Unter
dem Motto „sich austauschen und voneinander lernen“ waren
Leitungsverantwortliche der katholischen Alten- und Pflegeheime in der Diözese
Mainz zu Gast im Fünf-Sterne „Luxushotel“ Hyatt Regency in Mainz. Dabei trafen
keineswegs gänzlich unterschiedliche Welten aufeinander. Vielmehr erlebten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Institutionen durchaus vorhandene
Schnittstellen, die zum gegenseitigen Nutzen in einen Abgleich miteinander
gebracht werden können.
In
einem gemeinsamen Workshop tauschte man sich über Ambiente, Dekoration,
Arbeitsabläufe, Mitarbeiterführung und über die Begriffe „Kunde“ und
„Dienstleistung“ aus. Den Anfang bildeten die Firmenphilosophie und die
Leitbilder, die sich als durchaus vergleichbar erwiesen. Letztendlich sind sie
Ausdruck der Arbeits- und Umgangskultur untereinander. Theorien und Visionen
sind soviel wert, wie sie von jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem einzelnen
Mitarbeiter getragen und in der täglichen Praxis gelebt werden. Wenn jeder
„Kunde“ oder „Nutzer“ für das Hotel oder das Altenheim mit seiner
Individualität wichtig ist, muss auch von Bedeutung sein, dass es auf jede
Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter und und ihre Haltung ankommt.
Oft
ist der erste Eindruck entscheidend. Ist eine Einrichtung offen, hell und
freundlich eingerichtet, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechbar,
zugewandt und hilfsbereit, ist es einfach, sich zu orientieren. Dies sind
entscheidende Merkmale, ob sich der „Kunde“ oder – im Fall der Caritas – auch
häufig die Angehörigen für eine Einrichtung entscheiden. Dass sie in diesem
Punkt viel aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe lernen können, haben die
Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon am ersten gemeinsamen
„Kennenlerntag“ erfahren.
Vereinbart
wurde, dass das Projekt weitergehen wird. Zum Beispiel werden Auszubildende aus
dem hauswirtschaftlichen Bereich der Alten- und Pflegeheime ein Praktikum im
Hyatt absolvieren können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Küche und
Service können einen Tag ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Hyatt „über die
Schulter schauen“, und ein Koch eines Heimes könnte sich in der Hyatt-Küche
verwirklichen. Auch in umgekehrter Richtung könnte sich ein „Chef de la
cuisine“ des Hyatt in einer Caritas-Einrichtung gütig tun und die Bewohnerinnen
und Bewohner verwöhnen.
Am
Ende des Workshops stand die klare Erkenntnis, dass die stationäre Altenhilfe
und ein Hotel viele Gemeinsamkeiten haben. Es gilt, die Stärken zu stärken und
die Schwächen zu minimieren.