlich, dabei das eigenständige Profil als christlich geprägter
Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche zu bewahren und zu schärfen. Zum Ende des Finanzberichtes
konnte der zuständige Referent Bernhard Keller darauf verweisen, dass die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris als Ergebnis ihrer Prüfungen dem
Diözesancaritasverband gesunde wirtschaftliche Verhältnisse bescheinigt hat.
Zuvor hatte Eberhardt die neue Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung
vorgestellt, die vom Bistum und den Caritasverbänden der Diözese gemeinsam
mit einem Startkapital von 1 Million DM ausgestattet worden ist und von der
sich der Verband auf Dauer insbesondere dann freie Mittel für neue Projekte
sozialen Handelns erhofft, wenn sich viele Zustifter finden. Leitungstruktur gestrafft Der Verband habe seine
Leitungsstruktur klar geordnet und gestrafft, berichtete
Diözesancaritasdirektor Mario Junglas. Durch einen derzeit laufenden
Organisationsentwicklungs- und Veränderungsprozess soll erreicht werden, dass
sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei klar geregelten
Aufgabengebieten trotzdem für das Ganze verantwortlich wissen. Innerhalb
eines Zielplanungsprozesses, der vor zwei Jahren in Gang gesetzt worden sei,
kristallisierten sich Schwerpunkte für vorrangige Verbesserungen heraus. Starke Frauen Neue Entwicklungen auf dem Feld
der Schwangerenberatung seien durch Vorgaben aus Rom notwendig geworden, die
niemand im Verband so gewollt habe. Der Caritasverband für die Diözese Mainz
begreife sie als Herausforderung und entwickle ein neues Konzept, das die
frauenspezifischen Problemlagen um Schwangerschaft in Angriff nimmt. „Wir
entwickeln ein Beratungsangebot, das Frauen von 14 bis 84 Jahren im Blick hat
und haben dabei ein Ziel: Wir wollen starke Frauen“, sagte Junglas. Der
Caritas-Fachverband „Sozialdienst katholischer Frauen“ (SkF) habe mit
Beratung nach diesem Ansatz bereits viel Erfahrung gesammelt, sagte dessen
Vorsitzende Inge Schilling, zugleich Vorstandsmitglied beim Caritasverband
für die Diözese Mainz. Sie stellte in Aussicht, der SkF werde das neue
Konzept mittragen. Anwalt und Dienstleister? Nach ihrem Leitbild sei die
Caritas in Deutschland Anwalt für Arme, Ausgegrenzte und Benachteiligte in
gleichem Maße, wie sie auch soziale Dienstleistungen erbringe und
unternehmerisch handle, sagte Reiner Sans vom Deutschen Caritasverband in
Freiburg. Genau darin liege aber eine große Spannung, die derzeit heftige
Diskussionen innerhalb der Caritas in Deutschland ausgelöst habe. Große
Trägerverbände caritativer Einrichtungen
wollten die marktfähige unternehmerische Tätigkeit der Caritas als
Dienstleister getrennt wissen von der nicht marktfähigen Funktion der Caritas
als Anwalt. Das habe in jedem Fall Bewegung in den Verband gebracht und werde
zu innovativen Lösungen führen müssen – ganz in den Spuren dessen, was der
Mainzer Diözesanverband derzeit schon in Angriff genommen habe. Klar sei das
Ziel: Die Caritas muss als Teil der Lösung der sozialen Probleme erlebt
werden – und nicht als Teil der Probleme. J. Otto Weber |
|
|